Unter dem Motto „Lass es los. Kostenlos.“ streicht Ebay die Angebotsgebühr für private Verkäufer – und zwar bereits zum 1. März 2023 und nur in Deutschland.
Wer auf Ebay eine gebrauchte PlayStation 4 oder seine Switch-Spielesammlung zum Festpreis (‚Sofortkaufen‘) oder per Auktion los werden möchte, zahlt als privater Anbieter bei erfolgreichem Abschluss zusätzlich zur Grundgebühr eine Provision von 11 Prozent des Gesamtpreises. Bei einem Betrag von 300 € behält Ebay also mehr als 30 € ein.
Zumindest für Privatverkäufer entfallen diese Kosten ab dem 1. März 2023 – aus Sicht von Ebay wird damit die „größte Hürde“ abgeschafft, die potenzielle Kunden von einem Einstellen von Waren abgehalten haben. Gerade in „ökonomisch herausfordernden Zeiten“ soll den Verbrauchern der Verkauf überschüssiger Produkte – egal ob gebraucht oder neuwertig – erleichtert werden.
Beabsichtigter Nebeneffekt: Durch die zusätzlich eingestellten Produkte und das größere Volumen will Ebay den gewerblichen Profi-Verkäufern mehr Reichweite und Sichtbarkeit verschaffen und damit gegen die zuletzt erodierenden Marktanteile im deutschen E-Commerce ankämpfen.
Ebay Deutschland bewirbt die neue Regelung mit der Marketing-Kampagne: Der Slogan „Lass es los. Kostenlos“ wird im TV, auf Plakaten, im Kino und via Social Media kommuniziert.
Ebay-Deutschland-Geschäftsführer Oliver Klinck: “Seit einiger Zeit stellen wir fest, dass immer mehr Käufer und Käuferinnen auf der Suche nach gebrauchten und preisgünstigsten Artikeln sind. Die Entwicklung wird über zahlreiche Produktgruppen hinweg sichtbar. Mit der Abschaffung der Gebühren möchten wir das Angebot gebrauchter Artikel erhöhen und so die Kreislaufwirtschaft stimulieren.“
Die Maßnahme werde dem Ebay-Marktplatz in Summe zugute kommen, so Klink: „Wir wissen auch, dass Verbraucherinnen und Verbraucher, die ebay.de zum Verkaufen nutzen, im Durchschnitt doppelt so viel bei Ebay kaufen, wie Konsumenten und Konsumentinnen, die eBay ausschließlich zum Kaufen nutzen.”
In Abgrenzung zu Kleinanzeigenplattformen wirbt Ebay mit einer „integrierten und kostenlosen Zahlungsabwicklung“, ohne dass Bankdaten an Dritte weitergegeben werden. Artikel würden erst versendet, sobald die Zahlung bestätigt worden sei. Via Ebay-Verkäuferschutz seien die Anbieter zudem vor missbräuchlichem Käuferverhalten geschützt.
Ebay-Managerin Jenny Schmaler: „Der private Online-Handel ist für Ebay ein wichtiger Bestandteil des Geschäfts und tief in unserer DNA verankert. Seit über 25 Jahren ist er mit der Marke eBay verknüpft. Auf Basis dieser jahrzehntelangen Erfahrungen haben wir einen Marktplatz geschaffen, der für ein sicheres, komfortables und verbindliches Ver- und Einkaufserlebnis steht. Ich freue mich, dass wir mit dem Wegfall der Gebühren eine große Hürde für das private Verkaufen bei eBay.de beseitigen und im Sinne der Multi-Hand-Economy künftig noch mehr Produkte zwischen Privathaushalten die Hände wechseln.“
Ebay steht unter Handlungsdruck: Amazon, MediaMarkt / Saturn und Otto haben die eigenen Online-Shops längst zu Marktplätzen umgebaut und buhlen um Händler geöffnet. Gleichzeitig gibt es eine ganze Reihe von Anbietern im Netz, die gebrauchte Smartphones, Laptops oder Konsolen schnell und (meist) unkompliziert zum Festpreis ankaufen – abhängig von Zustand, Baujahr und Ausstattung.
