Start Wirtschaft Ceconomy AG: Schwaches Weihnachtsgeschäft für MediaMarkt / Saturn

Ceconomy AG: Schwaches Weihnachtsgeschäft für MediaMarkt / Saturn

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MediaMarkt und Saturn sind Teil der börsennotierten Ceconomy AG (Foto: MediaMarktSaturn Holding)
MediaMarkt und Saturn sind Teil der börsennotierten Ceconomy AG (Foto: MediaMarktSaturn Holding)

Der Elektronikhändler Ceconomy (MediaMarkt, Saturn) meldet ein durchwachsenes 4. Quartal 2021 inklusive Black Friday und Weihnachtsgeschäft.

Fernseher, Smartphones, Konsolen: Normalerweise ist die Geschenke-Saison in den Wochen vor Weihnachten ein Umsatz-Hochamt für den Elektronik-Einzelhandel. Doch mehrere Sonderfaktoren haben der Düsseldorfer Ceconomy AG und deren Marken MediaMarkt und Saturn die wichtigste Phase des Kalenderjahres verhagelt.

Zu diesen Faktoren gehört zum einen die Einführung der 2G-Regel in den meisten Bundesländern – in Österreich waren die Märkte ausgerechnet im Black-Friday-Zeitraum (Ende November/Anfang Dezember) mehrere Wochen vollständig geschlossen.

Im November wurde das Unternehmen Opfer einer Hacker-Attacke, die zu vorübergehenden Einschränkungen in den Filialen führte; unter anderem waren zeitweise weder Kartenzahlung noch Finanzierungs-Abschlüsse noch Gutschein-Einlösung möglich. Die Ausfälle wurden durch eine „Cyber-Versicherung“ zumindest teilweise reguliert. Kunden- oder Mitarbeiterdaten seien nicht entwendet worden.

Ceconomy verzeichnet außerdem weiterhin „angespannte Lieferketten“ und daraus resultierend „mangelnde Produktverfügbarkeiten“: Dies gilt laut Geschäftsbericht explizit für das Segment Telekommunikation, also Smartphones und Tablets.

All diese Faktoren haben zu einem Umsatz-Rückgang um 8,2 Prozent gegenüber 2020 auf rund 6,9 Milliarden Euro geführt – darin enthalten sind die Einnahmen im Online-Geschäft, das im Vorjahr von den Corona-Lockdowns ‚profitiert‘ hat. Die Einnahmen sind um 16,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gefallen. Jeder vierte Umsatz-Euro entfällt mittlerweile auf Online-Shops wie mediamarkt.de und saturn.de.

Gemessen an den „Umständen“ sei man solide ins neue Geschäftsjahr gestartet, befindet Ceconomy-Vorstands-Chef Karsten Wildberger. Man werde den Weg zu einem „durchgängig kundenorientierten Unternehmen unbeirrt fortführen“ und gestärkt aus den derzeitigen Turbulenzen herauskommen.

Die Zahl der europaweit knapp 1.000 Standorte (davon 400 in Deutschland) blieb nahezu unverändert – gleichzeitig ist die Vollzeit-Belegschaft um 2.000 auf 45.500 Mitarbeiter gesunken.

Mit Blick auf 2022 bleibt das Ceconomy-Management verhalten optimistisch und rechnet mit einem leichten Anstieg des Umsatzes und einer „sehr deutlichen Verbesserung“ des Ergebnisses. Finanzvorstand Florian Wiesner mahnt allerdings: „Wir alle sollten uns auf eine gewisse Volatilität einstellen, das ist einfach Teil der neuen Normalität.“