Start Wirtschaft Annapurna Interactive: Personal reicht geschlossen die Kündigung ein

Annapurna Interactive: Personal reicht geschlossen die Kündigung ein

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Das Action-Adventure Stray erschien 2022 zunächst für PlayStation und PC, später auch für Xbox und Switch (Abbildung: Annapurna Interactive)
Das Action-Adventure Stray erschien 2022 zunächst für PlayStation und PC, später auch für Xbox und Switch (Abbildung: Annapurna Interactive)

Der Indie-Spezialist Annapurna Interactive stürzt ins Chaos: US-Medien berichten von Auflösungserscheinungen beim Stray-Publisher.

Laut einer Recherche von Bloomberg-Autor Jason Schreier soll die Belegschaft von Annapurna Interactive geschlossen das Unternehmen verlassen haben – in Summe mehr als zwei Dutzend Beschäftigte inklusive Führungskräften. Zuvor seien intensive Verhandlungen mit der Muttergesellschaft Annapurna Pictures über eine Ausgliederung des Indie-Publishers gescheitert.

Erst in der vergangenen Woche hatte das Fachblatt The Hollywood Reporter enthüllt, dass Annapurna-President Nathan Gary zurücktritt – flankiert von seinen Co-Chefs Deborah Mars und Nathan Vella. Zu Garys Nachfolger wurde Annapurna-Co-Gründer Hector Sanchez ernannt, der von Epic Games zurückkehrt.

Der Spielehersteller mit Sitz in Los Angeles hat sich seit 2016 mit Titeln wie Stray, What Remains of Edith Finch, Neon White und Outer Wilds einen Namen in der Branche und beim Publikum gemacht. Für die kommenden Monate und Jahre sind mehr als ein Dutzend weiterer Indie-Games in Planung, inklusive Silent Hill Townfall, Wanderstop, Mixtape und Blade Runner 2033: Labyrinth.

Gegenüber Bloomberg hat das Annapurna-Management die Meldung im Grundsatz bestätigt und mitgeteilt, dass die vakanten Stellen nun schnellstmöglich neu besetzt werden sollen. Die Job-Website weist zur Stunde allerdings keine offenen Positionen aus.

Nicht von der Unwucht betroffen ist die Vereinbarung von Annapurna Pictures mit dem finnischen Studio Remedy Entertainment im Hinblick auf die die TV- und Film-Auswertung der Games-Marken Alan Wake und Control sowie die „strategische Kooperation“ bei Control 2. Im Nachgang zum Bloomberg-Bericht hat der börsennotierte Spiele-Entwickler via X proaktiv hingewiesen, dass Remedy ohnehin selbst als Publisher auftritt.

Bei anderen Partnern dürften die Sorgenfalten nun ungleich tiefer ausfallen: Denn an Annapurna Interactive hängt eine Vielzahl kleiner, unabhängiger Studios rund um den Globus, die hinsichtlich Finanzierung und Vermarktung auf Stabilität angewiesen sind. Durch den Rücktritt des Publishing-Teams fehlt es vorerst mindestens an Ansprechpartnern.

Beitrag wird bei Vorliegen neuer Erkenntnisse aktualisiert

12 Kommentare

  1. „Indie-Spezialist“ und Muttergesellschaft in einem Satz. Wer kennt ihn nicht, den unabhängigen Spieleentwickler, der einen Mutterkonzern hat? lol
    Wie inflationär der Begriff Indie herumgeworfen wird. Einfach nur noch zum fremdschämen.

    • Man kann Indie-Spezialist sein und trotzdem eine Muttergesellschaft haben. Ebenso wie ein Indie-Studio ein Indie-Spiel von einem großen Konzern vermarkten lassen kann – und trotzdem ein Indie-Studio bleibt (inkl. aller Rechte an der IP).

    • Indie ist nicht einfach die Abkürzung von Independent. Man verbindet damit eine bestimmte Art von Spiel (vor allem kleinere Spiele – deswegen die Verniedlichung dem Indie-Begriff). Besser so etwas wird als Indie bezeichnet als ein „unabhängiges“ 100 Mann Studio mit der neuesten Unreal Grafik.

    • – Annapurna ist kein Entwicker, sondern ein Publisher
      – Annapurna publisht hauptsächlich Spiele von kleinen, jungen, unabhängigen Studios; einige der herausragenden Erfolge wurden im Text genannt

      Ergo ist Annapurna ein Spezialist für das Publishing von Indie-Games. Sozusagen ein Indie-Spezialist.

      Bevor du rumstänkerst, solltest du erstmal verstehen, worüber du sprichst.

  2. Weiß man denn was da genau vorgefallen ist? Eine einfache „wir lassen euch nicht unabhängig arbeiten“ ist doch kein Grund, dass gleich alle kollektiv ihre Jobs niederlegen

    • Nunja, das Studio und ihre Mitarbeiter haben sicher so ihre Vorstellung davon, welche Art von Spielen sie programmieren wollen. Und wenn die Muttergesellschaft sie jetzt dauerhaft dazu zwingt, Spiele zu produzieren auf die sie absolut keinen Bock haben, kann ich das schon sehr gut nachvollziehen.

      • Nicht programmieren sondern publishen, also Veröffentlichung von Spielen ist deren Job. Vorgefallen ist, die Verhandlungen zum „wir machen uns selbstständig und nehmen Eure Kundschaft mit“ sind gescheitert und jetzt haben die Geschäftsführung die in ihren Augen besten Mitarbeiter überredet mit ihnen einen Neuanfang zu machen und zu versuchen die Kunden ihres Ex-Arbeitgebers abzuwerben. es muß nur schnell gehen und mit möglichst viel Tam Tam verbunden sein um genügend Aufmerksamkeit zu erzeugen.

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