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Diversität, Inklusion, Chancengleichheit: Talk bei SK Gaming

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Chancengleichheit-Talk bei SK Gaming in Köln: Sportwissenschaftler Markus Soffner, Box-Legende Regina Halmich, Moderatorin Melek Balgün, SK-Gaming-Chef Alexander Müller und Influencer Niklas Luginsland (Foto: GamesWirtschaft)
Chancengleichheit-Talk bei SK Gaming in Köln: Sportwissenschaftler Markus Soffner, Box-Legende Regina Halmich, Moderatorin Melek Balgün, SK-Gaming-Chef Alexander Müller und Influencer Niklas Luginsland (Foto: GamesWirtschaft)

Wie gelingt es, sich in einer Männerdomäne durchzuboxen – und was kann der E-Sport davon lernen? Ex-Weltmeisterin Regina Halmich war zu Gast bei SK Gaming.

Zwei Tage vor dem Start der Gamescom 2023 in Köln nutzte Mercedes-Benz das ‚Heimspiel‘ der lokalen E-Sport-Organisation SK Gaming für einen Panel-Talk zum Thema Diversität, Inklusion, Chancengleichheit.

Mercedes-Benz zählt neben der Deutschen Telekom, REWE und dem 1. FC Köln zu den Anteilseignern von SK Gaming – seit 2021 unterstützt der Autobauer außerdem den Aufbau des League of Legends-Teams Project Avarosa, das weiblichen und nicht-binären Spielern den Weg in den E-Sport ebnet.

Als Kulisse für die Diskussionsrunde diente die SK Magenta Facility im Westen Kölns, die Gastgeber und SK-Gaming-Gründer Alex Müller in Anlehnung an das FC-Bayern-Hauptquartier als „Säbener Straße des E-Sport“ beschreibt.

Gewohnt souverän moderiert von Melek Balgün alias M3lly – selbst einstige Profi-Spielerin – diskutierten Experten und prominente Gäste über Erreichtes und noch zu Erreichendes.

Boxsport-Legende und Ex-Weltmeisterin Regina Halmich (56 Profi-Kämpfe, davon 54 Siege – 16 durch K.o.) brachte die Perspektive des traditionellen Sports ein – mit Blick auf Gemeinsamkeiten (Disziplin und vor allem: „Training, Training, Training“) und Unterschiede. Denn während bei klassischen Sportarten die Physis ein entscheidender Faktor sei, gäbe es für den E-Sport mit Blick auf die Einstiegshürden das Potenzial, „die inklusivste Sportart“ zu werden – unabhängig von Geschlecht, Geografie oder sozialer Herkunft. Denn am Ende stelle sich nur eine Frage: „Hat’s jemand drauf oder hat’s jemand nicht drauf?“

Ein Beispiel für jemanden, der es zweifellos drauf hat, ist Niklas Luginsland (nik_lugi), der als FIFA 23-Influencer, VfB-Stuttgart-Botschaft und E-Sportler NikLugi eine bemerkenswerte Karriere hingelegt hat – ungeachtet der Glasknochenkrankheit.

Markus Soffner, Sportwissenschaftler der Sporthochschule Köln, attestiert aus seiner fachlichen Perspektive, dass im E-Sport vor allem „Reaktionsschnelligkeit, taktisches Verständnis, Teamplay und Konzentrationsfähigkeit“ entscheidend seien für ein hohes Leistungsniveau“ – Kriterien, bei denen Spielerinnen und Spieler vergleichbare Grundvoraussetzungen hätten.

SK-Gaming-Chef Alexander Müller räumt ein, dass es mit Blick auf die Vermarktung auch um (mehr) Sichtbarkeit von Vorbildern geht. Für eine bessere Chancengleichheit sei eine professionelle Infrastruktur genauso erforderlich wie Partner aus der Wirtschaft, die diesen Weg auch langfristig mitgehen.

Aus Sicht von Mercedes-Vorstandsmitglied Britta Seeger reicht die Partnerschaft deutlich über das reine Sport-Sponsoring hinaus: „Wir wollen nicht nur neue Zielgruppen und unsere Kundinnen und Kunden von Morgen erreichen, sondern gemeinsam mit ihnen den Weg in die Zukunft gestalten. Wir glauben fest daran, dass eine integrative Gesellschaft die Grundlage für eine innovative und erfolgreiche Zukunft ist. Diese Vielfalt möchten wir aktiv mit Projekten wie dem Team Avarosa fördern.“

Oder wie es Regina Halmich formulierte, die buchstäblich lange für eine Übertragung in der TV-Primetime kämpfen musste: „Wenn man mit Frauensport Geld verdienen kann, dann zeigt man auch Frauensport.“

Auf der Gamescom (23. bis 27. August in Köln) betreibt SK Gaming einen eigenen Stand in Halle 9.