Start Politik Update Games 2019: Gerlach plant 5-Punkte-Programm

Update Games 2019: Gerlach plant 5-Punkte-Programm

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Referenten beim Update Games 2019: BMVI-Referatsleiter Christian Schlosser, Daniel Curio (Bay. Wirtschaftsministerium), Digitalministerin Judith Gerlach und FFF-Bayern-Geschäftsführererin Dorothee Erpenstein (Foto: StMD Bayern)
Referenten beim Update Games 2019: BMVI-Referatsleiter Christian Schlosser, Daniel Curio (Bay. Wirtschaftsministerium), Digitalministerin Judith Gerlach und FFF-Bayern-Geschäftsführererin Dorothee Erpenstein (Foto: StMD Bayern)

NRW will Games-Standort Nummer 1 werden – was will Bayern? Bei ihrem Auftritt beim FFF Bayern kündigte Digitalministerin Judith Gerlach einen 5-Punkte-Plan an.

Einmal pro Jahr legt der FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern) eine Art Zwischenbilanz mit Fokus auf die Computerspiele-Förderung des Freistaats vor. In diesem Jahr kamen 120 Entwickler, Experten und Gäste zur Update Games 2019 in die Münchener Räume der LfA Förderbank Bayern, darunter auch erstmals Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU).

In ihrem Grußwort würdigte Gerlach die Games-Industrie als „Innovationstreiber in der digitalen Gesellschaft“. Bayern sei Vorreiter bei der Games-Förderung und blicke auf zehn Jahre erfolgreicher Förderung zurück.

Aber: Durch die anlaufende Bundesförderung würden die Karten neu gemischt. „Wir arbeiten deswegen an einem 5-Punkte-Plan, um die Branche auch künftig nachhaltig unterstützen zu können“, so Gerlach gegenüber GamesWirtschaft. „Neben einer verstärkten Nachwuchsförderung wollen wir insbesondere eine Kreativitätsoffensive starten. Darüber hinaus ist unser Ziel, dass Games in der Öffentlichkeit noch stärker wahrgenommen werden, etwa in der Kulturvermittlung oder im Bereich digitale Bildung. Auch den Transfer von Games-Technologien in andere Bereiche, vor allem Industrie und Medien, werden wir stärker in den Blick nehmen.“ Zudem werde es darum gehen, gezielt Frauen für die Gamesbranche zu gewinnen. Gerlach: „Dazu habe ich mit meinem Talentprogramm BayFiD bereits einen starken Impuls gesetzt.“

Zuletzt waren Zweifel am Bekenntnis der bayerischen Staatsregierung zur regionalen Branche laut geworden. So kritisierte der Entwickler-Verbund Games Bavaria Munich, dass die Games-Fördergelder für 2019 und 2020 auf jeweils 1,9 Millionen eingefroren wurden. Das Digitalministerium beziffert die Zuschüsse hingegen auf 2,5 Millionen Euro – darin sind allerdings Rückflüsse der Vorjahre enthalten.

Ungleich größere Budgets – noch dazu ohne Rückzahlungspflicht – verteilt ab dem Herbst das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI). Referatsleiter Christian Schlosser ging in seinem Update-Games-Vortrag auf die Besonderheiten des geplanten 50-Millionen-Euro-Topfes ein und beantwortete die vielen Fragen der Teilnehmer.

Welche Spiele zuletzt auf Basis der FFF-Bayern-Förderung entstanden sind, erklärte Stefan Kreutzer vom Münchener Produktionshaus Remote Control Productions am Beispiel von „Das Boot“. Das Virtual-Reality-Projekt – basierend auf der gleichnamigen Serie – wurde vom FFF Bayern bereits mit 80.000 Euro gefördert.

Games-Förderung in Deutschland: Gleich zwei NRW-Studios platzieren sich in den Top 10 der Games-Projekte mit den höchsten Fördersummen (Stand: 7. Mai 2019)
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