Paukenschlag wenige Tage vor der Mitgliederversammlung: GAME-Geschäftsführer Thorsten Unger kündigt seinen Rückzug an – der Verband wird umstrukturiert.
[no_toc]Fast vier Jahre lang führte Thorsten Unger die Geschäfte des GAME Bundesverbands. Jetzt tritt er von seinem Posten zurück, um sich wieder seinen eigenen Unternehmungen zu widmen.
In seiner Amtszeit hat sich die Zahl der Mitglieder auf mittlerweile 110 Unternehmen verdoppelt, gleichzeitig sind aber Großunternehmen wie Crytek, Yager, Gameforge, Innogames oder Goodgame Studios zum Branchenverband BIU e. V. übergelaufen.
Erst vor wenigen Monaten hat der GAME Bundesverband eine eigene Servicegesellschaft in Berlin gegründet, dessen Geschäftsführung der GAME-Vorstandsvorsitzende Stefan Marcinek inne hat. Die Service-GmbH soll sich unter anderem um Gemeinschaftsstandprojekte, Konferenzen, Events und Publikationen kümmern.
GAME Bundesverband: Thorsten Unger gibt Geschäftsführung ab
Unger sieht den GAME weiterhin als „unverzichtbaren Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft“, der den Akteuren der Branche Aufmerksamkeit verschaffe – was im Lichte der jüngsten Entscheidungen nötiger denn je erscheine.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Branchen-Unwucht kommt die Personalie nicht nur überraschend, sondern fällt auch mitten in die Erarbeitung eines GAME-eigenen Fördermodells und die anstehenden Vertragsverhandlungen über die Fortführung des Deutschen Computerspielpreises.
Nach dem jüngsten Beschluss des Bundestags sollen sich GAME Bundesverband und BIU künftig „mindestens zur Hälfte“ an der Finanzierung der DCP-Preisgelder beteiligen.
GAME Bundesverband bekommt neue Organisation
Der Verband nimmt Ungers Ausstieg zum Anlass, den GAME „organisatorisch neu auszurichten“, wie es in der offiziellen Mitteilung heißt. Konkret heißt das, dass es vorerst keinen Gesamtgeschäftsführer gibt und damit auch keinen unmittelbaren Nachfolger. Stattdessen soll die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden. Zudem sollen die GAME-Mitglieder stärker in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. So war Thorsten Unger qua Funktion auch Beiratsmitglied im neuen „Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft“ im Bundeswirtschaftsministerium.
Für den kommenden Donnerstag steht eine turnusgemäße Mitgliederversammlung an, auf der die Vorstandschaft den Mitgliedern sowohl die neue Struktur als auch personelle Neubesetzungen vorstellen will.
Der GAME-Vorstand besteht seit April aus dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Marcinek (Nachfolger von Deck-13-Gründer Florian Stadlbauer) und seinen Stellvertretern Johannes Roth (Mimimi Productions), Prof. Dr. Linda Breitlauch (FH Trier) und Ramak Molavi (Gameduell). Daedalic-CEO Carsten Fichtelmann war im August nach wenigen Monaten aus dem Vorstand zurückgetreten.