Es ist die voraussichtlich letzte Chance in der laufenden Legislatur: Drei Verbände starten einen Vorstoß mit Blick auf die E-Sport-Gemeinnützigkeit.
Sofern die amtierende Ampel-Regierung bis zum Ende der Legislatur ‚durchhält‘, verbleibt noch ein gutes Jahr bis zur turnusgemäßen Bundestagswahl 2025. Doch erfahrene Politiker weisen darauf hin, dass sich das Zeitfenster für die Umsetzung von Plänen aus dem Koalitionsvertrag noch deutlich schneller schließt: Was in den kommenden Wochen nicht angeschoben und entschieden wird, gerät im Wahlkampf unter die Räder.
Eine gewisse Dringlichkeit ergibt sich auch daraus, dass der Bundestag in den kommenden Wochen über Details und Umsetzung des sogenannten Steuerfortentwicklungsgesetzes beraten wird.
Vor diesem Hintergrund haben am vergangenen Montag drei Lobby-Verbände einen gemeinschaftlichen Appell an Abgeordnete und Ministerien gerichtet, um die seit Jahren zugesagte Gemeinnützigkeit für den E-Sport umzusetzen – und zwar in Gestalt einer ‚Sportfiktion‘. Hinter dem Vorstoß stehen der E-Sport-Bund ESBD, der Industrieverband Game und der Landessportbund Nordrhein-Westfalen.
Die Idee: die Ergänzung des Begriffs ‚E-Sport‘ im Katalog der gemeinnützigen Zwecke innerhalb der Abgabenordnung – was Vereine, Ehrenamtliche und Abteilungen beispielsweise befähigen würde, Spendenquittungen auszustellen. Mit der Gemeinnützigkeit ist zudem eine weitgehende Steuerbefreiung und -begünstigung verbunden; der Zugang zu staatlichen Fördertöpfen wird substanziell erleichtert und teils erst ermöglicht.
ESBD-Vorstandsmitglied Christopher Flato: „Der Vorschlag ist die beste Lösung, um Rechtssicherheit für E-Sportvereine und Sportvereine mit E-Sport-Angebot sowie für jene, die künftig E-Sport anbieten möchten, herzustellen. Damit folgen wir unserem originären Anspruch, eine Brücke zwischen E-Sport und Sport zu bauen. Dass wir hierbei mit dem Game-Verband und dem Landessportbund NRW gemeinsam vorangehen, unterstreicht den gewachsenen gesellschaftlichen Zuspruch für den E-Sport.“
Die Ampel-Koalition müsse sich nun entscheiden, ob sie ihr Versprechen aus dem
Koalitionsvertrag einlösen will – oder den E-Sport fallen lässt. Flato: „Der Vorschlag liegt auf dem Tisch, die Argumente sind bekannt. Wir appellieren eindringlich an die politischen Kräfte, dem Vorschlag der Verbände zu folgen und das Kapitel Gemeinnützigkeit abzuschließen.“
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E-Sport ist eine Denksportart und braucht dennoch einen fitten Körper. Gerade für klassische Sportvereine wäre das Addieren von E-Sport Sparten eine großartige Sache. Einerseits gäbe es mit Vereinsstätten oftmals Treffpunkte und andererseits würden E-Sportler auch klasssiche Sportarten besiedeln und verjüngen. Natürlich wäre auch die Möglichkeit von dedizierten E-Sport Vereinen gegeben. Irgendwo gibt es auch immer einen gesellschaftlichen Wandel.
Doch stattdessen können Sportvereine sogar ihre Gemeinnützigkeit verlieren, sobald sie etwas mit E-Sport machen… das ist doch komplett bescheuert und zerstörerisch -.-
E-Sport als Sportart im Vereinsfeld verfolgt ja erstmal keine Gewinnabsicht, also was sind die Argumente für so eine Handhabe!?
Es ist eine Sache, Eine E-Sport Gemeinnützigkeit nicht zu verschriftlichen, doch was derzeit damit betrieben wird, ist Vörsetzlich zerstörersich, die Gemeinnützigkeit Abzuerkennen und auch noch Vereine damit zu bestrafen.
Immer mal wieder gibt es neue Sportarten, sowohl körperlicher und auch geistiger Natur, die problemlos in bestehende gemeinnützige Vereine integriert werden, also eigentlich kein Problem.
Sportvereine als Werbe-Körper für irgendwelche Milliarden-Unternehmen zu instrumentalisieren, wäre auch zu viel des Guten…
Fußball *hust*…
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