Start Politik Bundesregierung: Merz macht MediaMarkt-Chef Wildberger zum Digitalminister (Update)

Bundesregierung: Merz macht MediaMarkt-Chef Wildberger zum Digitalminister (Update)

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MediaMarkt-Saturn-Chef Karsten Wildberger wird Digitalminister im Kabinett von Friedrich Merz (Fotos: Ceconomy AG / CDU / Tobias Koch)
MediaMarkt-Saturn-Chef Karsten Wildberger wird Digitalminister im Kabinett von Friedrich Merz (Fotos: Ceconomy AG / CDU / Tobias Koch)

Die Union macht den Anfang: Am heutigen Montag wollen Merz und Söder die Namen ihrer Bundes-Ministerinnen und -Minister verkünden.

Update vom 28. April 2025 (10:40 Uhr): Mit dem Düsseldorfer CDU-Abgeordneten Thomas Jarzombek wächst das Team des neuen Digitalministeriums um einen ausgewiesenen Digital-Experten: Jarzombek war bereits Beauftragter für die Digitale Wirtschaft und Startups und soll neben Philipp Amthor Parlamentarischer Staatssekretär von Digitalminister Karsten Wildberger werden.

Als Sprecher des unions-nahen Vereins Cnetz (Eigenschreibweise: #cnetz) und Mitglieder der Computerspielpreis-Jury hatte er 2012 die Nominierung und Auszeichnung des Ego-Shooters Crysis 2 als „bestes deutsches Spiel“ gegen Kritik aus den eigenen Reihen verteidigt. Jarzombek ist neben dem Hamburger Hafencity-Universitäts-Präsidenten Jörg Müller-Lietzkow nach wie vor einer der beiden Cnetz-Vorstands-Sprecher.


Meldung vom 28. April 2025 (10 Uhr): Einige Namen waren von Anfang an gesetzt – andere gelten als faustdicke Überraschung: Schon im Vorfeld der für die Mittagszeit angesetzten Pressekonferenz wurden gegenüber den Hauptstadt-Medien faktisch alle Personalien durchgestochen, die nach Lage der Dinge künftig auf der Regierungsbank Platz nehmen.

Friedrich Merz – der sich in einer Woche zum Bundeskanzler wählen lassen will – wird zusammen mit CSU-Chef Markus Söder die Ministerinnen und Minister vorstellen. Die bislang durchgesickerten Namen im Überblick:

  • Auswärtiges Amt: Johann Wadephul (CDU)
  • Wirtschaft und Energie: Katherina Reiche (CDU)
  • Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien (CDU)
  • Chef des Bundeskanzleramts: Thorsten Frei (CDU)
  • Gesundheit: Nina Warken (CDU)
  • Verkehr: Patrick Schnieder (CDU)
  • Digitalisierung und Staatsmodernisierung: Karsten Wildberger
  • Inneres: Alexander Dobrindt (CSU)
  • Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär (CSU)
  • Landwirtschaft: Alois Rainer (CSU)
  • Staatsministerin für Sport und Ehrenamt: Christiane Schenderlein
  • Staatsminister für Kultur und Medien: Wolfram Weimer (parteilos)

Die Parlamentarischen Staatssekretäre:

  • Auswärtiges Amt: Serap Güler (CDU) + Gunter Krichbaum (CDU) + Florian Hahn (CSU)
  • Digitalisierung: Thomas Jarzombek (CDU) + Philipp Amthor (CDU)
  • Wirtschaft: Gitta Connemann (CDU) + Stefan Rouenhoff (CDU)
  • Gesundheit: Georg Kippels (CDU) + Tino Sorge (CDU)
  • Verkehr: Christian Hirte (CDU) + Ulrich Lange (CSU)
  • Inneres: Christoph de Vries (CDU) + Daniela Ludwig (CSU)
  • Landwirtschaft: Silvia Breher (CDU) + Martina Englhardt-Kopf (CSU)
  • Forschung: Matthias Hauer (CDU) + Silke Launert (CSU)
  • Bildung: Mareike Wulf (CDU) + Michael Brand (CDU)

Der einstige Gesundheitsminister Jens Spahn soll Fraktions-Chef der CDU werden und damit Friedrich Merz in der ersten Sitzreihe im Bundestag beerben.

Neue Bundesregierung: Wer übernimmt die Games Politik?

Nach wie vor offen ist die Frage, welches Bundesministerium künftig für Games-Politik inklusive Förderung und Computerspielpreis zuständig sein wird. Grundsätzlich in Frage kommen Wirtschaft und Energie (wie bisher), das neu geschaffene Digitalministerium, der Kultur-Staatsminister sowie das Ressort für Forschung, Technologie und Raumfahrt – allesamt Unions-Ministerien. Eine ausführliche Analyse mit Blick auf das Für und Wider finden Sie in diesem Beitrag.

Auf den allerwenigsten Bingo-Karten dürfte der Name Wolfram Weimer aufgetaucht sein: Der einstige Welt- und Focus-Chefredakteur hat einen eigenen Verlag aufgebaut – dort erscheinen unter anderem The European und Business Punk. Nach übereinstimmenden Medienberichten wird der Verleger, Autor und Dauer-Talkshow-Gast das Büro von Grünen-Politikerin Claudia Roth übernehmen – und wäre damit mindestens für das bereits angelaufene Games-Stipendium verantwortlich.

Eine mindestens ebenso große Überraschung: der designierte Digitalminister Karsten Wildberger – derzeit CEO der MediaMarkt-Saturn Retail Group. Auf Wildberger wartet eine Herkulesaufgabe, nämlich der Aufbau einer komplett neuen Behörde nebst der Zuständigkeit für die Digitalisierung der Republik und die Staatsmodernisierung. Der genaue Zuschnitt des Ministeriums ist noch weitgehend unscharf. Der MediaMarkt-Saturn-Mutterkonzern Ceconomy hat die Personalie bereits offiziell bestätigt.

Parallel läuft weiterhin der SPD-Mitglieder-Entscheid: Die Parteibasis entscheidet darüber, ob die Sozialdemokraten den Koalitionsvertrag in der vorliegenden Form akzeptieren und damit in eine Regierung eintreten sollen. Im sehr wahrscheinlichen Falle eines positiven Votums hat die SPD Anspruch auf sieben Ministerien: Arbeit und Soziales, Umwelt, Bauen und Wohnen, Justiz und Verbraucherschutz, Entwicklung, Finanzen sowie Verteidigung.

SPD-Co-Chef Lars Klingbeil gilt als gesetzter Nachfolger von FDP-Finanzminister Christian Lindner und wäre qua Amt auch Vize-Kanzler. Boris Pistorius soll weiterhin das Verteidigungs-Ministerium führen.


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