Start Marketing & PR FIFA Ultimate Team: Electronic Arts untersucht Betrugsverdacht

FIFA Ultimate Team: Electronic Arts untersucht Betrugsverdacht

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Superstars wie De Bryune, Mbappé oder Neymar sind bei FUT-Spielern heiß begehrt (Abbildung: EA)
Superstars wie De Bryune, Mbappé oder Neymar sind bei FUT-Spielern heiß begehrt (Abbildung: EA)

FIFA 21-Hersteller Electronic Arts hat eine Untersuchung möglicher Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Verkauf von FUT-Superstars eingeleitet.

Haben Mitarbeiter von Electronic Arts begehrte digitale Spieler-Karten im Fußballspiel FIFA 21 verkauft und freigeschaltet? Diesem Verdacht geht jetzt der Hersteller nach: Via Twitter gab das Unternehmen bekannt, dass man die Vorwürfe kennt und eine gründliche Untersuchung eingeleitet hat. Sollte es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein, werde man umgehend auf „inakzeptables Verhalten“ reagieren. Man sei sich dessen bewusst, wie sehr die Meldungen zur Verunsicherung innerhalb der Community beitragen.

Zuletzt kursierten Screenshots in sozialen Medien, auf denen Spieler-Karten für den Online-Modus FIFA Ultimate Team (FUT) für vierstellige Euro-Beträge angeboten wurden. Der anonyme Verkäufer reklamierte für sich, jeden beliebigen FIFA-Spieler freischalten zu können, darunter Superstars wie Messi, Ronaldo oder Mbappé, aber auch „Icons“ wie Ronaldinho, Beckham, Pelé, Cruyff oder Schweinsteiger.

Im Ultimate-Team-Modus können sich die Spieler ihren Wunsch-Kader zusammenstellen. Wer besonders starke Spieler in seiner Online-Mannschaft erspielt und ersammelt, hat in Online-Partien einen Vorteil. Durch den Kauf von digitalen Sammelpäckchen (FUT-Packs) steigt die Chance, besonders seltene und somit wertvolle digitale Kicker hinzufügen zu können – ganze YouTube-Kanäle beschäftigen sich mit diesen „Pack Openings“. Anders als bei Panini-Sammelbildern sind die Karten in diesen sogenannten Lootboxen nicht gleichmäßig verteilt: Die konkreten Wahrscheinlichkeiten bleiben ein Geheimnis des Herstellers.

Das Geschäftsmodell Lootbox steht wegen der Glücks-Komponente weltweit in der Kritik: Electronic Arts hat mehrfach dementiert, dass es sich bei diesem Spielmodus um ein Pay2win-Modell handelt: Allein Talent und Können würden über den Ausgang der Partien entscheiden. Die Bundesregierung will mit der Reform des neuen Jugendschutzgesetzes dafür Sorge tragen, dass Lootboxen bei der Alterseinstufung durch die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) berücksichtigt werden. Bislang ist FIFA ohne Einschränkungen freigegeben.

FIFA 21 ist das mit Abstand meistverkaufte Computer- und Konsolenspiel in Europa. Alleine in Deutschland wurden seit Oktober 2020 mehr als 1,5 Millionen Exemplare verkauft.