PC, Fernseher und Spielkonsole in einem: Mit der Apple Vision Pro hat Apple wie erwartet ein eigenes Virtual-/Augmented-Reality-Headset angekündigt.
Zum ersten Mal seit der Apple Watch im Jahr 2014/2015 wird der kalifornische Technologie-Konzern Anfang kommenden Jahres wieder eine komplett neue Baureihe auf den Markt bringen: Apple Vision Pro. Und im Unterschied zu Apple-Geräten, die man in der Hand hält oder auf die man blickt, handelt es sich laut Apple-CEO Tim Cook erstmals um ein ‚durchschaubares‘ Modell.
In der Pressemitteilung ist allerdings weder von Virtual Reality noch von Augmented Reality die Rede – stattdessen will Apple einen „revolutionären räumlichen Computer“ verkaufen, der nahtlos digitale Inhalte und physische Welt verknüpft. Cook setzt das Produkt, das als ‚one more thing‘ am Ende der zweistündigen Neuheiten-Präsentation platziert wurde, in eine Reihe mit dem Mac und dem iPhone.
Die Apple Vision Pro erinnert optisch an eine Skibrille, ist aber vollgepackt mit Hightech, 12 Kameras, einem 4K-Display für jedes Auge und 5.000 Patenten, die Apple nach eigener Darstellung verbaut hat – was wiederum den Preis „ab 3.499 Dollar“ erklärt, der signifikant über handelsüblichen Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Brillen liegt. Die neue Meta Quest 3 wird beispielsweise bei 570 € liegen, die HTC Vice Pro 2 bei 1.299 € und für PlayStation VR2 werden 599 € fällig (jeweils zuzüglich Konsole beziehungsweise PC).
Für den erwartet ambitionierten Preis soll der Käufer allerdings auch ein Nutzererlebnis bekommen, das mit den Modellen der Mitbewerber buchstäblich nicht darstellbar ist. Unter anderem verzichtet die Apple Vision Pro auf die gewohnten Eingabegeräte – die Steuerung erfolgt mit Augen, Händen und Stimme. Dazu hat Apple mit VisionOS eigens ein neues Betriebssystem entwickelt, das vom Start weg Hunderttausende Apps zugänglich machen soll.
Je nach Anwendung wechselt die Apple Vision Pro per Drehrad (‚Digital Crown‘) von einer bildschirmfüllenden Virtual-Reality-Ansicht in den Augmented Reality-Modus, bei dem 3D-Elemente in die reale Umgebung projiziert werden. Der Nutzer kann dadurch auch die Welt um sich herum wahrnehmen – was automatisch etwa dann passiert, wenn sich Mitbewohner, Kollegen oder Haustiere nähern.

Ganz ohne Kabel kommt auch die Apple Vision Pro nicht aus: Die Stromversorgung erfolgt über ein separates Batteriefach, das in der Hosentasche oder am Gürtel platziert und mit einem kurzen Kabel an das Headset angedockt wird. Die Akku-Laufzeit gibt Apple mit zwei Stunden pro Ladung an. Zum Lieferumfang gehört außerdem ein flexibles Kopfband, das optional in mehreren Größen erhältlich ist. In Kooperation mit Zeiss bietet Apple außerdem optische Einsätze für kurz- und weitsichtige Nutzer an.
Die Anwendungsmöglichkeiten für die Apple Vision Pro reichen von Büro- und Lern-Anwendungen (auch via Magic Keyboard) über Video-Telefonie und Präsentationen via Facetime bis hin zu Games, Serien, Filmen und Sport-Übertragungen, die sich anfühlen sollen, als säße man vor der gigantischen Leinwand eines iMax. Bei Spielen lässt sich die Bildfläche beliebig vergrößern; die Steuerung erfolgt über gängige Controller. Zu den ersten Partnern gehört der Disney-Konzern, der die Inhalte des Streaming-Dienstes Disney+ auf dem neuen Gerät zugänglich machen will – inklusive Marvel, Star Wars, Pixar und National Geographic.
Großen Wert legt Apple eigenen Angaben zufolge auch auf das Thema Privatsphäre und Sicherheit: So lässt sich die Vision Pro via Iris-Abgleich (Optic ID) freischalten – analog zu Face ID und Touch ID bei iPhone, iPad und Macbook. Sensible Daten werden nicht auf Apple-Servern, sondern direkt auf dem Gerät gespeichert. Auch die angeschauten Bilder und Videos sollen vertraulich bleiben und weder mit Apple noch Drittanbietern geteilt.
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