Start Gamescom Koelnmesse-Chef wirbt für Stadt-Seilbahn (Update)

Koelnmesse-Chef wirbt für Stadt-Seilbahn (Update)

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So stellen sich die Planer den künftigen Verlauf der Kölner Messe-Seilbahn vor (Abbildung: Pixel Enlargement 2012 für Strabag Real Estate)
So stellen sich die Planer den künftigen Verlauf der Kölner Messe-Seilbahn vor (Abbildung: Pixel Enlargement 2012 für Strabag Real Estate)

Ganz entspannt via Gondel zur Gamescom einschweben? Koelnmesse-Chef Böse hält eine Stadt-Seilbahn über den Rhein weiterhin für eine kluge Idee.

Update vom 9. Juni 2025: Nur sechs Jahre nach der ursprünglichen Pressekonferenz (siehe unten) denkt Koelnmesse-Chef Gerald Böse wieder laut über ein Seilbahn-Konzept nach: Gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger wirbt der Manager für die Umsetzung der Stadt-Seilbahn, für die bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden sei.

Böse erhofft sich vom ‚Skytrain‘ eine Linderung des chronisch überlasteten Straßen-Verkehrs, gerade entlang des Rings und der Rheinbrücken. Darüber hinaus würde auch der Tourismus der Domstadt profitieren: „Der Ausblick könnte eines der meistfotografierten Stadtpanoramen der Welt werden.“

Von der bereits vorhandenen, gleichwohl in die Jahre gekommenen Seilbahn, die seit 1957 den Rheinpark mit dem Zoo verbindet, würde sich das neue Modell allein durch die Kapazitäten und die nahtlose Einbindung in den vorhandenen ÖPNV unterscheiden. Wer am Hauptbahnhof ankommt, könnte direkt über den Rhein zur Gamescom gondeln – und nach Messeschluss wieder komfortabel zurück in die Altstadt.

Die Investitionssumme beziffert Böse mit rund 230 Mio. € – Köln könnte allerdings mit Zuschüssen vom Bund rechnen.

Mindestens mit Blick auf die Gamescom 2025 vom 20. bis 24. August sind Aussteller und Besucher weiterhin auf herkömmliche Verkehrsmittel angewiesen – Pkw, Straßenbahn, S-Bahn, Regional- und Fernverkehr.


KoelnMesse-Pläne: Kommt die Gamescom-Seilbahn?

Ganz entspannt via Seilbahn zur Gamescom einschweben? Das könnte Wirklichkeit werden: Bei der KoelnMesse gibt es Pläne für eine Messe-Seilbahn.

Meldung vom 2. Juli 2019: Was im ersten Moment wie ein verspäteter Aprilscherz klingt, könnte schon in wenigen Jahren Realität werden: Die KoelnMesse und der Baukonzern Strabag Real Estate planen eine Seilbahn über den Rhein – und zwar vom Kölner Messegelände zum Breslauer Platz nahe dem Hauptbahnhof, parallel zur Hohenzollernbrücke (genau, die mit den „Liebesschlössern“). Entsprechende Überlegungen wurden heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Köln vorgestellt.

Mit der neuen Messe-Seilbahn soll insbesondere die Hohenzollernbrücke entlastet werden, die das rechtsrheinische Messegelände mit der linksrheinischen Altstadt inklusive Hauptbahnhof und Dom verbindet.

30 bis 40 Personen sollen in jede der barrierefreien Kabinen passen, die auch Platz für Kinderwägen und Rollstühle bieten. Die Kapazität soll bei 6.000 Passagieren pro Stunde liegen – zwischen 8 Uhr morgens und 20 Uhr abends könnten also bei Vollauslastung mehr als 70.000 Gäste transportiert werden. Realistisch seien 10.000 bis 15.000 Fahrgäste. Zum Vergleich: An einem gewöhnlichen Gamescom-Messetag befinden sich bis zu 100.000 Personen (Messebesucher, Aussteller, Personal, Lieferanten) auf dem Gelände.

Von den Hightech-Gondeln (die bei Wind und Wetter fahren) würden nicht nur Touristen, KoelnMesse-Mitarbeiter, Aussteller und Messebesucher profitieren: Im Rahmen des Neubauprojekts MesseCity Köln entstehen derzeit Bürogebäude, Hotels und Restaurants auf dem Gelände zwischen dem Bahnhof Köln Messe/Deutz und dem Messe-Eingang Süd. Dort sollen mittelfristig mehr als 5.000 Menschen leben und arbeiten. Allein dadurch wird sich das Volumen des morgendlichen und abendlichen Pendelverkehrs zwangsläufig drastisch erhöhen, von Messezeiten ganz abgesehen. Derzeit verkehren auf der Hohenzollernbrücke lediglich S-Bahn-Linien sowie Regionalzüge.

Die künftige Messe-Seilbahn verbindet das Gamescom-Gelände mit der Kölner Altstadt und verläuft entlang der Hohenzollernbrücke (Foto: GamesWirtschaft)
Die künftige Messe-Seilbahn verbindet das Gamescom-Gelände mit der Kölner Altstadt und verläuft entlang der Hohenzollernbrücke (Foto: GamesWirtschaft)

Die neue Seilbahn (Arbeitstitel: „Skytrain“) soll in das Netz und in den Fahrplan der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) eingebunden werden, die Nutzung wäre also im regulären ÖPNV-Ticket enthalten – ebenso wie der spektakuläre Panoramablick auf eine der (laut Einheimischen) schönsten Städte Deutschlands.

Hintergrund der Idee ist die Überlegung, dass Kosten und Bauzeit für eine solche Seilbahn deutlich geringer ausfallen als für eine neue U-Bahn. Aus Sicht der Strabag-Real-Estate-Ingenieure würden im Grunde zwei Masten und zwei Stationen genügen – schon in zwei Jahren könnte die Anlage in Betrieb gehen. Grundvoraussetzung sei allerdings die Zustimmung von Stadt, Politik und Verkehrsbetrieben – und natürlich ein durchgerechnetes Finanzierungs- und Verkehrswegekonzept. Was das Projekt kosten wird, ist bislang unklar. Für den Bau der Seilbahn-Strecke soll nach den Vorstellungen der „Impulsgeber“ KoelnMesse und Strabag ohnehin die Stadt Köln aufkommen, gemeinsam mit dem KVB.

Mit der „Rheinseilbahn“ existiert bereits seit 1957 eine Kölner Seilbahn, die allerdings nur während der Sommermonate in Betrieb ist. Die rund 1 Kilometer lange Strecke verbindet die beiden Ufer in Höhe der Zoobrücke, also in Laufnähe des Eingang Nords der KoelnMesse. Die Fahrt mit der Bahn dauert nur 6 Minuten – Preis für Hin- und Rückfahrt: rund 7 Euro. Nach einem Störfall im Sommer 2017 war die Anlage erst im April 2019 wieder ans Netz gegangen – mit großem Erfolg: Seitdem wurden schon über 100.000 Gäste gezählt.