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So lief die Gamescom-Premiere von Habeck

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Politische Eröffnung der Gamescom 2023: Koelnmesse-Chef Gerald Böse, Kölns OB Henriette Reker, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Wirtschaftsminister Robert Habeck, Game-Geschäftsführer Felix Falk und Game-Vorstand Lars Janssen (Foto: GamesWirtschaft)
Politische Eröffnung der Gamescom 2023: Koelnmesse-Chef Gerald Böse, Kölns OB Henriette Reker, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Wirtschaftsminister Robert Habeck, Game-Geschäftsführer Felix Falk und Game-Vorstand Lars Janssen (Foto: GamesWirtschaft)

Erst Cosplayer, dann Entwickler, schließlich Spencer und Guillemot: Wirtschaftsminister Robert Habeck absolviert Teil 1 seines Gamescom-Crashkurses.

„Wir haben was gemeinsam. Ich war im letzten Jahr auch nicht da – Sie hatten Corona und ich hatte Putin…“ Mit diesen Worten griff Robert Habeck den Hinweis von Moderatorin Viola Tensil auf, die im Vorjahr krankheitsbedingt nicht zum Einsatz kommen konnte. Auch der Wirtschaftsminister war im August 2022 damit beschäftigt, die Energieversorgung für den nahenden Winter 2022/23 auf neue Füße zu stellen.

Auf der Gamescom 2022 war Habeck daher nur per aufgezeichneter Grußbotschaft zugeschaltet – inklusive dem Versprechen, den Gamescom-Besuch nachzuholen.

Diese Zusage hat der Grünen-Politiker nun eingelöst. Am Mittwoch-Abend kurz nach 18:30 Uhr posierte Habeck zunächst mit Cosplayern, ehe er gemeinsam mit Vertretern der Veranstalter (Game-Verband und Koelnmesse) in den Konrad-Adenauer-Saal einzog.

Mit besonderer Spannung war erwartet worden, mit welcher Botschaft der ‚Games-Minister‘ nach Köln gereist war: Denn seit Anfang Mai sind keine Anträge mehr auf Zuschüsse des Bundes möglich, weil die Subventions-Töpfe ausgeschöpft sind. Im Etat des Wirtschaftsministeriums sind für 2024 weniger als 50 Mio. € eingeplant – bleibt es dabei, wären erst Anfang 2025 wieder Fördermittel beantragbar. Der Branche droht ein eineinhalbjähriges Moratorium – große Games-Konzerne könnten zwischenzeitig die Geduld verlieren und andernorts investieren.

Diese Steilvorlage griff CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst auf, der die Politik seines Vorgängers Laschet fortsetzen und sich in Nordrhein-Westfalen für eine weitere Aufstockung einsetzen will.

Wie sich der Annahme-Stopp in der Praxis auf Studios auswirkt, schilderten im Anschluss unter anderem die Essener Indie-Entwickler von Cyberwave (Solarpunk). Deck13-Gründer Jan Klose, der in Frankfurt rund 100 Mitarbeiter beschäftigt und erst vor zwei Wochen das PC- und Konsolen-Spiel Atlas Fallen veröffentlicht hat, verwies auf die gigantischen Budget-Unterschiede zwischen internationalen Blockbustern und Games made in Germany.

Habeck hätte es sich leicht machen und suggerieren können, dass mit Blick auf die Games-Förderung schon noch alles gut werde. Doch der Wirtschaftsminister weiß auch um die komplizierte Lage in der Koalition und anstrengende Haushaltsverhandlungen – er könne „nicht das Blaue vom Himmel versprechen“. Wieviel das Ministerium für die Games-Förderung ausgeben darf, wird erst kurz vor Weihnachten endgültig feststehen.

Der ‚Games-Minister‘ – der sowohl die Computerspiele-Förderung als auch den Deutschen Computerspielpreis verantwortet – beließ es beim Versprechen, das Mögliche machbar machen zu wollen. Zwischen den Forderungen des Industrieverbands und dem Ist-Zustand klafft eine Lücke von über 80 Mio. €.

Neben direkten Zuwendungen hält der Minister auch Steuerrabatte (‚Tax Credits‘) für einen gangbaren Weg. Eine wichtige Rolle bei der künftigen Ausrichtung wird nun zunächst das Ergebnis der laufenden Evaluierung spielen. Gleichzeitig wiederholte er den dringenden Wunsch, dass es nicht zu einer „mit Verlaub: Sowieso-Förderung“ kommt: Das Steuergeld müsse vielmehr zielgerichtet eingesetzt werden.

Unmittelbar nach der politischen Eröffnung traf sich der Vizekanzler zum Abendessen im Gästeclub der Koelnmesse mit den Spitzen des deutschen Lobbyverbands Game und führenden Managern großer Spielehersteller, darunter Head of Xbox Phil Spencer, Ubisoft-Chef Yves Guillemot und Embracer Group-CEO Lars Wingefors. Am Donnerstagmorgen folgt ein rund zweistündiger Messe-Rundgang: Zu den Stationen gehören unter anderem Microsoft, Astragon Entertainment und der Indie Arena Booth.