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Gamescom 2023: Koelnmesse reagiert auf Creator-Beschwerden

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Nur akkreditierte Creator und Influencer haben Zugang zum Gamescom Co-Working-Space der Gamescom (Foto: Koelnmesse / Thomas Klerx)
Nur akkreditierte Creator und Influencer haben Zugang zum Gamescom Co-Working-Space der Gamescom (Foto: Koelnmesse / Thomas Klerx)

Mit einer Stellungnahme reagieren die Veranstalter der Gamescom 2023 auf den Creator-Zorn von YouTubern und Streamern.

Seit Anbeginn der Gamescom zählen Creator und Influencer zu den unverzichtbaren Bestandteilen der Kölner Videospiele-Messe, die in diesem Jahr am 23. August startet: Aussteller buchen prominente YouTuber und Streamer für Bühnenshows und Autogrammstunden – den Ausrichtern ist außerdem daran gelegen, dass möglichst viele Postings, Videos und Streams mit Gamescom-Bezug auf Twitch, YouTube, Twitter und TikTok stattfinden. Zumindest solange, wie sie nicht derart aus dem Ruder laufen wie beim ‚Rundgang‘ von Influencer MontanaBlack auf der Gamescom 2022.

Ein traditionelles Ärgernis stellt die Akkreditierung der ‚Content Creator‘ dar: Denn analog zu Medienvertretern und Journalisten von TV, Radio, Print und Online müssen sich auch Streamer und YouTuber registrieren. In diesem Jahr wurde daher erstmals ein Akkreditierungs-Formular aufgelegt, mit dem sich Influencer bewerben können.

Nach erfolgreicher Akkreditierung haben die Creator nicht nur kostenlosen Zugang zu allen Gamescom-Bereichen an allen Messetagen, sondern dürfen auch schon eine Stunde vor Hallen-Öffnung aufs Gelände und außerdem eine Stunde länger bleiben. Außerdem steht den Influencern ein eigener Creator-Co-Working-Space mit Streaming-Kabinen, Arbeitsstationen, Strom, WLAN, Snacks und Getränken zur Verfügung. Im Ticket inklusive sind ein Gratis-Parkticket und – so wörtlich – „weitere Annehmlichkeiten“, etwa Security-Begleitung und ein Shuttle-Service.

Kein Wunder also, dass die Creator-Tickets heiß begehrt sind. Jede Anmeldung wird individuell geprüft – unter anderem mit Blick auf die Reichweite (Follower, Abonnenten, Zuschauer), den Content, die Aktualität und das „Messaging“. Sprich: Geht es bei den Beiträgen schwerpunktmäßig um Gaming, E-Sport, Cosplay, Comic/Manga/Anime oder Table Top Games?

Welche ‚harten‘ Kriterien bei der Prüfung angesetzt werden, verrät die Koelnmesse nicht. Was dazu führt, dass abgelehnte Bewerber eine Textbaustein-Absage erhalten – und zwar ohne Angaben von Gründen und mit dem Hinweis, dass es sich um eine endgültige Entscheidung handelt. Auch bei GamesWirtschaft haben sich Teil- und Vollzeit-Creator aller Größenordnungen gemeldet, die bereits Unterkünfte gebucht und Termine mit Ausstellern und Studios vereinbart hatten – in der Annahme, dass die Akkreditierung reine Formsache sei. Auch Publisher und Agenturen machten ihrem Ärger Luft, teils auch öffentlich.

In einer ersten Reaktion auf Beschwerden und Vorschläge etablierter Kanäle wie WritingBull und Steinwallen – Games & History stellte der mitveranstaltende Branchenverband Game klar, dass Influencer zwar „absolut wichtig“ seien. Gleichzeitig müsse man durch definierte Anforderungen sicherstellen, dass die Akkreditierung nicht missbraucht werde. Jede Anmeldung werde händisch geprüft – was nach Meinung der Creator aber zwangsläufig ein Gefühl der Willkür erzeugt.

Gamescom 2023: Koelnmesse reagiert auf Creator-Beschwerden

GamesWirtschaft hat die Rückmeldungen vor zwei Wochen zum Anlass genommen, eine Recherche-Anfrage an die Koelnmesse zu stellen und gleichzeitig um Erfahrungswerte von Influencern zu bitten. Heute haben die Gamescom-Ausrichter nun eine offizielle, englischsprachige Stellungnahme via X veröffentlicht.

Demnach sei das Service-Angebot für Influencer in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut worden. Zum Bedauern der Veranstalter könne dieses Angebot nur einer begrenzten Zahl an Personen zur Verfügung gestellt werden – wenngleich mehr Personen als zur Gamescom 2022. Daher müsse man sich auf die relevantesten Creator fokussieren.

Für die Gamescom 2023 seien die harten und weichen Kriterien erneut angepasst worden, um der Fülle an Kanälen, Plattformen und Kennzahlen (KPIs) gerecht zu werden. Die Bewerber werden aufgefordert, die Einzigartigkeit ihres Angebots via Textfeld zu präzisieren – damit auch Nischen-Inhalte Berücksichtigung finden können.

Wer keine Creator-Akkreditierung erhalten habe, könne die Entertainment Area und Business Area alternativ mit Ausstellerausweisen betreten, die von den jeweiligen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, Fachbesucher-Tickets zu erwerben – Voraussetzung sei eine Einladung des Ausstellers. Und wenn alle Stricke reißen, bleibt noch der Kauf eines regulären Privatbesucher-Tickets.

Der Haken: Weder Privatbesucher- noch Fachbesucher-Karte ermöglichen den Zugang zum deutlich ausgebauten Creator Co-Working-Space in Halle 1.

Immerhin: Infolge des MontanaBlack-Chaos auf der Gamescom 2022 müssen Rundgänge und Fan-Treffen den Veranstaltern mindestens 10 Tage im Voraus angemeldet werden – um sowohl Besucher als auch Ausstellern „ein positives und sicheres Event-Erlebnis“ zu ermöglichen.

Alle Informationen rund um die Gamescom 2023 finden Sie in unserer umfangreichen Gamescom-Rubrik – darunter Details zu Ausstellern, Spielen, Tickets, Hallenplan, Terminen und Events, Unterkunft und Anreise.