Virtual Reality, eSports, Letsplays und eine halbe Million Helden: Die Ausrichter geben einen Ausblick auf die Gamescom 2016 Trends.
[toc]Wer die Gamescom für eine gewöhnliche Games-Messe hält, irrt gewaltig – für BIU-Geschäftsführer Schenk ist sie nicht weniger als ein „360-Grad-Event, das die Zukunft des digitalen Entertainments und der Digitalisierung unserer Gesellschaft zeigt.“ Schließlich gibt es rund um die eigentliche Messe eine Fülle an Veranstaltungen, vom Gamescom Congress über die Game Developers Conference (GDC Europe) bis hin zum Gamescom License Day. Bei einer Pressekonferenz in Berlin haben KoelnMesse und BIU heute Zahlen, Fakten und Trends rund um die Gamescom 2016 vorgestellt.
Das Motto der Gamescom 2016: „Heroes in New Dimensions“
Egal ob als Pokémon Go-Trainer, bei der Schatzsuche in Uncharted 4, als Mutantenjäger in Manhattan oder als eSportler vor einem Millionenpublikum – gefühlt sind Spieler immer auch Helden. Deshalb lautet das Gamescom-Leitthema in diesem Jahr „Heroes in New Dimensions“. Die Vokabel Dimension spielt einerseits auf das Dauer-Megathema Augmented und Virtual Reality an, andererseits wird damit aber auch auf das ungebremste Wachstum der Kölner Spiele-Messe abgehoben.
Gamescom 2016 Trends: Virtual Reality
Zu den großen Gamescom-Trends in diesem Jahr zählt das Thema Virtual Reality. Das war zwar 2015 bereits der Fall, doch in diesem Jahr kann man Produkte wie Playstation VR oder die Oculus Rift auch tatsächlich erwerben. Das VR-Segment muss indes noch den Beweis erbringen, dass es zu größerer Nachhaltigkeit imstande ist als vor einigen Jahren die Welle an 3D-Brillen-Spielen. Nach wie vor fehlt relevanter Inhalt, der dieser Technologie zum Durchbruch verhelfen könnte – also eine Killer-App, wie es Pokémon Go derzeit für die VR-Schwester Augmented Reality sein könnte.
Gamescom 2016 Trends: eSports
Ungeachtet der nicht wenigen Herausforderungen wird eSports in Ansprachen und Veröffentlichungen als „Sportart des 21. Jahrhunderts“ etikettiert. Das Wachtstumspotenzial macht der BIU unter anderem an den Zuschauerzahlen bei Turnieren fest, die „viele traditionelle Sportarten“ überflügelt hätten. Das Thema eSports ist auf der Gamescom an mehreren Stelle sicht- und erlebbar: Unter anderem plaudern Vertreter von Ausrichtern und Vereinen im Rahmen des Gamescom Congress über die Chancen und am Rande hoffentlich auch über die Risiken des Marktes. Zudem hat die ESL auch in diesem Jahr eine große Bühne aufgebaut, auf der sich ProGamer vor Publikum messen.
Gamescom 2016 Trends: Der Spieler als Gestalter
Zu den Dauerbrennern unter den Gamescom-Trends gehört die Beobachtung, dass die Zielgruppe ganz wesentlich auch die Entwicklung der Games und damit der Games-Branche bestimmt. Als Beispiele führen die Veranstalter unter anderem Crowd-Funding, Beta-Tetsts, die Cosplay-Szene oder auch nachgelagerte Beschäftigung in Form von Mods und Letsplays an.
Aussteller-Zahl wächst leicht
Auch wenn bis zur letzten Sekunde fleißig Ausstellungsfläche vermarktet wird: Die Zahl der Aussteller bleibt gegenüber dem Vorjahr mit „über 800“ weitgehend identisch – 2015 waren es 806. Bereits ab einer Marke von 807 darf also von „Rekordergebnis“ gesprochen werden.
Die Gamescom wird internationaler
Schon jetzt über dem Vorjahr liegt die Zahl der Nationen, aus denen die Aussteller stammen: Von zuletzt 45 auf nunmehr „rund 50“ Ländern hat sich der Wert erhöht. 25 Länder-Pavillions sind auf der Gamescom vertreten – darunter erstmals auch Stände von Unternehmen aus Chile, Kolumbien, Indonesien und den Philippinen.
Halbe Million Besucher strömen nach Köln
Die kolportierte halbe Million Besucher, die in der Gamescom-Woche in Köln erwartet werden, setzen sich zusammen aus rund 350.000 Messe-Besuchern und 150.000 Teilnehmern an den innerstädtischen Konzerten und Veranstaltungen des Gamescom-Festivals. Ein zusätzlicher Besuchermagnet ist das Youtuber-Treffen VideoDays, das auch heuer parallel zur Gamescom in der benachbarten LANXESS-Arena stattfindet.
Youtube streamt live
Dichtes Gedränge dürfte in diesem Jahr vor der sogenannten „Social Media Stage“ herrschen, das erneut gepowered wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Struktur. Dort treten nicht nur Bands und Letsplayer auf, auch der amtliche Gamescom-Award wird dort verliehen. Alle Shows werden live bei Youtube im Kanal „mygamescom“ übertragen.
Gamescom-Tickets fast vergriffen
Die Gamescom-Tickets für Endverbraucher sind weitgehend vergriffen – das gilt zumindest für den Messe-Donnerstag, -Freitag und -Samstag. Nur für den Sonntag sind noch einige tausend Tickets im Online-Ticket-Shop verfügbar. Risikofreudige Gamescom-Fans können ihr Glück auch noch bei den Nachmittagstickets versuchen, die allerdings nur nach und nach freigegeben werden und abhängig sind von der Anzahl an Besuchern, die das Gelände verlassen.