Start Wirtschaft Osmotic Studios: Hamburger Indie-Studio in schwerer See

Osmotic Studios: Hamburger Indie-Studio in schwerer See

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Osmotic-Studios-Gründer Daniel Marx beim Deutschen Entwicklerpreis 2024 in Köln.
Osmotic-Studios-Gründer Daniel Marx beim Deutschen Entwicklerpreis 2024 in Köln.

Für Closer the Distance gab es viele Preise und noch mehr Lob – am Ende reichte es nicht: Co-Gründer Daniel Marx zieht sich bei Osmotic Studios zurück.

„Time to let go“ – so startet der Beitrag, den Daniel Marx heute bei LinkedIn veröffentlicht hat. Der Gründer und Geschäftsführer der preisgekrönten Hamburger Osmotic Studios GmbH legt sein Amt nieder – elf Jahre, nachdem das Startup den Betrieb aufgenommen und mit Orwell: Ignorance is Strength ein erstes Ausrufezeichen setzte. Bis auf Weiteres führt Co-Gründer Michael Kluge die Geschäfte.

Ungeachtet renommierter Auszeichnungen und Nominierungen für Closer the Distance (darunter alleine drei Deutsche Entwicklerpreise) habe sich das Spiel seit August 2024 nicht oft genug verkauft, um das Tagesgeschäft am Laufen zu halten.

Zuvor hatte sich der Bund via Games-Förderung mit rund 410.000 € an der Entwicklung des Spiels beteiligt.

Osmotic Studios: Hamburger Indie-Studio in schwerer See

Weil sich im aktuellen Marktumfeld weder neue Projekte noch Auftragsarbeiten platzieren ließen, musste bereits Ende vergangenen Jahres ein großer Teil des Teams das Unternehmen verlassen, wie erst jetzt öffentlich wurde. Glücklicherweise hätten alle Osmotic-Mitglieder umgehend einen neuen Job gefunden.

Aus dieser Postion heraus sei es extrem hart gewesen, die Firma wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Marx habe sich daher entschieden, das Studio zu verlassen; er werde der Games-Industrie allerdings erhalten bleiben.

Wie sich Osmotic Studios für die Zukunft aufstellt, geht aus dem Beitrag nicht hervor.

Deutschlands Spiele-Industrie hatte in den vergangenen Monaten eine Reihe von Rückschlägen zu verkraften: Mehrfach ausgezeichnete Studios wie Maschinen-Mensch, GentlyMad Studios oder Studio Fizbin mussten die Produktion einstellen.

4 Kommentare

    • Die Games-Förderung ist im August wieder angelaufen – die wird solche Vorgänge aber nicht immer verhindern können. Denn auch wenn der Bund 50 Prozent trägt, braucht es ja jemanden, der die andere Hälfte übernimmt.

    • Wenn sich das Produkt nicht ausreichend verkauft, um die Kosten zu decken, warum sollte der Steuerzahler da einspringen? Damit VIELLEICHT das nächste Game erfolgreicher wird?

      Wenn ich eine Pommesbude eröffne und meine Pommes niemand kauft, weil sie nicht schmecken, muss ich den Laden auch wieder dichtmachen.

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