
Das Games-Geschäft bei Microsoft brummt – hauptverantwortlich sind Spiele und Services. Bei den Xbox-Konsolen will der Konzern höhere Preise durchsetzen.
Cloud-Dienste und Künstliche Intelligenz bleiben die wesentlichen Umsatz- und Wachstumstreiber bei Microsoft: Im abgelaufenen Quartal hat der US-Konzern mehr als 70 Milliarden Dollar (ca. 62 Mrd. €) umgesetzt – und damit die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Unter dem Strich blieb ein Erlös von 25,8 Mrd. Dollar. Die guten Zahlen führten zu einem Kurssprung von mehr als 10 Prozent.
Licht und Schatten zeigt der Gaming-Sektor, der in Summe um 5 Prozent auf 5,7 Mrd. $ zulegt: Microsoft hatte den Markt bereits im Vorfeld auf sinkende Hardware-Einnahmen eingestellt – und so kam es dann auch. Die Umsätze mit Xbox-Konsolen und -Zubehör gingen um 6 Prozent zurück.
Mindestens kurzfristig wird sich diese Entwicklung fortsetzen, denn mit Wirkung zum 1. Mai hat Microsoft die Konsolen-Listenpreise angehoben – und zwar weltweit und für alle aktuellen Modelle von Xbox Series X und Xbox Series S. In Deutschland beträgt der Aufschlag 50 € pro Konsole.
Marktführer Sony Interactive hatte bereits im April die PlayStation 5-UVPs im gleichen Umfang erhöht.
Microsoft-Zahlen: Game Pass legt zu – Hardware rückläufig
Deutlich besser als im margenschwachen Hardware-Business läuft es im Software-Bereich: Denn Xbox-Inhalte und Dienste – zu denen auch der Abo-Dienst Game Pass gehört – weisen ein sattes Plus von 8 Prozent auf, was die eingeschlagene Strategie von Gaming-CEO Phil Spencer zu bestätigen scheint. Das Cloud-Gaming-Angebot hat mit 150 Millionen Spielstunden einen neuen Rekord erreicht.
Zuletzt hat Microsoft unter anderem das Fantasy-Action-Rollenspiel Avowed und die PlayStation 5-Versionen von Indiana Jones und der Große Kreis und Forza Horizon 5 veröffentlicht – nach Unternehmensangaben zählt die Xbox-Sparte mittlerweile zu den wichtigsten Anbietern in Sonys PlayStation Store. Aus dem Nichts erschien vor wenigen Tagen außerdem die Neuauflage The Elder Scrolls 4: Oblivion Remastered.
CEO Satya Nadella beziffert das Umsatz-Plus des PC Game Pass auf 45 Prozent gegenüber Vorjahr. Wie sich der Game-Pass-Abonnentenstamm in absoluten Zahlen entwickelt hat, bleibt weiterhin unklar: Analog zu Sony nennt Microsoft keine konkreten Daten.
Die zusätzliche Aufmerksamkeit für die Marke Minecraft durch A Minecraft Movie (in Deutschland: Ein Minecraft Film) zahlt zwar bereits erheblich auf die Spieler-, aber noch nicht auf die Quartalszahlen ein: Der Film ist erst Anfang April angelaufen und dürfte Warner Bros. zeitnah ein Einspiel-Ergebnis von 1 Milliarde $ bescheren.
Für das Games-Segment erwartet Microsoft weitere Umsatz-Zuwächse, die sich im mittleren einstelligen Prozentbereich bewegen sollen.
Immer freitags, immer kostenlos: Jetzt GamesWirtschaft-Newsletter abonnieren!
GamesWirtschaft auf Social Media: LinkedIn ● Facebook ● X ● Threads ● Bluesky