Start Sport Olympic Esports Games: Premiere in Saudi-Arabien verschoben

Olympic Esports Games: Premiere in Saudi-Arabien verschoben

0
Die Olympic Esports Games sollten ab 2025 in Saudi-Arabien stattfinden (Abbildung: IOC)
Die Olympic Esports Games sollten ab 2025 in Saudi-Arabien stattfinden (Abbildung: IOC)

Schon in diesem Jahr sollten die Olympic Esports Games in Saudi-Arabien starten – jetzt wird das Groß-Event verschoben.

Auf der offiziellen Website wird weiterhin unentwegt für die Olympic Esports Games 2025 in Saudi-Arabien geworben. Doch dazu wird es dem Vernehmen nach nicht kommen: Nach Informationen des Branchenmagazins SportBusiness verzögert sich die Premiere der Olympic Esports Games um mindestens ein Jahr.

Ursprünglich sollte der Auftakt im Sommer 2025 erfolgen. Jetzt werden die ersten olympischen Olympia-Medaillen frühestens 2026, womöglich sogar erst 2027 verliehen, wie E-Sport-Bund-Deutschland-Präsident Christopher Flato dem Kicker bestätigt hat.

Demnach brauchen die Ausrichter schlichtweg mehr Zeit für die Vorbereitung und zur Klärung organisatorischer Fragen – auch mit Blick auf Kooperationen mit Games-Herstellern, die buchstäblich mitspielen müssen. Fragezeichen gibt es etwa hinsichtlich der auszutragenden Disziplinen, der Terminlage, der Wettkampfstätten und beim Ablauf der Qualifikations-Spiele.

Im Juli vergangenen Jahres hatte Saudi-Arabien vom Internationalen Olympischen Komittee (IOC) den Zuschlag für die Ausrichtung der Olympic Esports Games über einen Zeitraum von zwölf Jahren erhalten. Die Bundesregierung hat zwischenzeitlich die Unterstützung eines deutschen Teams in Aussicht gestellt.

Das IOC hat sich zur Verschiebung des E-Sport-Ablegers noch nicht geäußert.

Olympic Esports Games: Saudi-Arabien verschiebt Premiere

Dessen ungeachtet laufen die Vorbereitungen für die zweite Auflage des Esports World Cup 2025 wie geplant weiter, das von der saudischen ESL Faceit Group organisiert wird. Zwar gibt es noch keinen konkreten Terminkorridor, doch mit EA Sports FC 25, Rainbow Six: Siege, Call of Duty: Black Ops 6, Counter-Strike 2 und weiteren Titeln existiert zumindest eine sehr konkrete Liste mit Spielen, die in Riad praktiziert werden.

Just diese ‚Doppelbelastung‘ aus Olympia plus ‚Weltmeisterschaft‘ hat offenkundig die Strukturen überdehnt – zumal sich weiterhin die Frage stellt, wie sich beide Formate bei identischer Zielgruppe, großen Schnittmengen im Teilnehmerfeld und bei jährlicher Austragung am selben Ort seriös bespielen lassen. Dies gilt erst recht für mögliche Werbepartner und Sponsoren, die bei der Refinanzierung von Groß-Events eine zentrale Rolle spielen.

Warum fiel die Wahl des IOC ausgerechnet auf Saudi-Arabien? Der Wüstenstaat will die Abhängigkeit von Gas und Eröl reduzieren und hat sich in den vergangenen Jahren mit Milliarden-Investitionen als Entertainment- und Sport-Hochburg in Stellung gebracht. Die Monarchie ist über den Staatsfonds an Spieleherstellern wie Nintendo, Embracer, Electronic Arts oder Take-Two Interactive beteiligt; das Land verpflichtete außerdem Super-Stars wie Ronaldo und ist Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2034.

Ungeachtet eingeleiteter Reformen üben internationale Menschenrechts-Organisationen weiterhin scharfe Kritik am Regime – etwa mit Blick auf die eingeschränkte Meinungs- und Pressefreiheit bei gleichzeitig exzessiver Anwendung der Todesstrafe.


Immer freitags, immer kostenlos: Jetzt GamesWirtschaft-Newsletter abonnieren!
GamesWirtschaft auf Social Media: LinkedInFacebookX ● ThreadsBluesky