Eine Anschubfinanzierung in Höhe von 398.000 € verteilt Gamecity Hamburg im Rahmen der Prototypenförderung an sechs Studios in der Hansestadt.
Damit Finanzminister und -senatoren erst gar nicht auf die Idee kommen, Fördergelder mangels Bedarf zu kürzen, werden Film- und Games-Budgets serienmäßig vollständig ausgereizt. Da trifft es sich gut, dass das Vergabegremium von Gamecity Hamburg bei den eingereichten Projekten für die Prototypenförderung eine so „hohe Qualität“ erkannt hat, um den für 2022 zur Verfügung stehenden Etat von 400.000 € nahezu ausschöpfen zu können.
In Summe hatten sich 18 Studios, Startups und Solo-Entwickler um die Anschubfinanzierung beworben. Anders als bei Länder-Programmen üblich, sind die Gamecity-Hamburg-Schecks nicht rückzahlungspflichtig.
Die geförderten Studios und Projekte im Überblick:
- Tiny Roar: Hexagone (Strategie-Abenteuer-Spiel) – 80.000 €
- Super Crowd Entertainment: Super Party Verse (Minigame-Multiplayer-App) – 80.000 €
- Bestjack Entertainment: Dein Skat (Kartenspiel) – 70.000 €
- Pseudoscience Interactive: Alchymia (Aufbauspiel) – 70.000 €
- Symmetry Break Studio: Prospector (2D-Adventure) – 70.000 €
- Denise Koch: Monstersongs VR (virtuelles Rock-Musical) – 28.000 €
Das Vergabegremium besteht aus Nina Müller (Goodgame Studios), Jonas Hüsges (Daedalic Entertainment), Valentina Birke (Super Crowd Entertainment), Jens Unrau (Behörde für Kultur und Medien in Hamburg) und Dennis Schoubye (Gamecity Hamburg).
Dennis Schoubye, Leiter der Standortinitiative Gamecity Hamburg: „Wir sehen bei der Qualität der Bewerbungen für die Prototypenförderung eine positive Dynamik. Dabei sehen wir auch positive Effekte weiterer Förderprogramme wie unserem Games Lift Inkubator und unseres neuen Veranstaltungsformats ‚Pitch Level Up‘. Drei der geförderten Projekte stammen von Teams und Entwicklern und Entwicklerinnen, die zuvor erfolgreich unseren Games Lift Inkubator absolviert haben. Darüber hinaus gibt es bei den Förderempfängern und -empfängerinnen eine gute Mischung aus Projekten von Neugründungen und fest in Hamburg verankerten Spielestudios.“
Die Bewerbungsphase für die nächste Runde startet im Frühjahr 2023.
Ist das nicht ein interessenskonflikt, wenn jemand aus dem vergabegremium auch aus einem studio kommt, dass die meiste förderung bekommen hat?
finde ich äußerst bedenklich.
Diese Konflikte gibt es in vielen Jurys und Gremien, vom DCP bis zu Förderprogrammen. Im Normalfall enthalten sich die Juroren bei der Abstimmung.
Da bist du nicht der Einzige.
Stimmt schon, das hat auf jeden Fall ein Geschmäckle. Idealerweise sollte in solchen Jury-Runden niemand mit drin sitzen, der auf irgendeine Art und Weise mit den Bewerberfirmen verbandelt ist. Hat schon arg was von Vorteilnahme. Und hat eventuell jemand anderes eine Förderung nicht bekommen? Fragen über Fragen…
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