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Games-Förderung in Baden-Württemberg: 250.000 € für Gameforge

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Baden-Württemberg betreibt einen
Baden-Württemberg betreibt einen "virtuellen" Pavillion auf der Gamescom 2020 (Abbildung: MFG / Ingo Juergens)

Mit mehr als 600.000 € fördert Baden-Württemberg acht Spiele – eine Viertelmillion Euro geht an den Karlsruher Publisher Gameforge.

Ungeachtet der eher skeptischen Haltung von Gameforge-Chef Alexander Rösner zur Computerspiele-Förderung erhält sein Unternehmen den größten Scheck der aktuellen Förderrunde im Südwesten: Die staatliche MFG Baden-Württemberg stellt 250.000 € für das Projekt Scavenger Scuffle bereit, bei dem sich aufrüstbare Tiere in rundenbasierten Gefechten bekämpfen.

Gameforge gehört mit mehr als 300 Mitarbeitern zu den größten Games-Publishern in Deutschland und will flankierend zum Stammgeschäft mit Lizenz-Titeln künftig wieder verstärkt eigene Spiele entwickeln.

In Summe überweist die baden-württembergische Games-Förderung mehr als 600.000 € an insgesamt acht Studios und Projekte:

  • Gameforge (Karlsruhe): Scavenger Scuffle – 250.000 €
  • Eleet Games (Ettlingen): Might’n Mow‘em – 120.072 €
  • Zeitland Media & Games (Ludwigsburg): Camp Chaos – 113.000 €
  • Demigod Dynamics (Stuttgart): Space Battle – 45.008 €
  • Kastanie Eins (Stuttgart): Beziehungsnavigator – 20.000 €
  • Navel (Ludwigsburg): Exploration Launcher – 19.828,84 €
  • Framelocker (Freiburg): Paper Polymals – 20.000 €
  • Augmented Education (Heilbronn): OnkoMovement  – 20.000 €

Die Einreiche-Frist für die nächste Games BW-Förderung endet am 27. Januar 2023. Wer maximal 20.000 € benötigt, kann laufend Anträge stellen.

3 Kommentare

  1. @DarkFlame: Wenn etablierte Spiele-Mechanismen, die sehr wahrscheinlich Geld einbringen, gefördert werden, dann war es das mit dem Innovationsland Deutschland. Gefördert werden müssen waghalsige und frische Ideen. Das hat nichts (nicht immer!) damit zu tun, dass „Titel gebaut“ werden, nur um eine Förderung abzugreifen. Sondern damit, dass nur kleine Teams sich so etwas trauen (und leisten können), weil bei einem Fehlschlag nicht direkt 10+ Leute entlassen werden müssen.

    Deswegen ist es auch genau richtig, wie kleine Teams und große etablierte Firmen agieren. Aber auch genau deshalb sollte die Förderung zweigleisig fahren. Während die eine Variante einen Subventions-Charakter hat, ist die andere eine Innovationsförderung.

    Hier wurde der Sinn der Förderung nicht verstanden. Es ist schön (und wünschenswert) wenn Firmen wie die Gameforge keine Förderung benötigen um Spieleprojekte zu starten. Dies sieht bei kleinen Firmen und Startups aber ganz anders aus. Diese müssen über Jahre hinweg Auftragsarbeiten annehmen, um dann ein eigenes Spieleprojekt zu starten. Diese Abhängigkeit versucht die Förderung aufzuweichen.
    Und trotz aller Abneigung und Unverständnis steht dort oben nun die Gameforge mit einem riesigen Förderbetrag. Ganz nach dem Motto: „Wir brauchen es zwar nicht, aber wenn das Geld schon zur Verfügung steht, na dann nehmen wir das doch mit!“

    (Bezüglich des ‚Nicht brauchen‘: „Analog zur gesamten Branche hat auch Gameforge zuletzt „von den Einschränkungen im Bereich anderer Freizeitmöglichkeiten durch die Covid-19-Pandemie“ profitiert: Der Umsatz ist 2020 von 63 Mio. auf 85 Mio. € förmlich explodiert – nach schwierigen Jahrgängen ist der baden-württembergische Onlinegames-Riese wieder hochprofitabel.“)

  2. Übrigens sehr erfrischend dass Herr rösner von Spiele-Industrie spricht und nicht immer von GAMES. Genau so wie der unsägliche Name GAME beom Spiele-Verband.

  3. Einigermaßen überraschend: Die Games-Förderung des Bundes spielt in diesem Szenario keine Rolle. „Ich will nicht auf irgendwas warten“, betont Rösner. „Natürlich schauen wir uns an, ob’s da irgendwas gibt, das man einsetzen kann. Aber ich war nie begeistert von der Förderung in dem Bereich.“ Warum? „Es gibt viele Studios, die bauen halt die Titel, um die Förderung zu kriegen und verdienen damit gar nichts außer der Förderung. Damit ist der Sache natürlich nicht geholfen. Eigentlich ist das ja eine Marktverzerrung. Die schnorren dann sozusagen Steuergelder weg – und der Staat fühlt sich dann gut, dass er die Spiele-Industrie so ein bisschen gefördert hat, aber in Wirklichkeit ist gar nichts passiert.“

    Genau so sieht es doch aus…

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