Start Wirtschaft Ubisoft ernennt Charlie Guillemot zum Co-CEO der Blockbuster-Sparte (Update)

Ubisoft ernennt Charlie Guillemot zum Co-CEO der Blockbuster-Sparte (Update)

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Charlie Guillemot und Christophe Derennes teilen sich die Leitung der neuen Premium-Sparte (Fotos: Ubisoft)
Charlie Guillemot und Christophe Derennes teilen sich die Leitung der neuen Premium-Sparte (Fotos: Ubisoft)

Ein Hauch von Game of Thrones: Charlie Guillemot – Sohn von CEO Yves Guillemot – wird Co-Chef der neuen Ubisoft-Tencent-Einheit.

Update vom 17. Juli 2025: Insider Gaming hat das Memo von Yves Guillemot an die Belegschaft in voller Länge veröffentlicht: Darin verweist der Ubisoft-Gründer explizit auf die „Familien-Kontinuität“, die sich durch Sohn Charlie in der Chefrolle der neuen Premium-Einheit ergibt.

Charlie Guillemot verantwortet die inhaltliche und strategische Weiterentwicklung der Marken Assassin’s Creed, Far Cry und Rainbow Six: Siege inklusive Marketing und Vertrieb. Er ist außerdem für die Koordination zwischen den Studios in Kanada und der Zentrale in Paris zuständig.

Das erste (und zwangsläufig größte) von mehreren „Creative Houses“ soll den dazugehörigen Teams mehr Eigenständigkeit zugestehen; damit einher geht aber auch volle Verantwortung für die Produktqualität. Großaktionär Tencent soll beratend unterstützen – die Entscheidung liegt aber beim jeweiligen Ubisoft-Management.

Bis Ende Oktober soll die finale Struktur stehen, an der sechs ‚Task Forces‘ arbeiten – etwa mit Blick auf Personal und Berichtslinien.


Meldung vom 16. Juli 2025: Weltweit mehr als 16.000 Menschen sind beim französischen Spiele-Konzern Ubisoft beschäftigt. Und der Vorstand um Gründer und CEO Yves Guillemot hat sich mit Blick auf die wohl verantwortungsvollste aller verantwortungsvollen Aufgaben ausgerechnet für eine innerfamiliäre Lösung entschieden.

Denn Sohn Charlie Guillemot wird gemeinsam mit Ubisoft-Urgestein Christophe Derennes eine neue Abteilung leiten, in der bis Jahresende die drei kommerziell wertvollsten Marken (Rainbow Six Siege, Assassin’s Creed, Far Cry) gebündelt werden.

Großaktionär Tencent ist mit einem zusätzlichen Investment von 1,16 Milliarden Euro beteiligt. Die Bewertung dieser neuen Einheit liegt damit bei über 4 Mrd. € – Ubisoft selbst ist an der Börse derzeit rund 1,2 Mrd. € wert. Details zur konkreten Ausgestaltung und Organisation des eigenständigen Konstrukts liegen noch nicht vor.

Ubisoft macht Charlie Guillemot zum Co-CEO der Blockbuster-Sparte

In einem heute erschienenen Interview mit dem US-Magazin Variety verteidigt der frischgebackene Co-CEO seine Berufung – und wehrt sich gegen den Verdacht des „Nepotismus“, also Vetternwirtschaft: Worauf es jetzt ankomme, sei nicht sein Name – sondern die Arbeit, die vor ihm liege. Ubisoft befände sich an einem entscheidenden Punkt der fast 40jährigen Historie.

Ubisoft selbst argumentiert mit den komplementären Fähigkeiten der beiden Co-Chefs:

  • Guillemot Junior hat das Mobile-Studio Owlient geleitet und eine Metaverse-Firma gegründet. Vor wenigen Wochen kehrte er in den väterlichen Betrieb zurück und wurde Teil des ‚Transformations-Komitees‘, das eine tragfähige Struktur für den Publisher finden soll.
  • Christophe Derennes arbeitet seit mehr als 35 Jahren für den Publisher und hat das XXL-Studio im kanadischen Montreal aufgebaut, in dem unter anderem Assassin’s Creed Valhalla und Far Cry 6 federführend entstanden sind. Für Derennes wird ein Nachfolger gesucht.

Als Qualifikationen von Charlie Guillemot listet die Pressemitteilung unter anderem ein tiefes Verständnis für die Dynamik der Games-Branche und die Erwartungen der Kundschaft – gepaart mit einem „starken Produkt-Mindset“ und einer Leidenschaft für Games. Er repräsentiere damit eine „neue Generation von Führungskräften“, die auf Innovation und Qualität achten und die Spieler in den Mittelpunkt ihrer Entscheidungen stellen.

In einem internen Memo an die Belegschaft deutet Ubisoft-Patriarch Yves Guillemot die Einrichtung von „Creative Houses“ an, in denen einzelne Marken gebündelt werden – bis Ende September sollen die Grundzüge der XXL-Umstrukturierung feststehen.

Dieser Konzern-Umbau wirkt sich zwangsläufig auch auf die deutschen Ubisoft-Studios aus, die in Berlin, Düsseldorf und Mainz knapp 700 Mitarbeiter beschäftigen. Die drei Standorte waren und sind unter anderem eng in die Entwicklung von Rainbow Six Siege eingebunden, arbeiten aber auch an übergreifenden Tools und eigenen Marken wie Anno 117: Pax Romana.


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