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Otto nimmt Neckermann vom Netz

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Neckermann leitet seit Ende September 2021 auf den Online-Shop des Mutterkonzerns Otto um (Abbildung: Otto)
Neckermann leitet seit Ende September 2021 auf den Online-Shop des Mutterkonzerns Otto um (Abbildung: Otto)

Eine der größten Versandhaus-Marken verschwindet: Wer den Neckermann-Onlineshop ansteuert, wird neuerdings auf Otto.de umgeleitet.

Über Jahrzehnte gehörte der kiloschwere Neckermann-Katalog zum Inventar deutscher Wohnzimmer – bis zur Insolvenz im Jahr 2012. Die Markenrechte liegen seitdem beim langjährigen Mitbewerber Otto, nach Amazon der zweitgrößte Online-Händler Europas. Auf Neckermann.de wurde ein breites Sortiment angeboten, von Mode über Baumarkt-Artikel und Möbel bis hin zu Spielkonsolen und Games.

Damit ist jetzt Schluss: Wer Neckermann.de aufruft, landet auf Otto.de und sieht dort den Hinweis „Neckermann sagt Tschüss“. Der Shop sei eingestellt worden, die Seite nicht mehr aktiv. Aber: Weil die IT-Systeme ohnehin identisch sind, funktionieren Neckermann-Kunden-Konten und Zugangsdaten auch bei Otto.

Der Otto-Konzern will die Stamm-Marke zu einem Online-Marktplatz analog zu Amazon Marketplace, Ebay oder Kaufland.de weiterentwickeln – also ein Ort, wo auch Drittanbieter ihre Waren feilbieten können. Schon jetzt sind Tausende Händler mit mehr als fünf Millionen Produkten auf der Plattform aktiv.

Die Otto-Gruppe beschäftigt knapp 50.000 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Umsatz von 16,6 Milliarden Euro. Zum Portfolio gehören Marken wie About You, Baur, Bonprix, Hermes, Manufactum, MyToys, Quelle und Schwab.

Zusammen mit den Töchtern gehört Otto zu den bundesweit umsatzstärksten Anbietern von Konsolen, Zubehör und Games. Otto.de gilt zudem als eine der wichtigsten Anlaufstellen für all jene, die sich um eine Sony PlayStation 5 oder eine Xbox Series X bemühen. Beide Spielkonsolen kamen im November 2020 auf den Markt und sind seitdem nur mit Mühe und viel Glück zu bekommen – sowohl bei Versendern als auch im stationären Handel.