Die EU-Kommission untersucht das Geoblocking auf der Steam-Plattform Valve. Im Fokus stehen die Spiele von fünf großen Herstellern, darunter Zenimax und Capcom.
Hotelzimmerpreise, Unterhaltungselektronik und Videospiele sind Gegenstand dreier Untersuchungen der europäischen Kommission. In allen drei Branchen besteht der Verdacht, dass gegen EU-Wettbewerbsvorschriften verstoßen wurde und die Verbraucher überhöhte Preise bezahlt haben könnten.
Geoblocking: EU-Kommission prüft Wettbewerbsverstöße durch Steam-Aktivierungscodes
Untersucht würden die „bilateralen Vereinbarungen“ zwischen der Valve Corporation und fünf großen Spieleherstellern, die ihre Produkte auf der populären Valve-Download-Plattform Steam anbieten:
- Bandai Namco (The Witcher 3, Dark Souls 3 etc.)
- Focus Home (Landwirtschafts-Simulator etc.)
- Capcom (Resident Evil, Street Fighter etc.)
- Koch Media (Homefront: The Revolution, Saints Row 4 etc.)
- Zenimax (Fallout 4, Doom, The Elder Scrolls: Skyrim, Dishonored 2 etc.)
Im Kern dreht sich die Untersuchung um das sogenannte Geoblocking: Die EU-Kommission prüft, ob die obligatorischen Aktivierungs-Codes dazu „missbraucht“ werden, den Spielzugang ausschließlich Verbrauchern bestimmter EU-Mitgliedsstaaten zu ermöglichen. Dies würde Konsumenten daran hindern, die Spiele zu deutlich günstigeren Tarifen im EU-Ausland zu erwerben.
Geoblocking: Zenimax will mit EU-Kommission kooperieren
Nach einem Bericht von Gamesindustry.biz hat Zenimax Media bereits eine Stellungnahme veröffentlicht. Demnach will das Unternehmen mit der EU-Kommission zusammenarbeiten. „Wir glauben, dass diese Untersuchung Teil einer breiter gefassten Beurteilung des Verkaufs von urheberrechtlich geschützten Inhalten und Gütern ist (inklusive TV, Film und Online-Handel). Wir werden mit der Kommission kooperieren, um alle Bedenken auszuräumen. Wir stehen weiterhin dazu, dass unsere Kunden frei entscheiden können, wo sie unsere Spiele kaufen und herunterladen – sofern die rechtlichen oder technischen Voraussetzungen gegeben sind.“
EU-Wettbewerbshüter untersuchen Unterhaltungselektronik, Hotelpreise und Steam-Regularien
Neben den Gepflogenheiten auf Steam untersucht die EU-Kommission die Preisgestaltung im Online-Handel beim Verkauf von Produkten der Marken Asus, Philips, Denon & Marantz sowie Pioneer.
In der dritten Untersuchung will die Kommission herausfinden, ob Urlaubern und Geschäftsreisenden je nach Herkunftsland unterschiedliche Preise und Konditionen auf den Websites von Hotels und Reiseveranstaltern angezeigt wurden. In der Ankündigung der EU werden einige der größten Anbieter namentlich erwähnt, darunter TUI und Thomas Cook.
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