330 Euro, eine lange Aufpreis-Liste und mit Zelda nur ein einziges Top-Spiel: Die Nintendo Switch ist eine Wette auf die Zukunft – für Nintendo und Käufer.
[no_toc]Wenn die Geschichte der Spielkonsolen eines lehrt, dann das: Content is king. Ohne Inhalte – also möglichst System-exklusiv Spiele – ist jedes noch so technisch überragende Gerät zum Scheitern verurteilt. Beispiel: Einen erheblichen Anteil am anhaltenden PlayStation-4-Erfolg haben nicht zuletzt Exklusiv-Titel wie „Uncharted 4“, „The Last of Us“ und ganz aktuelle „Horizon: Zero Dawn“ beigetragen, die eben nur für PS4 erhältlich sind.
Dass die glücklose Wii U nie auch nur ansatzweise an Straßenfeger wie den Nintendo DS, den 3DS und die Wii anknüpfen konnte, hat auch etwas mit dem dürren Software-Angebot zu tun. Denn so originell und spielenswert die Neuheiten aus dem Hause Nintendo auch sind: Ohne die Unterstützung der „Third Parties“ – also großer Publisher wie Activision Blizzard oder Electronic Arts – sind die Erfolgsaussichten düster.
In dieser Hinsicht hat Nintendo offenbar gelernt: Ab dem heutigen 3. März ist die Nintendo Switch im Handel erhältlich – bis Ende der Saison sollen Dutzende Spiele erscheinen, auch von befreundeten Publishern wie etwa Bethesa („Skyrim“).
Zum Start ist das Spiele-Angebot allerdings überschaubar: Jenseits von „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ gibt es keinen echten Muss-man-haben-Titel.
Nintendo Switch: Verkaufsstart der neuen Nintendo-Konsole am 3. März
Die Besonderheit der Nintendo Switch: Das System ist ein Hybrid aus stationärer und mobiler Spielkonsole. Die Komponenten lassen sich auf vielfältige Weise zusammenbauen – so lässt sich der Standort von einer Minute auf die andere „switchen“.
Verbindet man Fernseher und Docking-Station per HDMI-Kabel, wird aus der Switch eine klassische Wohnzimmer-Konsole.
Schiebt man die beiden Controller links und rechts an das Tablet-ähnliche Grundgerät, ist die Switch ein voll funktionstüchtiger Handheld von der Größe eines handelsüblichen Tablets.
Und sobald der integrierte Ständer ausgeklappt wird, kann die Switch auf einem ICE- oder Flugzeug-Tisch platziert und mit den beiden Controllern („Joy-Con“) bedient werden.
Je nach Spiel hält der eingebaute Akku zwischen 2 und 6 Stunden durch, bevor die Switch wieder ans Netz muss – ein Wert, der für die meisten Aktivitäten reichen dürfte.
Nintendo Switch: Zielgruppe und Verkaufsprognosen
Technisch kann und will die Nintendo Switch nicht mit Xbox One und PlayStation 4 konkurrieren. Durch Microsofts Project Scorpio (erscheint im Herbst) wird der Abstand zum technisch Machbaren noch größer. Spektakuläre 4K-Erlebnisse wie „Horizon: Zero Dawn“ sind derzeit nur mit einer PlayStation 4 Pro zu bewerkstelligen.
Die Spiele befinden sich nicht auf Discs, sondern auf Speicherkarten. Daher enthält die Switch auch kein BluRay-Laufwerk, mit dem man Filme, Serien oder Musik-CDs abspielen könnte. Auch Streaming-Dienste wie Amazon Prime oder Netflix sind nicht vorgesehen, zumindest bislang. Wir lernen: Dies ist keine Multimedia-Zentrale, sondern eine waschechte Spielkonsole.
Nintendos Zielgruppe besteht daher im Wesentlichen aus zwei Fraktionen:
a) Fans von Nintendo-Marken, die auf Nintendo-exklusive Meisterwerke wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ nicht verzichten wollen
b) Spielefans, die sich ohnehin mit dem Gedanken einer flexibel einsetzbaren Überall-Konsole tragen und die ein komplexeres Spielerlebnis erwarten, als dies auf Smartphones üblicherweise der Fall ist.
Nintendo Switch: Preis und Verfügbarkeit
Eine offizielle unverbindliche Preisempfehlung zum Verkaufsstart am 3. März gibt es seitens Nintendo nicht. Als „Straßenpreis“ hat sich ein Tarif von rund 330 Euro für das Basisgerät herauskristallisiert. Zum Vergleich: Eine aktuelle PlayStation 4 kostet derzeit rund 250 Euro, auch die Xbox One S ist inklusive Top-Spiel für unter 300 Euro zu haben.
Die Elektronikkette Media Markt begrüßt die Markteinführung der Switch übrigens mit einem 199-Euro-Kampfpreis für die PS4-Slim-Variante.
Auch wenn der Preis im Jahresverlauf auf unter 300 Euro sinken wird: Eine Billigkonsole ist die Nintendo Switch nicht. Auch Spiele-Neuheiten sind mit 60 bis 70 Euro auf dem selben Level wie Xbox-One- und PlayStation-4-Titel.
Wichtig: Im Basis-Set ist kein Spiel enthalten. Wer die Switch tatsächlich nutzen möchte, kommt also auf einen Preis von 400 Euro aufwärts.
Die Preise sind ohnehin eher theoretischer Natur: Viele Versender, Warenhäuser und Märkte sind derzeit ausverkauft – Amazon.de ist erst ab 13. März wieder lieferfähig.
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Nintendo Switch: Spiele zum Verkaufsstart
Unmittelbar zum Verkaufsstart ist das Angebot an Switch-Spielen bestenfalls als mau zu bezeichnen. Neben dem fantastischen Rollenspiel „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ locken nur eine Handvoll Titel, darunter Minispiele-Sammlungen („1-2 Switch“) oder das obligatorische Ubisoft-Tanzspiel „Just Dance 2017“.
Erst nach Ostern – im April 2017 – erscheint mit „Mario Kart 8 Deluxe“ die nächste große Spiele-Neuheit, im Sommer folgt die Fortsetzung zum Multiplayer-Spaß „Splatoon“. Für das Weihnachtsgeschäft 2017 ist ein Super-Mario-Jump&Run geplant, parallel bringt Electronic Arts auch eine Switch-Version der Fußball-Serie „FIFA“ auf die Switch.
Heißt: Wer sich nicht für „The Legend of Zelda“ interessiert, kann in Ruhe abwarten, wie sich das weitere Spiele-Angebot entwickelt.
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Nintendo Switch Zubehör: Controller, Ladestationen, Netzteile
Für ein besseres Spielgefühl empfiehlt sich die Anschaffung eines klassischen kabellosen Gamepads, das Nintendo für 70 Euro anbietet.
Die Liste der aufpreisfähigen Zubehör-Teile ist lang, angefangen vom Switch-Netzteil (ca. 30 Euro) über eine Transporttasche (ca. 20 Euro) bis hin zur Auflade-Halterung für 30 Euro. Auch die Joy-Cons sind einzeln und im Doppelpack erhältlich – sie sind allerdings nur dann nötig, wenn man mit mehreren Spielern gleichzeitig an und mit der Switch spielen möchte.
Zum Verkaufsstart von „Mario Kart Deluxe“ Ende April 2017 folgt zudem ein Plastiklenkrad-Paar, das sich mit den beiden Joy-Cons bestücken lässt.
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