
Das Serious Game Herbst 89: Auf den Straßen von Leipzig hat den Grimme Online Award 2025 gewonnen.
Update vom 9. Oktober 2025: Der Grimme Online Award 2025 geht an das Serious Game Herbst 89: Auf den Straßen von Leipzig. Das Browser-Spiel ist auf der Website des Deutschen Historischen Museums kostenlos spielbar.
Die Jury begründet die Entscheidung unter anderem damit, dass Herbst 89 einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung der Geschichte leistet, „indem es den nach 1989 Geborenen die Möglichkeit gibt, die Ereignisse nachzuerleben.“
Playing History-Geschäftsführer Michael Geithner: „Der 9. Oktober 1989 war einer der entscheidendsten Tage der deutschen Nachkriegsgeschichte: ein Tag, an dem Mut, Angst und Hoffnung aufeinandertreffen. Mit Herbst ’89 wollten wir diesen Tag nicht nur rekonstruieren, sondern spürbar machen. Wir wollten zeigen, wie sich Geschichte anfühlt, wenn man selbst Entscheidungen trifft. Demokratie ist eine Errungenschaft und wichtig, sich aktiv für ihren Erhalt einzusetzen. Dass wir dafür nun den Grimme Online Award erhalten, und das quasi zum Jahrestag dieser Ereignisse, ist eine große Ehre und ein bewegendes Zeichen dafür, wie relevant die Friedliche Revolution auch heute bleibt.“
Grimme Online Award 2025: Nominierung für Herbst 89
Meldung vom 27. August 2025: YouTube-Beiträge, Instagram-Projekte, TikTok-Kanäle: Unter den 25 Internet-Angeboten, die für den Grimme Online-Award 2025 nominiert wurden, befindet sich auch ein Projekt der Berliner Serious-Games-Experten Playing History: Herbst 89: Auf den Straßen von Leipzig konkurriert mit 70 Sekunden Wiki und Little Monsters um den Titel in der Kategorie ‚Kultur & Unterhaltung‘. Die Preisverleihung ist für den 8. Oktober geplant.
Das kostenlos zugängliche Browserspiel wurde gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Berlin entwickelt und thematisiert die Ereignisse des 9. Oktober 1989 in Leipzig, als Zehntausende auf die Straße gingen und für Reformen demonstrierten. Die Spieler können sich für eine von sieben Figuren entscheiden, etwa einen Bereitschaftspolizisten, den Gewandhaus-Kapellmeister Kurt Masur oder SED-Politbüro-Chef Egon Krenz.
Entlang der interaktiven Geschichte wird deutlich, wie schon kleine Veränderungen im Zeitverlauf die geschichtlichen Ereignisse samt Mauerfall und Wiedervereinigung hätten beeinflussen können.
Das Projekt wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms Neustart Kultur gefördert.
Erst Anfang der Woche hat Playing History ein weiteres Projekt freigeschaltet: RE:think ist ein „digitales Lernlabor der Bildungssttätte Anne Frank“ und kostenlos in den Appstores für Smartphone und Tablet erhältlich. Die Mini-Spiele-Sammlung ist für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren konzipiert und soll auf spielerische Weise Wissen im Umgang mit Antisemitismus, Hate Speech und Rassismus vermitteln.
Für Herbst 89 lässt sich auch beim Publikumspreis des Grimme Online Awards abstimmen.