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Gamescom 2022: Bundeswehr wirbt um Nachwuchs

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Die Bundeswehr wirbt auch auf der Gamescom 2022 um Nachwuchskräfte - etwa per Eurofighter-Simulator (Foto: Bundeswehr / Presse- und Informationszentrum Personal)
Die Bundeswehr wirbt auch auf der Gamescom 2022 um Nachwuchskräfte - etwa per Eurofighter-Simulator (Foto: Bundeswehr / Presse- und Informationszentrum Personal)

Seit der allerersten Gamescom anno 2009 ist die Bundeswehr auf dem Kölner Messegelände präsent – das gilt auch für die Gamescom 2022.

„Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst“: Mit Slogans wie diesen warb die Bundeswehr zuletzt 2019 im „Job & Karriere“-Bereich der Kölner Gamescom beim digital-affinen Publikum. Nach zweijähriger Pandemie-Pause wird ab dem 24. August wieder das komplette Messegelände bespielt – und auch die Bundeswehr ist erneut dabei, wie ein Sprecher auf GamesWirtschaft-Nachfrage bestätigt hat.

Die genaue Ausgestaltung des zuletzt 100 Quadratmeter großen Stands in Halle 10.2 ist noch offen – fest eingeplant sind jedoch ein E-Quad und ein Eurofighter-Simulator: Per Virtual-Reality-Brille können die Gamescom-Besucher nahezu das gesamte Kampfflugzeug besichtigen.

Ziel des Gamescom-Auftritts der Bundeswehr ist traditionell die Anwerbung von Nachwuchskräften für die Bereiche IT, Cyber-Sicherheit und technische Verwaltung. ‚Echte‘ Soldatinnen und Soldaten sowie Karriere-Berater stehen für Fragen rund um den Dienst bei der Bundeswehr zur Verfügung und erklären das mitgebrachte technische Gerät.

Zielgruppe sind abermals junge, technikbegeisterte Menschen, die eine schulische, berufliche oder akademische Ausbildung bei der Armee anstreben – auch mit Blick auf Master-Studiengänge wie „Intelligence and Security Studies“ an der Bundeswehr-Universität in München. Die Truppe sieht sich selbst als „einer der größten Arbeitgeber in der IT-Branche“ und steht mehr denn je im Wettbewerb mit anderen Branchen, die ebenfalls händeringend nach Fachkräften fahnden.

Die Platzierung des Bundeswehr-Stands erfolgt seit 2019 bewusst etwas abseits der klassischen Computer- und Videospiele und ist kein Zufall: 2018 hatte es heftige Kritik an einer begleitenden Plakatkampagne gegeben. Mit Slogans wie „Multiplayer at its best“ oder „Mehr Open World geht nicht“ wurden Motive und Vokabeln aus dem Games-Segment aufgegriffen – aus Sicht von Kritikern eine fragwürdige Verharmlosung und Bagatellisierung von im Zweifel lebensgefährlichen Einsätzen. Im Rahmen der Social-Media-Selbstverteidigung betonte die Bundeswehr, man habe zum Nachdenken anregen wollen, was wirklich zähle: Krieg spielen oder Frieden sichern?

Alle Informationen zur Gamescom 2022 – Tickets, Aussteller, Öffnungszeiten, Unterkunft, Highlights – finden Sie in unserer großen Gamescom-Rubrik.

Der vorläufige Terminplan für die Gamescom 2022 (Stand: 23. März 2022 - Änderungen vorbehalten)
Der vorläufige Terminplan für die Gamescom 2022 (Stand: 23. März 2022 – Änderungen vorbehalten)

1 Kommentar

  1. Die Marketingchefs der Bundeswehr sollten ihrerseits mal mit einem Auftenthalt in der Ukraine dazu gebracht werden ob zwischen „krieg spielen“ und „frieden sichern“ nicht doch ein himmelweiter Unterschied besteht und solche Besuche von Endkonsumentenunterhaltungsmessen nicht zukünftig eingestellt werden sollten! Die Bundeswehr hat im Gamingbereich schlicht und einfach NICHTS, aber auch ÜBERHAUPT NICHTS zu suchen!

    Da gibt es ganz einfach nichts drüber zu diskutieren.

    Spiele sind Unterhaltungsmedien wie Filme oder der gute Roman den man sich abends im Bett zu Gemüte führt. Auch wenn spiele, genau so wie Filme oder eben auch Bücher, kriegerische Handlungen thematisieren oder sich einfach nur einer entsprechenden Kulisse bedienen, dann hat das bei weitem nichts mit „krieg spielen“ zu tun, sondern mit Unterhaltung. Man möchte aufklären, historische Hintergründe beleuchten und zum nachdenken anregen oder sich einfach nur in einem sozialen Umfeld ordentlich mit seinen Freunden auf die Nuss geben. Hier steht in erster Linie der Spaß im Vordergrund.

    Krieg hingegen, echter Krieg, ist etwas vollkommen anderes und wer schon einmal in einem Kriegsgebiet unterwegs war, der würde das zu 100% unterschreiben. Krieg hat nichts mit Spaß zu tun, hier geht es um Menschenleben, die auf Grund von der Habgier oder dem Geltungsbedürfnis einiger weniger geopfert werden.

    Deswegen, Gaming ist KEIN Instrument um zukünftige Soldat*innen anzuwerben, genau so wenig wie es ein Instrument ist politische Botschaften zu verbreiten. Deswegen darf so etwas auf der Gamescom und anderen gleich gelagerten Veranstaltungen einfach nicht präsentiert werden!

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