Die deutsche Games-Industrie sieht sich abermals mit einer Kündigungswelle konfrontiert: Bei Wooga – dem größten Spiele-Entwickler in Berlin – fallen 50 Jobs weg.
Erst am Montag vergangener Woche hat das Games-Studio Wooga mit Luftballons, Kuchen und Schampus die Räumlichkeiten im Neubau Dockyard Berlin eingeweiht. Seit gestern mehren sich auf LinkedIn die Beiträge von Wooga-Angestellten, die entweder eine neue Beschäftigung suchen oder sich um Vermittlung betroffener Kolleginnen und Kollegen bemühen.
Der Grund: Nach GamesWirtschaft-Informationen streicht Wooga rund 50 der zuletzt mehr als 300 Jobs – jeder sechste Mitarbeiter muss gehen.
Nach übereinstimmenden Angaben aus dem Umfeld des Unternehmens steht die Entscheidung im unmittelbaren Zusammenhang mit der bevorstehenden Einstellung der Mobilegame-Neuheit Claire’s Chronicles: Solitaire, mit der das Studio an den überragenden Erfolg von June’s Journey anknüpfen wollte. Das Wimmelbildspiel mit überwiegend weiblicher Zielgruppe hat seit 2017 mehr als eine Milliarde Euro eingespielt und ist eines der kommerziell erfolgreichsten Games, die je in Deutschland entwickelt wurden.
Auf Anfrage will das Unternehmen den Vorgang nicht kommentieren.
Wooga: Berliner Studio streicht 50 Stellen
Wooga gilt als einer der größten Arbeitgeber der hiesigen Games-Branche und als mit Abstand größter Spielehersteller im Großraum Berlin – sowohl mit Blick auf die Belegschaft als auch hinsichtlich der Einnahmen. Für das Geschäftsjahr 2023 weist die Tochter des israelischen Spieleherstellers Playtika einen Umsatz von 215 Mio. € und ein Ergebnis nach Steuern von mehr als 78 Mio. € aus.
Das auf App-Spiele spezialisierte Unternehmen wurde 2009 gegründet und residierte seitdem in der Backfabrik im Stadtteil Prenzlauer Berg. Anfang 2024 wurde der Umzug ins Dockyard im Osten Berlins offiziell. Dort belegt Wooga seit diesem Monat eine Fläche von mehr als 6.700 Quadratmetern.
Wooga ist der jüngste Zugang auf einer langen Liste an Stellenstreichungen bei Publishern und Studios im ganzen Bundesgebiet: Zuletzt haben die anhaltenden Umstrukturierungen unter anderem Ubisoft Düsseldorf und Crytek in Frankfurt erreicht.
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