Start Wirtschaft Square Enix verkauft Tomb Raider & Co. an Embracer Group

Square Enix verkauft Tomb Raider & Co. an Embracer Group

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Square Enix verkauft Marken wie Tomb Raider an die Embracer Group (Abbildung: Square Enix)
Square Enix verkauft Marken wie Tomb Raider an die Embracer Group (Abbildung: Square Enix)

Lara Croft bekommt eine neue Eigentümerin: Die schwedische Embracer Group übernimmt Studios und Kult-Marken wie Tomb Raider und Deus Ex von Square Enix.

Die Meldung hätte auch einen hervorragenden Aprilscherz abgegeben, aber es ist Realität: Der japanische Videospielriese Square Enix (u. a. Final Fantasy, Kingdom Hearts, Dragon Quest) trennt sich von einem Großteil seiner ‚westlichen‘ Aktivitäten und verkauft ein gewaltiges Marken-Portfolio sowie mehrere Studios mit mehr als 1.100 Mitarbeitern an die schwedische Embracer Group.

Der Kaufpreis liegt bei 300 Millionen $, umgerechnet rund 285 Mio. € – ein echtes Schnäppchen. Zur Einordnung: Electronic Arts hat allein für den britischen Rennspiel-Spezialisten Codemasters (F1 2022, DIRT) mehr als 1,2 Milliarden $ ausgegeben.

Zu den mehr als 50 übernommenen Marken gehören unter anderem die Rechte an Tomb Raider, Legacy of Kain, Thief und Deus Ex. Die Embracer Group kauft außerdem drei Studios: Crystal Dynamics mit Sitz in Kalifornien sowie die beiden kanadischen Niederlassungen Square Enix Montreal und Eidos Montreal (Marvel’s Avengers, Shadow of the Tomb Raider). Nicht Teil des Pakets sind die in Europa entwickelten Spieleserien Just Cause und Life Is Strange sowie Outriders.

Von Square Enix wird der Vorgang als „Devestition“ eingestuft, also als bewusster Rückzug aus Geschäftsfeldern. Nach eigenen Angaben reagieren die Japaner damit auf die Veränderungen innerhalb der globalen Games-Industrie – Wachstumspotenzial wird nicht in klassischen PC- und Konsolenspielen gesehen, sondern in Bereichen wie Mobilesgames, Blockchain, ‚Metaverse‘ oder Künstlicher Intelligenz.

Der Umsatz mit Games-Hardware und -Software in Deutschland ist 2021 auf fast 10 Milliarden € angestiegen (Stand: 11.4.2022)
Der Umsatz mit Games-Hardware und -Software in Deutschland ist 2021 auf fast 10 Milliarden € angestiegen (Stand: 11.4.2022)

Mit Blick auf den kollabierenden Aktienkurs und das attraktive Portfolio wird Square Enix seit längerem als Übernahmekandidat gehandelt – als mögliche Käufer galten (und gelten) insbesondere Sony Interactive und Microsoft, die beide an einer Erweiterung ihres Rechte-und Studio-Portfolios arbeiten.

Die an der Stockholmer Börse gelistete Embracer Group verfolgt einen aggressiven Akquisitionskurs und hat zuletzt für Milliarden-Beträge zugekauft, darunter der französische Brettspielgigant Asmodee. Zu Embracer gehören bereits der Wiener Publisher THQ Nordic sowie mehrere Studios in Deutschland, etwa Piranha Bytes (Elex 2), HandyGames und Black Forest Games.

Das Unternehmen ist damit mittlerweile der größte Publisher in Europa und zählt neben Ubisoft zu den größten Arbeitgebern der deutschen Videospiel-Industrie. Nach Abschluss der Transaktion wächst die Embracer Group auf 14.000 Angestellte (davon 10.000 Spiele-Entwickler) und 124 Studios, die derzeit an 230 Spielen arbeiten.

Square Enix und Embracer arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen, explizit im deutschsprachigen Raum: So beliefert die Münchener Embracer-Sparte Koch Media den Einzelhandel mit dem Square Enix-Sortiment. Auch im Rahmen der Gamescom teilten sich beide Unternehmen bereits Messestand-Kapazitäten im Business-Bereich.

Beitrag wird laufend erweitert

2 Kommentare

  1. Kauft Microsoft square wars das mit kingdom hearts, Dragonquest, final fantasy. Sollen die alle Studios kaufen mir egal naja fast Bandai sollte auch Microsoft frei bleiben… das würde die Genre rpg und beat EM up in sachen dragonball und co völlig verändern plus die Gefahr das die Titel alle pc und xbox bezogen werden würden…. was mittlerweile bei call of duty im Gespräch ist…..

  2. Man da hätte Microsoft mal zu schlagen sollen. Playstation hat dann uncharted und ms tomb raider..

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