Start Wirtschaft Microsoft verkauft (viel) mehr Spiele und (viel) weniger Konsolen

Microsoft verkauft (viel) mehr Spiele und (viel) weniger Konsolen

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Der Auftritt von Microsoft Xbox auf der Gamescom 2023 (Foto: GamesWirtschaft)
Der Auftritt von Microsoft Xbox auf der Gamescom 2023 (Foto: GamesWirtschaft)

Die Xbox-Sparte hat sich zum wichtigsten Spiele-Lieferanten auf der PlayStation 5 entwickelt – das schlägt sich in den Microsoft-Zahlen nieder.

Dass die ohnehin gut gelaufene Microsoft-Aktie zum heutigen Handelsstart weitere 10 Prozent gewinnt, hat (gute) Gründe – denn die am gestrigen Abend veröffentlichten Quartalszahlen fallen abermals überragend aus: Bei einem Umsatz von 76 Mrd. $ bleiben 27 Mrd. $ Profit übrig. Nahezu alle Kennzahlen legen zweistellig zu – Cashcow bleibt das Cloud-Geschäft via Azure.

Das Xbox- und Games-Geschäft zeigt erneut Licht und Schatten. Das Segment „Xbox Content and Services“ entwickelt sich erfreulich und gewinnt 13 Prozent. Wie groß der Anteil des Game Pass ist, lässt sich von außen nicht seriös bewerten: Analog zu Sonys PlayStation Plus weist Microsoft schon seit geraumer Zeit keine Abonnenten-Zahlen mehr aus. Nur soviel: Der Game Pass soll erstmals einen Jahresumsatz von 5 Mrd. $ generiert haben.

Unzweifelhaft ist hingegen: Die Multiplattform-Strategie zahlt sich aus, denn die Xbox-Studios zusätzlich Activision, Blizzard und Bethesda versorgen nicht nur den PC-Markt, sondern beliefern serienmäßig auch die Nintendo Switch und die PlayStation 5. Im Ergebnis stellte Microsoft laut Circana zuletzt sechs der zehn meistgekauften Spiele im PlayStation Store: Forza Horizon 5, The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered, Call of Duty: Black Ops 6, Doom: The Dark Ages, Indiana Jones und der Große Kreis und der Dauerbrenner Minecraft.

Microsoft-CEO Satya Nadella gibt demzufolge auch zufrieden zu Protokoll, dass der US-Konzern im zurückliegenden Quartal der führende Publisher auf Xbox und PlayStation war.

Microsoft verkauft (viel) mehr Spiele und (viel) weniger Konsolen

Während die Software also brummt, ist die Lage bei der Hardware ungleich schwieriger. Die Umsätze mit Konsolen und Zubehör brechen um 22 Prozent ein. Dazu beigetragen haben einerseits eine wenig überzeugende Modell-Palette und vor allem massive Preiserhöhungen: Für eine handelsübliche Xbox Series X werden mittlerweile 599,99 € fällig.

Impulse könnten vom geplanten Handheld ROG Xbox Ally ausgehen, das im Herbst erscheinen soll und auf der Kölner Gamescom 2025 (20. bis 24. August) gezeigt wird. Dort gehört Microsoft auch in diesem Jahr zu den größten Ausstellern.

Für das laufende Quartal rechnet Microsoft mit leichten Umsatz-Rückgängen im Xbox-Segment. Zuwächse sind entlang des Shooter-Blockbusters Call of Duty: Black Ops 7 zu erwarten, der allerdings erst zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommt – wie gewohnt ab Tag 1 im Game Pass.

Die erneut kräftigen Zuwächse bei Einnahmen und Margen konnten nicht verhindern, dass Microsoft vor wenigen Wochen mehr als 9.000 Stellen abgebaut hat. Insbesondere die Games-Sparte hat es hart getroffen – Studios wurden geschlossen, Projekte eingestellt. Derzeit stehen weltweit 228.000 Angestellte auf den Gehaltslisten.

Mit der Lage der Marke Xbox beschäftigt sich auch diese GamesWirtschaft-Kolumne.


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