Der britische Spielehersteller Frontier Developments (Planet Coaster) muss Kosten senken – und trennt sich von Mitarbeitern.
80 Prozent hat der Aktienkurs der Frontier Developments plc alleine seit Jahresbeginn eingebüßt – eine ähnliche Entwicklung wie bei etlichen anderen Spieleherstellern. Die „enttäuschende finanzielle Performance“ und das derzeit außergewöhnlich „herausfordernde Umfeld“ der Games-Industrie nimmt die Aktiengesellschaft nun zum Anlass, um die Firmenstruktur einer grundlegenden Überarbeitung zu unterziehen.
Bedeutet konkret: Die operativen Kosten sollen um 20 Prozent sinken und dadurch die Rückkehr zu Effizienz und Profitabilität ebnen, nachdem zuletzt ein Verlust ausgewiesen wurde. Erreicht werden sollen diese Ziele durch einen Einstellungs-Stopp, Einsparungen und Stellenstreichungen. Der Prozess soll bis Anfang 2024 abgeschlossen werden – Details will das Unternehmen in Kürze bekannt geben.
Frontier Developments ist bekannt für Aufbau- und Strategiespiel-Marken wie F1 Manager, Jurassic World Evolution, Planet Zoo und Planet Coaster. Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft liegen die Hoffnungen insbesondere auf dem Echtzeitstrategiespiel Warhammer: Age of Sigmar – Realms of Ruin, das am 17. November für PC, PlayStation und Xbox erscheint und das zuletzt im August auf dem Frontier-Stand der Gamescom 2023 vorgestellt wurde.
Frontier beschäftigt im englischen Cambridge und im kanadischen Winnipeg mehr als 900 Angestellte und gehört damit zu den größten europäischen Spiele-Entwicklern. Gegründet wurde das Unternehmen 1994 von David Braben, der mit dem Weltraumspiel Elite Games-Geschichte geschrieben hat.
Die Unwucht bei Frontier Developments ist kein Einzelfall: Große wie kleine Publisher und Studios stoppen Projekte, schließen Standorte und bauen Personal ab (Hintergrund). Die britische Games-Branche wird derzeit besonders heftig gebeutelt: Unter anderem haben Team17 und die SEGA-Sparte Creative Assembly massive Einschnitte in der Belegschaft angekündigt.