Start Politik Koalitionsverhandlungen: E-Sport-Bund formuliert Forderungen

Koalitionsverhandlungen: E-Sport-Bund formuliert Forderungen

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Der E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) vertritt die Interessen von rund 120 Organisationen (Abbildung: ESBD)
Der E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) vertritt die Interessen von rund 120 Organisationen (Abbildung: ESBD)

Von der künftigen Bundesregierung erwartet sich der E-Sport-Bund (ESBD) mehr als ’nur‘ die Einlösung der seit mehreren Koalitionen zugesagten Gemeinnützigkeit.

Der Zeitplan ist straff – das Pensum gewaltig: Bis Ende des Monats sollen die 16 Arbeitsgruppen von CDU/CSU und SPD zählbare Ergebnisse vorlegen, um noch vor Ostern einen Koalitionsvertrag zu schmieden, gegebenenfalls Mitglieder-Abstimmungen durchzuführen und CDU-Chef Merz zum Kanzler zu wählen.

Den Verhandlern gibt der E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) nun drei konkrete Forderungen mit auf den Weg, die dringend im gemeinsamen Papier der schwarz-roten Koalition auftauchen sollten:

  • erstens die Anerkennung der Gemeinnützigkeit für den E-Sport
  • zweitens die strategische Unterstützung des E-Sports durch die Bundesregierung
  • und drittens ein klares Bekenntnis zum E-Sport-Standort Deutschland

Gerade in der Gemeinnützigkeit sieht der frischgewählte ESBD-Präsident Christopher Flato einen notwendigen Grundstein: „Wichtig ist, dass jeder Verein, der E-Sport bereits anbietet oder sein Angebot um E-Sport erweitern möchte, die nötige Rechtssicherheit erhält, dies gemeinwohlorientiert zu tun. Seit 2017 diskutiert die Politik die Anerkennung der Gemeinnützigkeit für den E-Sport. Es ist längst überfällig, sie umzusetzen.”

Koalitionsverhandlungen: E-Sport-Bund formuliert Forderungen

Die ab 2027 dauerhaft in Saudi-Arabien ausgetragenen Olympic Esports Games sorgen für zusätzliche Dringlichkeit, so Flato: „Die Olympic Esports Games werden Titel unterschiedlichster Genres umfassen, die nicht alle in der Breite abgebildet sind. Eine erfolgreiche Teilnahme an den Spielen muss also Hand in Hand gehen mit dem Strukturaufbau in der Breite, der durch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit überhaupt erst ermöglicht wird.”

Analog zu den regulären olympischen Sommer- und Winterspielen müsse der Aufbau eines ‚Team Deutschland‘ von der Bundesregierung weiter mitgestaltet werden – wobei ‚mitgestalten‘ in diesem Fall mutmaßlich auch die Erwartung einer monetären Komponente umfasst. Das SPD-geführte Innenministerium hatte dazu im Oktober 2024 bereits grundsätzliche Bereitschaft signalisiert – ob das auch für die Merz-Koalition gilt: offen.

Eng damit einher geht der Wunsch, dass Vertreterinnen und Vertreter der Bundesregierung die Schirmherrschaft über bedeutende Turniere oder Events übernehmen und dort Präsenz zeigen – genau das passiert bislang kaum, obwohl sich dazu vielfach die Gelegenheit böte.

Für Flato hat Deutschland das Potenzial, ein weitaus gewichtigerer Akteur im globalen E-Sport zu werden: „Dafür braucht es jedoch ein klares politisches und vor allem öffentliches Bekenntnis, diesen Weg gemeinsam zu gehen.“


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