Seit fast acht Jahren gibt es in München mit der Ravensburger Digital GmbH einen Ableger des Brettspiel- und Puzzle-Riesen. Jetzt wird die Sparte im Konzern integriert.
Wer die Website der Ravensburger Digital GmbH aufruft, wird seit Jahresanfang zum offiziellen Ravensburger-Auftritt umgeleitet. Der Grund: Die bislang eigenständige Gesellschaft wird in den Konzern integriert – die Ravensburger AG baut den Bereich zu einer zentralen Digital-Abteilung um, dem „Digital Center“. Die neue Sparte soll mit den anderen Tochtergesellschaften des Unternehmens vernetzt werden und diese „bei der Entwicklung digitaler Angebote“ unterstützen.
Das Puzzle- und Spiele-Imperium mit dem blauen Dreieck besteht damit aus vier statt fünf Geschäftsbereichen. Neben dem Spieleverlag (Memory, Tiptoi, Malen nach Zahlen) gehören hierzu auch der Buchverlag, der Holzspielwarenspezialist BRIO und die Sparte „Freizeit und Promotion“, die das „Ravensburger Spieleland“ betreibt – einen gutbesuchten Freizeitpark auf halber Strecke zwischen Bodensee und Firmenzentrale.
Aus der Ravensburger Digital GmbH wird eine Digital-Abteilung
Die bisherige Ravensburger Digital GmbH ist im Münchner Westen unweit von Schloss Nymphenburg ansässig. In den vergangenen Jahren entstanden unter anderem Puzzle- und Wimmelbild-Apps und Brettspiel-Umsetzungen wie Scotland Yard und Das verrückte Labyrinth für Tablets und Smartphones. In Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Studio Deck 13 (Lords of the Fallen) wurde das Hybrid-Spielzeug Spacehawk entwickelt.
Die rund 15 Mitarbeiter und das Portfolio der Ravensburger Digital gehen nun als Sparte in der Ravensburger AG auf. Zwar wird es die GmbH nicht mehr geben, doch der Standort in München bleibt erhalten, wie auf Nachfrage bestätigt wurde. Begründet wird dies von Unternehmensseite mit einer „starken Vernetzung mit wichtigen Partnern vor Ort.“
Das Digital-Team wird auch weiterhin eigene Produkte entwickeln – in erster Linie soll das erworbene Knowhow den Ravensburger Spielemachern bei der Entwicklung digitaler Angebote helfen.
An der Spitze der Sparte steht der langjährige Nintendo-Manager Marko Hein in seiner Funktion als „Head of Digital“.
Zur Nürnberger Spielwarenmesse (diesmal ab 31. Januar) präsentiert Ravensburger traditionell die Neuheiten aller Geschäftsbereiche. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von mehr als 440 Millionen Euro.