
Der Bundestag hat am heutigen Donnerstag dem Steueränderungsgesetz zugestimmt – inklusive Gemeinnützigkeit für den E-Sport.
Höhere Entfernungspauschale, eine Absenkung der Gastro-Mehrwertsteuer und die Anhebung der Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale – dies sind nur drei von vielen Komponenten des sogenannten Steueränderungsgesetzes 2025, das am heutigen Donnerstag-Vormittag im Deutschen Bundestag verhandelt wurde.
Das Paket wurde mit den Stimmen der Regierungs-Koalition (CDU, CSU, SPD) und gegen die Stimmen von Grünen und AfD angenommen – die Linke hat sich enthalten. Im nächsten Schritt wird sich der Bundesrat in der Sitzung am 19. Dezember mit dem Gesetz beschäftigen, damit es zum 1. Januar 2026 in Kraft treten kann.
Teil des Steueränderungsgesetzes ist eine Änderung der Abgabenordnung (AO): Unter § 52 Absatz 2 Satz 1 Nummer 21 wird künftig geregelt, dass E-Sport als gemeinnützig behandelt wird. Damit löst die Politik nicht nur ein seit Jahren mäanderndes Versprechen ein, sondern auch eine Zusage, die in mehreren Koalitionsverträgen ausdrücklich vereinbart, aber nie umgesetzt wurde.
Steueränderungsgesetz: Bundestag stimmt für Gemeinnützigkeit von E-Sport
Die Zustimmung der Länderkammer ist kein Automatismus: Streit gibt es insbesondere um den Ausgleich erwarteter Steuerausfälle. In den verbleibenden zwei Wochen wird daher um einen Kompromiss gerungen.
Sofern der Bundesrat grünes Licht gibt, können E-Sport-Vereine und -Abteilungen analog zu traditionellen Sportvereinen von steuerlichen Vorteilen profitieren, etwa die Befreiung von Körperschafts- und Gewerbesteuer und die Möglichkeit, Spendenquittungen ausstellen zu dürfen. Auf Ehrenamtspauschalen für Trainer fallen keine Steuern oder Abgaben an. Ziel der Regelung ist es, bürgerschaftliches Engagement zu stärken.
Mit Blick auf die jahrelange Lobby-Arbeit auf Bundes- und Landes-Ebene fällt die Freude bei den Verbänden erwartungsgemäß riesig aus: Allein beim E-Sport-Bund Deutschland (ESBD) sind nach eigenen Angaben 65 Vereine mit 3.000 Mitgliedern im Breitensport aktiv.
ESBD-Präsident Chris Flato) spricht von einem ‚historischen Schritt‘: „Unsere Vereine bekommen endlich dieselbe Anerkennung und Rechtssicherheit wie traditionelle Sportvereine. Das heißt: Mehr Förderung für Jugendarbeit, stabile Vereinsstrukturen und echte Chancen für nachhaltige Nachwuchsförderung. Das Steueränderungsgesetz zeigt: E-Sport ist angekommen – als zeitgemäße Sport- und Jugendbewegung mit klarer Zukunft.“
Game-Geschäftsführer Felix Falk: „Diese gesellschaftspolitische Anerkennung stärkt ehrenamtliches Engagement in Deutschland und bringt einen wichtigen Impuls für die vielen Breitensportvereine in Deutschland, die nun E-Sport-Angebote aufbauen können, ohne Angst haben zu müssen, ihre Gemeinnützigkeit zu verlieren. Hier wird einmal mehr deutlich, welche gesellschaftlichen Potenziale in Games stecken – wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.“
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