
Entlang eines dreimonatigen Testbetriebs experimentiert der SWR mit einer virtuellen Studio-Kulisse – den Anfang macht das Pen & Paper-Format Fehler im System.
Am 24. und 25. Oktober wird sich das Studio 6 in Baden-Baden für mehrere Stunden in eine dystopische Spielwelt verwandeln: Spielleiter Hauke Gerdes begibt sich mit Daniel Budiman, den Influencerinnen KaddiTV und Haselnuuusss, DCP-Moderator und Schauspieler Uke Bosse und weiteren Gästen auf eine spannende Spurensuche nach dem Fehler im System – so der Name der interaktiven Pen & Paper-Show, die an beiden Tagen (Freitag und Samstag) jeweils ab 19 Uhr live auf dem Twitch-Kanal der ARD übertragen wird.
Das Rollenspiel-Format soll „neue Maßstäbe im Zusammenspiel von Gaming, Streaming und TV-Produktion in Virtual Production“ setzen. Denn gemeinsam mit der BEANS Entertainment-Sparte Midflight Productions testet der Südwest-Rundfunk (SWR) eine Technologie, die bei Hollywood-Filmen und -Serien seit Jahren im Einsatz ist: Die Protagonisten agieren vor einer 10 x 4 Meter großen LED-Wand, die via Sony-Tracking-System Ocellus live mit den Kameras synchronisiert wird. Der Aufwand für die sonst übliche Post-Production entfällt – was Zeit, Personal und damit Kosten spart.
Die sechs virtuellen Sets, in denen entlang des Pen & Paper-Formats gerätselt und gewürfelt wird, sind im Vorfeld via Unreal Engine 5 entstanden. Ebenfalls aus der Games-Branche bekannt ist der sogenannte ‚Parallax-Effekt‘, der für räumliche Tiefe der Kulissen sorgt.
Fehler im System: SWR testet ‚Virtual Production‘ mit Beans Entertainment
Anja Räßler, Creative Director bei Midflight Productions, erhofft sich vom Testlauf, die Faszination von Pen & Paper-Produktionen für ein breiteres Publikum zugänglich machen: „Mit dem SWR haben wir den idealen Partner gefunden, um unsere Vision, klassisches Rollenspiel mit modernster Virtual-Production-Technologie zu verbinden, Wirklichkeit werden zu lassen. Die Synergie-Effekte im Team sind enorm – es macht großen Spaß, gemeinsam an dieser neuen Form der Inszenierung zu arbeiten.“
Michael Eberhard, SWR Direktor Technik und Produktion: „Das virtuelle Produzieren mit mehreren getrackten Kameras kann für die Medienwelt ein echter Game Changer sein – in vielerlei Hinsicht: Wir gewinnen dadurch gestalterische Möglichkeiten, werden effizienter, flexibler und sparsamer.“
Neben Fehler im System sind für den Projektzeitraum weitere Testläufe geplant, darunter ein Social-Media-Erklär-Format und eine Live-On-Tape-Studioproduktion.
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