
Der Gamescom-Mittwoch stand – auch – im Zeichen der Politik: ‚Games-Ministerin‘ Bär und Ministerpräsident Wüst eröffnen die Kölner Spielemesse.
Im Vorfeld war auf ein ‚One more thing‘ spekuliert worden, zumal die Bundesforschungsministerin selbst die Erwartungen hochgeschraubt hatte. Doch entlang ihrer launigen Gamescom-Eröffnungs-Rede beließ es Dorothee Bär bei der festen Zusage, die Wunschliste der Branche und den Koalitionsvertrag abzuschichten: Fördermittel, Steuerrabatte, E-Sport-Gemeinnützigkeit.
Dort, wo es möglich ist, hat sie die Subventions-Bremsen bereits gelöst. Für die nähere Zukunft hat sich die CSU-Politikerin insbesondere vorgenommen, die Games-Förderung planbar und verlässlich auszugestalten. Im Haushalt des Jahres 2025 sind 80 Mio. € eingeplant – für 2026 sind es 125 Mio. €.
Zuvor hatte Bär gemeinsam mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) einen Rundgang durch die Gamescom-Hallen unternommen und sich am Nintendo-Stand ein Mario Kart World-Rennen geliefert.
Weitere Stationen: der Münchener Spiele-Hersteller Aesir Interactive (Ostwind: Die Legende von Khiimori) und Ubisoft (Anno 117: Pax Romana) – beide Spiele entstehen mit substanziellen Zuschüssen aus der Bundes-Games-Förderung. In der Indie Arena zeigten die Pithead-Studio-Gründer Jennifer und Björn Pankratz die neueste Version von Cralon.
Außerdem gab es ein Gruppenfoto mit den Entwicklern des Gründungs-Stipendiums Press Start – gleich nebenan überzeugte sich Bär vom ordnungsgemäßen Zustand des Gamescom-Auftritts ihres neu zugeschnittenen Ministeriums, das derzeit noch die personelle Zusammensetzung zurechtrüttelt.

Gamescom-Eröffnung 2025: Sonderpreis für Köln-OB Reker
Ministerpräsident Wüst bewertet sein Bundesland erwartbar als „Gamesland Nummer 1“: Pünktlich zur Gamescom hat die Staatskanzlei die Förderrichtlinien überarbeitet und als bewusste Ergänzung zur Bundes-Förderung nachgeschärft. Wüst verspricht sich davon unter anderem dringend benötigte Impulse für den Arbeitsmarkt. Die Gamescom-Vertragsverlängerung zwischen Branchenverband und Koelnmesse wertet der CDU-Mann als „starkes Signal für Nordrhein-Westfalen“.
Game-Geschäftsführer Felix Falk sieht in den Worten und Taten von Bund und Land „den nötigen Rückenwind“: Nach jahrelangem Hin und Her sorgten die Einrichtung eines eigenen Games-Referats und die geplanten Fördermittel-Aufstockungen für Optimismus in der deutschen Branche.
Der scheidenden Kölner Oberbürgermeisterin Reker verlieh Falk einen Sonderpreis des Gamescom Award – als Dankeschön für die unermüdliche Unterstützung der Stadt für die Gamescom und die flankierenden Formate. Reker: „Wir sind stolz und freuen uns darauf, auch dieses Jahr wieder die globale Gaming-Kultur in Köln abbilden zu können.“
Nach der Eröffnungsrede traf sich Bär noch mit den Spitzen großer Games-Hersteller, darunter Phil Rogers (Embracer Group), Sarah Bond (Microsoft Xbox), Yves Guillemot (Ubisoft) und Arnaud Muller (Bandai Namco Europe).
Die Ministerin war im Übrigen mit der Familie nach Köln gereist: Ihr Mann – der Hofer Landrat Oliver Bär – und die Kinder unternahmen während des offiziellen Programms eine Privatführung über das weitläufige Gelände.
Die Aufzeichnung der gut einstündigen Politische Eröffnung inklusive sehenswerter Einblicke in Games-Projekte der europäischen Raumfahrt-Behörde ESA gibt es auf Twitch.
Die Gamescom 2025 dauert noch bis kommenden Sonntag: Köln erwartet abermals weit über 300.000 Besucher. Alle Informationen – Aussteller, Spiele, Tickets, Events, Hallenplan und mehr – finden Sie bei GamesWirtschaft.