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Freaks 4U Gaming stellt Insolvenz-Antrag

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Freaks 4U Gaming konzipiert, koordiniert und vermarktet E-Sport-Events und -Kampagnen (Abbildung: Freaks 4U Gaming GmbH)

Eine der größten und bekanntesten Games-, Event- und E-Sport-Agenturen des Landes wankt: Freaks 4U Gaming steht unter vorläufiger Insolvenz-Verwaltung.

Unmittelbar vor dem vergangenen Wochenende hat die Spandauer Freaks 4U Gaming GmbH einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt (Aktenzeichen 3608 IN 11148/25). Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin hat das Amtsgericht Charlottenburg am 21. November die Berliner Rechtsanwältin Dr. Susanne Berner bestellt.

Zu den konkreten Gründen und zu den Fortführungs-Perspektiven liegen bislang noch keine Stellungnahmen vor (angefragt).

Freaks 4U Gaming gehört seit 2011 zu den festen Größen am Markt – das Team von Gründer und CEO Michael Haenisch hat ein rasantes Wachstum hingelegt. Die Agentur mit eigenen Produktions-Kapazitäten und TV-/Streaming-Studios betreut und berät große Spielehersteller und Marken; der Prime League-Vertrag mit der Tencent-Tochter Riot Games (League of Legends, Valorant) wurde erst vor einem Jahr langfristig verlängert.

Mit einer 3.000 qm großen ‚Pro Arena‘ in Kooperation mit SK Gaming hat Freaks 4U Gaming zuletzt auf der Gamescom 2025 für Aufsehen gesorgt. Im Auftrag der Koelnmesse vermarktet das Unternehmen als Global Marketing Partner außerdem die Gamescom Asia in Bangkok.

Freaks 4U Gaming stellt Insolvenz-Antrag

Gleichzeitig liegt eine schmerzhafte Rosskur hinter dem Management und der Belegschaft von Freaks 4U Gaming – inklusive tiefroter Zahlen, Format-Stopps (Summoner’s Inn, 99Damage, ESL Meisterschaft), signifikantem Stellenabbau und einem nachgeschärften Geschäftsmodell, das unter anderem den Ausstieg aus dem Influencer-Management zur Folge hatte.

Im Juli 2024 hat der indische E-Sport-Anbieter Nodwin Gaming die Mehrheit an Freaks 4U Gaming übernommen. Im dazugehörigen GamesWirtschaft-Interview hatte Haenisch davor gewarnt, dass der “E-Sport-Winter“ noch nicht vorbei sei – man könne allenfalls hoffen, dass die Talsohle erreicht sei. Damit gemeint ist die Zurückhaltung von Sponsoren und Werbekunden mit Blick auf die Organisation und Durchführung von Turnieren, Ligen, Events und Kampagnen – eine Zurückhaltung, zu der sowohl konjunkturelle Eintrübungen im Inland als auch internationale Krisen beigetragen haben, allen voran die Corona-Pandemie.

Laut Risikobericht im jüngsten Jahresabschluss lautete das oberste Ziel der Geschäftsführung, den Fortbestand der Freaks 4U Gaming GmbH zu sichern. Durch sogenannte Patronatserklärungen und zusätzliche Einlagen hat der Mutterkonzern Nodwin Gaming zuletzt die Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs abgesichert.

Beitrag wird laufend aktualisiert


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