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Game-Verband stellt Facebook-Kommunikation ein

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Im Industrieverband Game haben sich über 500 Studios und Dienstleister zusammengeschlossen (Abbildung: Game e. V.)
Im Industrieverband Game haben sich über 500 Studios und Dienstleister zusammengeschlossen (Abbildung: Game e. V.)

Der Branchenverband Game sendet vermehrt auf LinkedIn, Bluesky und Threads – die Meta-Plattform Facebook fliegt aus dem Social-Media-Sortiment.

„Wir verabschieden uns von Facebook. Ab sofort werden auf dieser Seite keine neuen Inhalte mehr erscheinen.“

Mit dieser Botschaft überraschte am Donnerstag der Facebook-Auftritt des Industrieverbands Game. Stattdessen empfiehlt die Standesvertretung unter anderem Instagram, Bluesky, LinkedIn, Twitch, den Newsletter und die verbandseigene Website.

Dass Publisher, Studios, Medienhäuser und Institutionen den Betrieb einzelner Social-Media-Kanäle einschränken oder einstellen, ist gelebte Praxis und daher nichts Ungewöhnliches. Gerade X (einst Twitter) hat in den vergangenen Monaten einen beispiellosen User-Schwund erlebt. Dort ist der Branchenverband allerdings weiterhin vertreten und hält etwas mehr als 9.000 Interessierte auf dem Laufenden.

Die Anti-Facebook-Entscheidung überrascht deshalb, weil dem Verband dort immerhin 4.300 Nutzer folgen – ein Vielfaches der Anhängerschaft, die sich bislang etwa bei Bluesky und Threads angesammelt hat. Dort sind es jeweils knapp 1.000.

Game-Verband stellt Facebook-Kommunikation ein

Auf Nachfrage begründet der Verband die Maßnahme mit der gesunkenen Sichtbarkeit von Unternehmens-Seiten auf Facebook. Dadurch hätten sich auf der Plattform immer weniger Menschen erreichen lassen – die Ressourcen würden daher für jene Kanäle eingesetzt, mit denen die Zielgruppen gezielter angesprochen werden können.

Ein Abschied für immer ist mit der Entscheidung nicht verbunden: Sollte sich Facebook in Zukunft wieder zu einer „aktiven und reichweitenstarken Plattform“ entwickeln, sei ein Comeback nicht ausgeschlossen.

Auf Verbands-Töchter und anderweitige -Aktivitäten hat der Rückzug keine unmittelbaren Auswirkungen: Die Facebook-Kanäle der Stiftung Digitale Spielekultur, vom Deutschen Computerspielpreis und der Kölner Spielemesse Gamescom mit ihren 450.000+ Fans werden weiterhin bespielt.


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3 Kommentare

  1. Man folgt eben dem Publikum, fortschrittsfeindliche Rest Ager (pun intended) zählen wohl offensichtlich nicht dazu.

  2. Das ist sehr schade. Insbesondere Charts und Statistiken hat der Facebook Algorithmus sehr gut verbreitet und damit stets einen guten Hook geschaffen.

    Aus persönlicher Sicht, fühlt sich Facebook auch etwas ungezwungener und offener an… wobei das natürlich Ansichtssache ist, vor allem im Kontext eines professionelleren Branchenverbandes.

    • Schade ist es in jedem Fall – wenngleich die Ressourcen natürlich dort eingesetzt werden sollten, wo es wirkt. Mit Blick auf die undurchsichtigen und plötzlichen Anpassungen in den Algorithmen hat es sich bewährt, auf so vielen Plattformen wie nur irgend möglich zu tanzen – man weiß nie, woran Alphabet / Meta / X / Microsoft / … als nächstes drehen.

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