
Auf „ein neues Level“ will Nordrhein-Westfalen die Games-Förderung mit verbesserten Konditionen heben: Die neue Richtlinie tritt bereits im September in Kraft.
Nordrhein-Westfalen ist ab heute nicht nur Gastgeber der Gamescom, sondern darüber hinaus auch eines der Bundesländer mit den besten finanziellen Rahmenbedingungen für Games-Studios. Doch auch dieses Paket lässt sich weiter nachschärfen: Zum Start der Kölner Videospiele-Leitmesse hat Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) gemeinsam mit der landeseigenen Fillm- und Medienstiftung die neue Förder-Richtlinie vorgestellt, die bereits am 1. September starten soll.
Bei der Eröffnung des ‚Welcome to NRW‘-Auftritts in Halle 4.1 der Business Area skizzierte Liminski die Eckpunkte der künftigen Games-Förderung, die sich stärker an den aktuellen Erfordernissen des Marktes orientiert und in Kooperation mit der Games-Industrie entwickelt wurde.
Im Unterschied zur Bundesförderung liegt der Fokus auf Projekten von kleineren und jungen Unternehmen mit Produktionskosten von bis zu 300.000 €. Für die Projektförderung nimmt Nordrhein-Westfalen vier Millionen Euro in die Hand.
Games-Förderung: NRW stellt neue Richtlinie vor
Neu ist unter anderem die Umstellung von ‚bedingt rückzahlbare Darlehen‘ hin zu ‚nicht rückzahlbaren Zuschüssen‘. Als ausgesprochen innovativ und pfiffig gilt die Förderung via ‚Vertical Slice‘: Damit sind spielbare Ausschnitte gemeint, die einen Einblick in Spielmechanik und Grafik ermöglichen – für Publisher und Investoren eine enorm wichtige Grundlage. Darüber hinaus gibt es auch eine ‚Präsentationsförderung‘, die eine der größten Herausforderungen von Entwicklern lösen soll, nämlich Sichtbarkeit in einem Markt, der von Überangebot geprägt ist: Studios sollen dabei unterstützt werden, ihre Produkte auf Messen und Plattformen zu präsentieren.

Medienminister Nathanael Liminski: „Wir haben genau hingehört und unsere Förderung passgenau auf die aktuellen Marktrealitäten der Gamesbranche zugeschnitten. Mit der neuen Games-Leitlinie schließt Nordrhein-Westfalen eine Lücke in der bundesweiten Förderlandschaft und setzt gleichzeitig neue Standards für die Förderung dieser dynamischen Branche.“
Eine Länderförderung würde eine größere Wirkung entfalten, wenn sie komplementär zum Bund gestaltet ist, so Liminski: „Dieses Ziel verfolgen wir mit unserer neuen Förderrichtlinie, fokussiert auf Projekte mit kleineren Budgets und auf die Nachwuchsförderung. Bei der Umsetzung der Förderung setzen wir auch in Zukunft auf die hohe Kompetenz der Film- und Medienstiftung NRW. Gemeinsam heben wir die Games-Förderung auf ein neues Level.“
Um Abwicklung, Antragstellug und Auszahlung kümmert sich weiterhin die Film- und Medienstiftung. Geschäftsführer Walid Nakschbandi: „Für Entwicklerinnen und Entwickler ist entscheidend, ihre Ideen greifbar und investierbar zu machen. Genau hier setzt die neue Förderrichtlinie an: Mit Zuschüssen und der Förderung von Vertical Slices schaffen wir Werkzeuge, die es insbesondere kleinen Studios ermöglichen, ihre Projekte auf ein professionelles Level zu heben und Partner im In- und Ausland zu gewinnen. Als Film- und Medienstiftung begleiten wir diesen Prozess eng und sorgen dafür, dass die kreativen Potenziale in NRW auch wirtschaftlich wirksam werden.“
Mit der Lage der Games-Industrie in Nordrhein-Westfalen beschäftigt sich auch die aktuelle GamesWirtschaft-Kolumne.
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