Start Marketing & PR Rocket Beans TV baut Programm um – und Stellen ab (Update)

Rocket Beans TV baut Programm um – und Stellen ab (Update)

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Astronauts, Rocket Beans TV, Midflight - so gliedern sich die Geschäftsbereiche der BEANS Entertainment GmbH.
Astronauts, Rocket Beans TV, Midflight - so gliedern sich die Geschäftsbereiche der BEANS Entertainment GmbH.

Die Game Two-Unwucht hat die Rocket Beans nach eigener Aussage „ins Wanken“ gebracht: Mit neuer Programmstruktur und weniger Personal soll der Aufbruch gelingen.

Update vom 23. September 2025 (12 Uhr): Auf GamesWirtschaft-Anfrage bestätigt die BEANS Entertainment GmbH, dass in Summe 20 Beschäftigte von der Restrukturierung betroffen sind – davon 16 Kündigungen. Darüber hinaus wurden in mehreren Fällen Arbeitszeit-Anpassungen vorgenommen.

Nach Abschluss der Maßnahmen beschäftigt das Unternehmen nun 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inklusive Teilzeit-Beschäftigten). Zur Einordnung: Laut Jahresabschluss lag die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer im Geschäftsjahr 2023 bei 125.


Update vom 23. September 2025 (9 Uhr): BEANS Entertainment hat den Umfang des Stellenabbaus bislang nicht konkretisiert. In seinem gestrigen Stream bezifferte Co-Gründer Nils Bomhoff die Zahl der Vollzeitstellen (FTE / Full Time Equivalents) mit rund 70.

Mittlerweile haben sich weitere betroffene Rocket-Beans-Mitarbeiter via Reddit, Forum und X zu Wort gemeldet, darunter Redakteurin Melina Deschke und Video-Editorin Annabell Klindzan alias UnstoppaBell.


Update vom 22. September 2025 (18:30 Uhr): Am späten Nachmittag haben sich mehrere Rocket Beans-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen via Forum oder Social Media an die ‚Bohnen-Community‘ gewandt und ihren Abschied bekannt gegeben – darunter Michael Krogmann alias ‚Krogi‘, der zuletzt am Gamescom-Freitag zusammen mit Evil Jared und Colin Gäbel die Dosenbeatz-Bühne abgerissen hat.

So schreibt etwa Rocket-Beans-Urgestein Viet Nguyen, seine Stelle sei „im Zuge der strukturellen Anpassungen“ gestrichen worden: „Ich bin traurig, enttäuscht und ehrlich gesagt auch ein bisschen fassungslos. Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, also entschuldigt, wenn das hier etwas wirr klingt.“


Meldung vom 22. September 2025 (14:45 Uhr): Per Blog-Beitrag („News aus der Heinrichstraße“) und einem gut 24minütigen YouTube-Video blickt das Team von Rocket Beans TV zurück – und voraus. Anlass: ein neuerlicher „Realitäts-Check“, wie es BEANS-Co-Gründer Daniel Budiman formuliert.

Denn die Hamburger Produktionsfirma muss sich zum 10jährigen Jubiläum einer neuen wirtschaftlichen Realität stellen. Als Schlag ins Kontor hat sich insbesondere der Verlust des ZDF-Auftrags für die Co-Produktion Game Two erwiesen. Die zuvor mehr als 20köpfige Game Two-Belegschaft ist auf ein Rumpfteam geschrumpft.

Dessen ungeachtet ist es nun ein weiteres Mal zu „Veränderungen hinter den Kulissen“ gekommen. Das Unternehmen, das zuletzt mehr als 100 Angestellte beschäftigte, müsse „besser und effizienter werden“ – auch und gerade mit Blick auf die Personalkosten. Deshalb habe man sich erneut von einigen Kolleginnen und Kollegen trennen müssen. In welchem Umfang dies geschieht, geht aus der heutigen Meldung nicht hervor (Anfrage läuft – Update folgt).

Wörtlich heißt es: „Diese Entscheidung ist uns wirklich schwergefallen, aber sie ist wirtschaftlich notwendig.“ BEANS Entertainment müht sich nach eigener Darstellung, die „einschneidende Veränderung“ für die Betroffenen „so gut wie möglich abzufedern“ und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in neue Jobs zu vermitteln.

Rocket Beans TV: Neustart mit frischer Struktur – und erneutem Stellenabbau

Mit neuer, kompakterer Aufstellung will das Management nun eine neue Strategie verfolgen, die einer überarbeiteten Struktur folgt und insbesondere auf mehr Live-Formate setzt.

So soll sich der Mittwoch zu einem „Thementag für nahbaren Content“ entwickeln, während der Freitag noch viel stärker auf die RBTV-Kernkompetenz Gaming zugeschnitten ist. Lets-Plays werden künftig im Gaming-Kanal laufen.

RBTV Home findet an zwei Stunden am Donnerstag-Abend statt – im Wechsel moderiert von Etienne Gardé und Nils Bomhoff sowie Florentin Will und Lars Paulsen. Darüber hinaus soll es neue Pen & Paper-Formate sowie weitere Quizzes und einmal monatlich eine Live-Show geben.

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11 Kommentare

  1. Joar, schade um Leute wie Viet oder Krogi, aber ist schon bezeichnend, dass gerade die Publikumslieblinge und mittlerweile auch Alteingesessen gefeuert werden, während die ganzen neuen Leute, die keiner mag, weiterhin bleiben.

    RBTV war die ersten 1-2 Jahren top, damals fast schon Vorreiter in der Art von Streaming, aber man hat in den darauffolgenden Jahren so gut wie alles schief gemacht, was man schief machen konnte.
    Andere Firmen sind vor allem Dank Corona sogar exponentiell groß geworden und haben kaum mehr als 10 Mitarbeiter, kriegen gleichzeitig mehr Live und Offline-Content hin. Bonjwa oder PietSmiet wären da ein Beispiel, oder auch einzelne Streamer oder Youtube-Content-Creator.

    RBTV wollte immer Fernsehen der Zukunft machen, sind aber ironischerweise so altbacken wie das klassische Fernsehen geworden.

    Wie oft habe ich damals den Satz gehört „ich würde ja gerne weitermachen, aber die Sendung ist vorbei.“ Dude, das ist DEIN Sender, mach so lange wie du willst, aber nein, die Sendeleitung hat was anderes gesagt. Schlimmer als bei RTL & Co.

    Während andere Streamer wie bei Bonjwa teilweise bis 2-4 Uhr nachts streamen, weil sie können und Bock haben, war bei RBTV Schluss, weil isso.

    Aber seis drum, fast 99% aller Leute, die ich jemals bei RBTV/GameOne mochte, sind entweder gegangen oder gegangen worden, also wem kümmerts was aus dem Namen wird, wenn dort niemand mehr arbeitet, den man mag.

  2. Die Ausbezahlung (bzw. erstmal Anwaltskosten) für Simon wird u.U. auch noch ihren Teil beigetragen haben, könnte ich mir vorstellen.
    Für den Output sind die 75 Stellen immer noch sehr viel. Wenn man sich anguckt wie „lean“ andere Projekte aufgestellt sind. Da gibt es keine Full-Time Geschäftsführer, keine HR-Abteilung und keine IT-Abteilung.

  3. Sicherlich hat der ÖRR-Auftrag bzw. dessen Ausbleiben seinen Beitrag zur Situation geleistet. Bei all dem, was parallel bei den Rocket Beans aber gerade (und ohnehin in Zeiten einer kriselnden Branche) passiert, direkt auf Unprofessionalität zu verweisen ist recht unterkomplex. Zudem zu mutmaßen, primär der ÖRR habe RBTV bzw. dessen über Jahre gewachsenen Personalkörper (noch über GameTwo hinaus) getragen, ist sehr realitätsfern – aber zeitgemäß…

  4. Ohne den Mitarbeitenden zu nahe treten zu wollen, aber es ist einfach Wahnsinn, dass der Personalkörper auf über 100 Personen angewachsen ist, wenn man den Output dagegenstellt. Die meisten coolen Formate wie Beef oder Haus an Haus sind längst Geschichte und trotzdem kommen immer neue Leute hinzu.

    Und wenn der Verlust von einer halben Stunde Sendezeit auf öffentlich rechtliche Kosten so ins Kontor haut, dass 100 Leute vor dem wirtschaftlichen Nichts stehen, möchte ich nicht wissen wie unwirtschaftlich sonst mit den GEZ Geldern umgegangen wird.

  5. Die Tatsache dass die ZDF-Aufträge für Game Two nicht nur die Sendung sondern fast den gesamten Betrieb von Rocket Beans am Leben gehalten haben deuten auf unprofessionelles Wirtschaften bei RB hin. Und auch auf verschwenderisches Nutzen von Gebührengeldern vonseiten dea ZDF. Für so ein kleines wöchentliches Format so viele Stellen zu finanzieren klingt wenig zeitgemäß.

    • Da hat Jemand keine Ahnung von der Gesamtsituation bei RBTV, aber dafür eine extrem vorlaute Meinung diesbezüglich.

      Der Vertrag mit dem ZDF war ausschließlich auf „Game Two“ bezogen und hatte mit dem Rest des Programms bei RBTV sowie dessen Unternehmensstrukturen überhaupt Nichts zu tun. Deswegen werden ja gerade die Strukturellen sowie Personellen Veränderungen vorgenommen: Zum Einen, um „Game Two“ in kompletter Eigenregie zukünftig weiterführen zu können und zum Anderen, um Dies wirtschaftlich mit der restlichen Programmgestaltung und Unternehmensverwaltung nachhaltig effizienter & lukrativer zu gestalten. Im Übrigen wird RBTV aus seiner Zuschauerschaft heraus sowie durch Bezahlte Kooperationen mit externen Sponsoren finanziert und im Bezug auf „Game Two“ waren die Gelder der Rundfunkgebühren nachweisbar adäquat investiert worden.

      Woher Ich das Alles weis? Weil Ich mich über 15 Jahre hinweg mit RBTV schon befasse und die Sachlage daher sehr sehr gut einschätzen bzw. wiedergeben kann.

      Better Luck next Time. 🫠

      • Etienne hat in einem Video sogar selbst erwähnt, dass der Wegfall der Gebührengelder der Hauptgrund dafür ist, dass die Situation jetzt finanziell so schlecht ist, wie sie ist. Da helfen auch deine 15 Jahre nicht, wenn die Realität leider anders aussieht.

        • ist doch auch normal. gametwo würde ja nicht dafür gemacht um sich zu tragen.

          es sollte natürlich Gewinn generiert werden. solchen Gewinn hortet man dann, zahlt man aus oder investiert man. ist doch normal.

          wenn man mit gametwo gewinne auch in rbtv investiert hat war das wohl vernünftig

      • 15 Jahre sich mit etwas beschaffen und dann immer noch null Ahnung von der Materie zu haben ist auch eine (Nicht-)Leistung. Und dann nicht mal die gegenstätzlichen Aussagen im Artikel lesen können. Geballte Inkompetenz die ihresgleichen sucht.

    • Das ein Projekt A ein Projekt B querfinanziert, ist gängige wirtschaftlichen Praxis, z.B. dass Gewinne aus Tesla in SpaceX flossen. Daher würde ich es nicht unprofessionell nennen. Dass sie Mitarbeiter entlassen, zeigt ja auch, dass sie auf wirtschaftlichen Veränderungen reagieren und nicht blind weitermachen nach dem Motto „Wird schon wieder“. Zu deinem zweiten Punkt: Es ist zwar ein kleines wöchentliches Format, aber immer noch eine wöchentliche TV-Produktion. Natürlich wäre es günstiger einfach nur Trailermaterial aneinander zu schneiden und der/die Redakteur/in spricht drüber. Aber wer will sich dass den ansehen? Die gefilmten Gags und Geschichten, die in den Beiträgen zu sehen waren, haben Game Two ausgemacht und sie von anderen Reviews und Test der deutschen Berichterstattung abgesetzt.

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