
Kaum ist der Esports World Cup im Kasten, legen die Ausrichter nach: Ab Ende November 2026 soll der Esports Nations Cup (ENC) folgen.
Am Wochenende ist der Esports World Cup (EWC) zu Ende gegangen: Entlang des mehrwöchigen Turnier-Formats hat Saudi-Arabien ein Rekordpreisgeld von 70 Mio. $ (ca. 60 Mio. €) an die teilnehmenden Teams ausgeschüttet und die digitalen Reichweiten nach eigenen Angaben deutlich steigern können. Prominente Testimonials wie Ronaldo sowie Music-Acts sorgten für Glamour und mediale Aufmerksamkeit. Für Juli und August 2026 ist die dritte Auflage geplant.
Parallel laufen die Vorbereitungen für die Olympic Esports Games, die ab 2027 analog zum Esports World Cup auf Dauer im Golfstaat ausgetragen werden sollen.
Anders beim neuen Esports Nations Cup (ENC), der ebenfalls von der saudischen Esports World Cup Foundation (EWCF) organisiert wird und im November 2026 in Form eines vierwöchigen Festivals startet. Nach dem Auftakt in der Hauptstadt Riad soll der gastgebende Austragungsort rotieren – jeweils im Abstand von zwei Jahren.
Im Gegensatz zum Esports World Cup – wo ausschließlich eingespielte Profi-Organisationen und damit die Pendants zu Fußball-Klubs antreten – treffen beim Esports Nations Cup die Nationalmannschaften ausgewählter Länder aufeinander.
Esports Nations Cup: E-Sport-WM startet im November 2026
Die Esports World Cup Foundation will eng mit großen Publishern wie Tencent, Electronic Arts, Ubisoft und Krafton zusammenarbeiten. Die Auswahl dieser Spielehersteller legt nahe, dass der Schwerpunkt bei kompetitiven Shooter-Spielen wie Rainbow Six Siege, PUBG: Battlegrounds, Battlefield und Apex Legends liegt, die beim olympischen E-Sport-Format aus grundsätzlichen Erwägungen außen vor bleiben.
Gegenüber der ZEIT räumt EWCF-Chef Ralf Reichert ein, dass die Berufung der Nationalteams eine Herausforderung darstellen könnte, weil es noch keine Strukturen und somit auch keine etablierten Verfahren zur Aufstellung von regionalen Kadern samt ‚Nationaltrainern‘ gibt.
Mit dem Esports Nations Cup baut Saudi-Arabien die ohnehin dominierende Stellung im Gaming-Bereich weiter aus – und zementiert gleichsam monopol-artige Strukturen im kommerziellen E-Sport. Die Monarchie ist über Staats-Fonds substanziell an führenden Spiele-Herstellern beteiligt, darunter Ubisoft, Electronic Arts, Take-Two Interactive, Nintendo und Embracer. Mit der ESL Faceit-Gruppe kontrolliert das Land den weltweit führenden Turnier-Veranstalter, der unter anderem die IEM Cologne in der Kölner Lanxess Arena durchführt.
Immer freitags, immer kostenlos: Jetzt GamesWirtschaft-Newsletter abonnieren!
GamesWirtschaft auf Social Media: LinkedIn ● Facebook ● X ● Threads ● Bluesky