
Die geplante Übernahme von Electronic Arts beschäftigt auch die deutsche Politik: Linken-Politiker Sascha H. Wagner warnt vor Risiken und Nebenwirkungen.
Noch unter dem Eindruck seines ersten Gamescom-Besuchs im August macht sich der Bundestagsabgeordnete und Haushaltspolitiker Sascha H. Wagner Sorgen um die Zukunft der Computerspiele-Industrie und einen der größten Games-Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen: die Kölner Niederlassung von Electronic Arts.
Denn seit dieser Woche ist offiziell: Der US-Spiele-Konzern (u. a. Battlefield, EA Sports FC) wird für 55 Mrd. $ an ein Konsortium verkauft, bestehend aus den US-Private-Equity-Firmen Silver Lake und Affinity Partners und dem saudi-arabischen Staatsfonds PIF.
Wagner hält den Vorgang für ein alarmierendes Signal: Die Übernahme zeige, „wie selbst die Kreativ- und Gaming-Branche von autoritären Regimen durchdrungen wird“.
Linken-Politiker Wagner: „EA-Übernahme ist alarmierendes Signal“
Als besonders problematisch erachtet Wagner die Rolle von Affinity Partners, gegründet von Trump-Schwiegersohn Jared Kushner, der wiederum enge Beziehungen zum saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman pflegt. Saudi-Arabien hat Affinity Partners mit Milliarden-Beträgen ausgestattet.
Linken-Politiker Wagner: „Die Übernahme von EA wirft deshalb erhebliche Zweifel an der künftigen Ausrichtung des Unternehmens auf. Sie zeigt, dass wirtschaftliche Entscheidungen nicht isoliert betrachtet werden können, sondern eng mit politischen Machtinteressen verflochten sind.“
Für die Beschäftigten von Electronic Arts bestünde die reale Gefahr von Stellenabbau durch eine stärkere Verlagerung auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Betroffen sein könnten dabei auch die Standorte in Deutschland, etwa die Niederlassung in Köln, wo derzeit rund 130 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Darüber hinaus drohe ein Verlust an kultureller und inhaltlicher Vielfalt: „EA war in der Vergangenheit einer der wenigen großen Publisher, der Themen wie Diversität, Gleichberechtigung und die Sichtbarkeit von LGBTQ-Personen in Spielen aufgegriffen hat. Unter dem Einfluss der neuen Eigentümer besteht jedoch die Gefahr, dass solche Inhalte künftig eingeschränkt oder ganz verdrängt werden, weil sie nicht ins Weltbild autoritärer Investoren passen. Damit steht nicht nur die kreative Freiheit von Entwicklerinnen und Entwicklern auf dem Spiel, sondern auch die Frage, welche Werte in einer Branche vermittelt werden, die weltweit Millionen Menschen erreicht.“
Der Bundestagsabgeordnete warnt: „Es darf nicht hingenommen werden, dass die internationale Spielebranche zunehmend in die Hände von autoritären Regimen und undurchsichtigen Finanzinvestoren fällt, insbesondere weil die Industrie Milliarden Menschen in ihrer Freizeit nachhaltig prägt. Hier geht es nicht nur um ein Unternehmen, sondern um die Frage, wem die digitale Zukunft gehört und wessen Werte sie widerspiegelt“.
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Da kennt sich aber jemand aus mit Gaming! EA ist so ziemlich die letzte Firma die ich mit „Moral“ in Verbindung gebracht hätte. Alleine EAs Verhalten am Markt, wie sie beliebte Titel eingestampft haben für die Marge – Bullfrog Studios Dungeon Keeper und Syndicate um nur zwei zu nennen – oder das neu Auflegen der immer gleichen Cash Cow ohne jede Innovation. Da hilft auch virtue signaling und compliance Theater nichts; außer natürlich man sitzt für die Linke im Bundestag und sieht vor lauter LGBTQ+ die Realität nicht mehr. Sehr volksnah und voll hipp Herr Wagner – gaming undso!
Wegen mir kann EA gerne vom Markt verschwinden oder pay-to-win Grütze für den chinesischen Markt produzieren. Ich kaufe aus Prinzip schon lange nichts mehr von diesem Laden.
EA war schon immer ein geldgeiler scheißhaufen, wieso sollten sie sonst das ewig gleiche spiel immer und immer wieder neu auflegen und vollpreis abkassieren? jedes zweite jahr würde eine textdatei reichen, in der die transfers abgebildet sind.
jedes ea game der neuzeit ist durch die bank monetarisiert, vollpreis, ingame käufe, sonder käufe, kaufen kaufen kaufen. kein wunder, dass die sich aufkaufen lassen.
Herr Wagner, ich unterstütze ihre Meinung.
Ich habe sogar einen Vorschlag: statt große, von autoritären Staaten finanzierte Game Studios mit hohen Fördersummen zu unterstützen, könnte man die (deutsche) Indie Developer Szene mehr helfen. Die ist da sehr viel offener um sozialkritische Themen, Gleichberechtigung, Menschenrechte und vieles weitere was Sie anprangern zu thematisieren.
Das können die Indie Studios natürlich nur, wenn sie finanziell unabhängig bleiben (sonst passiert ja das gleiche wie bei den großen Studios).
Von daher noch ein weiterer Vorschlag: Die Gamesförderung des Bundes sollte einen höheren Fokus auf kleinere und mittlere Spielestudios haben, ggfs eine Anschubfinanzierung bieten und so langfristig Indie Studios die Chance zu bieten, dass sie in (nicht-AI) Personal und soziale Werte investieren können, ohne befürchten zu müssen demnächst wieder zu verschwinden oder sich in die Abhängigkeit von anderen zu begeben.
Also Staatsspiele von Steuergeld finanziert, um eine politische Agenda durchzudrücken. Das wäre natürlich ganz im Sinne von Links. Und wäre nichts anderes als eine islamisch-diktatorische Agenda durch die Saudis. Unabhängig von der Agenda der Saudis wäre eine Verbannung von irgendwelchen Diversityquoten betriebswirtschaftlich nachweislich sinnvoll. Erstens weil fast alle Spiele von EA die auf Diversity getrimmt wurden Flops waren (wie auch die Warner Bros Filme und Serien und andere Beispiele von Diversityunternehmen) und zum anderen weil Quoten dafür sorgen, dass nicht die fähigsten Leute eingestellt werden, sondern die mit dem richtigen Geschlecht oder Hautfarbe. Die vermeintlichen „Vorteile“ die es woanders bringt schlagen sich nicht positiv in der Unternehmensbilanz nieder, weil niemand viel Geld für solchen Müll mit Moneygrabmechanismen ausgeben will. Wäre es anders, bräuchte es keine staatlichen Fördermittel, dann würde das Unternehmen in Geld schwimmen, weil die Nachfrage explodiert. Und für Unternehmen ist der finanzielle Erfolg die Begründung für ihr Bestehen und nicht irgendwelche ideologischen Aspekte.
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