
Die geplante 55-Mrd.-$-Übernahme veranlasst Electronic Arts, ab sofort auf die gewohnten Prognosen zum weiteren Geschäftsverlauf zu verzichten.
Zur Serienausstattung von EA-Quartalszahlen gehört seit Jahrzehnten ein ‚Earnings Call‘, bei dem CEO Andrew Wilson die Fragen von Analysten beantwortet. Ebenfalls Standard: die ‚Guidance‘, also ein Blick in die Glaskugel, wie sich Umsatz und Profit in den kommenden Monaten entwickeln werden.
Beides entfällt ab sofort. Grund ist das Übernahme-Angebot eines Konsortiums, das 55 Mrd. $ für den US-Spielehersteller auf den Tisch legen will. Involviert sind zwei Investment-Firmen und das Königreich Saudi-Arabien. Sofern die kartellrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind, soll der Deal im Frühjahr über die Bühne gehen – im Anschluss verwandelt sich Electronic Arts in eine Blackbox, weil die Berichtspflichten der Börsennotierung entfallen.
Electronic Arts wird zur Blackbox
Noch muss das Management allerdings Rechenschaft ablegen: Das abgelaufene Quartal zwischen Juli und September war gekennzeichnet von wichtigen Releases wie EA Sports FC 26 und Madden NFL 26, die beide gegenüber den Vorgänger-Versionen zulegen können. Allein in Deutschland hat sich das Fußballspiel binnen weniger Tage mehr als 600.000 Mal verkauft.
Dessen ungeachtet liegt der Quartals-Umsatz von 1,83 Mrd. $ deutliche 9 Prozent unter der Vorjahres-Saison – der Nettogewinn bricht mit 137 Mio. $ um die Hälfte ein. Der Spiele-Konzern führt die Differenz auf den riesigen Erfolg von College Football 25 im Sommer 2024 zurück.
Auch wenn sich Electronic Arts auf keine Prognosen mehr einlässt: Das angelaufene Weihnachtsgeschäft dürfte deutliche Zuwächse bescheren – der Online-Action-Blockbustr Battlefield 6 hat einen überragenden Start hingelegt. (pf)











