Eines der größten und teuersten Games-Projekte des Landes tritt in die heiße Phase: Klang Games verrät, wie mit SEED Geld verdient werden soll.
Eine persistente Online-Spielwelt mit Tausenden individueller ‚Seedlings‘, die interagieren, kooperieren, produzieren, gründen, kommunizieren, handeln, sich vermehren und nach drei Echtzeit-Monaten das eingebaute Haltbarkeitsdatum erreichen: So lautet – grob vereinfacht – die Idee von SEED. Das virtuelle Leben auf dem Planeten Avesta läuft kontinuierlich weiter – auch dann, wenn der Spieler mal offline gehen sollte.
Entwickelt wird SEED bei Klang Games in Berlin-Kreuzberg: Das Studio sieht sich selbst als Sandkasten-Betreiber, der lediglich den Sand liefert – und alles andere den Nutzern überlässt.
Dieser ‚Society Simulator‘ ist die derzeit größte Wette in der deutschen Games-Industrie. Das Management hat entlang mehrerer Finanzierungsrunden und bei der Investitionsbank Berlin weit über 70 Mio. $ eingesammelt – und arbeitet derzeit mit fast 100 Beschäftigten an SEED.
Der Puffer ist gewaltig, doch das Kapital schmilzt wie Softeis in der Sonne: Bei Umsatzerlösen von nahe Null werden Jahr für Jahr gigantische Fehlbeträge durch immer weiter steigende Personalkosten ausgewiesen – zuletzt waren es 10,7 Mio. € (Jahresabschluss 2023), im Jahr zuvor 8,6 Mio. €.
SEED: Berliner XXL-Projekt startet in die Closed Beta
Bislang ließ das Studio offen, wie genau die enormen Investitionen und laufenden SEED-Betriebskosten jemals wieder eingespielt werden sollen. Das hat sich in den vergangenen Tagen geändert. Denn seit dem 16. September läuft die Closed Beta – also ein groß angelegter Testlauf mit einer begrenzten Zahl an ausgewählten Teilnehmern.
Im Zwei-Wochen-Rhythmus sollen neue Inhalte und Funktionen folgen, samt Bugfixes.

Seit vergangener Woche ist offiziell: Das Avesta-Ökosystem fußt auf zwei Spielwährungen:
- Seedcoins lassen sich durch In-Game-Produktion und -Handel erwirtschaften und auf einem Marktplatz ausgeben.
- Der Pollen ist die Premium-Währung, die mit Echtgeld gekauft wird und bei Bedarf einen weiteren volljährigen Seedling freischaltet.
SEED ist daher kein ‚echtes‘ Free2Play-Spiel – schließlich muss man den ersten Seedling käuflich erwerben. Wer im Anschluss genügend In-Game-Waren produziert und verkauft, kann im Anschluss möglicherweise gratis spielen. Seedcoins und Pollen lassen sich wechselseitig umtauschen.
Bis Jahresende läuft SEED in der Version 0.1 Für Januar 2026 ist die Version 0.2 geplant, die dann unter anderem die Errichtung von Gebäuden sowie Landwirtschaft, Geschäfte und ein Rathaus freischaltet.
Weitere Hintergrund-Informationen rund um Klang Games und SEED finden Sie im Beitrag SEED von Klang Games: Die 80-Millionen-Euro-Wette aus Berlin-Kreuzberg vom Juni 2024.
