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Olympic Esports Games 2027 in Saudi-Arabien abgesagt

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Die Olympic Esports Games sollten ab 2025 in Saudi-Arabien stattfinden (Abbildung: IOC)
Die Olympic Esports Games sollten ab 2025 in Saudi-Arabien stattfinden (Abbildung: IOC)

2027 sollten die ersten Olympic Esports Games in Saudi-Arabien stattfinden – jetzt nimmt das IOC Abstand von den Plänen.

Warum genau sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die saudische Esports World Cup Foundation (EWCF) „einvernehmlich“ auf ein Ende der gemeinsamen Kooperation verständigt haben, geht aus den Stellungnahmen nicht hervor. Sowohl Saudi-Arabien als auch das IOC werden ihre E-Sport-Ambitionen demnach weiter verfolgen – allerdings künftig getrennt voneinander.

Ursprünglich sah der Plan vor, dass in Riad zwölf Jahre in Folge olympischer E-Sport betrieben wird. Anfang des Jahres hatten sich der mittlerweile abgelöste IOC-Präsident Thomas Bach und der saudische Kronprinz und Premierminister Mohammed bin Salman Al Saud auf eine Verschiebung ins Jahr 2027 verständigt – zu kurz war die Vorbereitungszeit für das Mega-Event.

Schon zu diesem Zeitpunkt zeigten sich feine Risse im Gebälk – etwa mit Blick auf die Frage, welche Disziplinen eigentlich ausgeübt werden sollen. Das IOC legte Wert darauf, dass beispielsweise Online-Shooter keine Berücksichtigung finden, weil sie vorgeblich nicht den olympischen Werten gerecht werden.

Viel spricht dafür, dass spätestens die Ankündigung eines zweijährlichen Esports Nations Cup ab 2026 zu einem inhaltlichen und terminlichen Zielkonflikt mit E-Sport-Olympia geführt hat: Denn in beiden Fällen würden die teilnehmenden Länder eigene ‚Nationalmannschaften‘ entsenden.

Olympic Esports Games 2027 in Saudi-Arabien abgesagt

Das IOC will nach eigener Darstellung an der Idee der Olympic Esports Games festhalten, braucht dafür im nächsten Schritt erst einmal einen potenten Partner, der logistisch, technisch, finanziell und konzeptionell in der Lage ist, ein solches Format auszurichten und zu vermarkten. Was einigermaßen kompliziert werden könnte, denn mit milliardenschweren Zukäufen im Veranstalter-Segment hat sich Saudi-Arabien eine Art Monopol im kommerziellen E-Sport geschaffen.

Zudem ist das Königreich an mehreren großen Publishern substanziell beteiligt. Mit dem platzierten 55-Mrd.-$-Übernahme-Angebot für Electronic Arts (EA Sports FC 26, Battlefield 6, Apex Legends) führt an Saudi-Arabien im E-Sport perspektivisch kein Weg vorbei.

Just dieses ungleiche Kräfteverhältnis könnte zur überraschenden Trennung geführt haben. Dass es abseits der nach außen demonstrierten Einigkeit hinter den Kulissen sehr unterschiedliche Auffassungen gegeben hat, zeigt die bedingt diplomatische Passage im IOC-Statement.

Darin heißt es, ein neues Modell böte die Chance, „die Olympischen Esports-Spiele besser mit den langfristigen Zielen der Olympischen Bewegung in Einklang zu bringen und die damit verbundenen Möglichkeiten breiter zu streuen, mit dem Ziel, die ersten Spiele so bald wie möglich auszurichten.“

Die Esports World Cup Foundation und die ESL Faceit-Gruppe können sich nun auf die beiden Großereignisse im kommenden Jahr fokussieren: der dritte Esports World Cup im August und der Esports Nations Cup im November 2026. (pf)

 

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