Like a Bosch will er Bürgermeister von Neufahrn bei Freising werden: Aesir-Manager Marc Bosch startet in die heiße Phase des Wahlkampfs.
Den Namen der oberbayerischen Gemeinde werden viele schon mal gesehen oder gehört haben – auch wenn sie meist an Neufahrn vorbeifahr’n: Denn das dazugehörige Autobahnkreuz im Norden Münchens ist der wichtigste Zubringer zum Flughafen der Landeshauptstadt. Die Allianz-Arena ist keine 15 Autominuten entfernt.
Wie überall sonst im Freistaat wählt der 22.000-Einwohner-Ort im März 2026 einen neuen Bürgermeister. Nach dem ersten Anlauf vor fünf Jahren will es Marc Bosch noch einmal wissen. Die Chancen stehen auch deshalb besser, weil die Karten neu gemischt werden: Der jetzige Amtsinhaber Franz Heilmeier von den Grünen strebt keine Laufzeitverlängerung an.
Unterschied zum Urnengang von 2020: Erstens tritt Bosch nicht mehr als Einzelkämpfer an, sondern mit einem Team, das ihn nach Kräften unterstützt. Und zweitens sei er kein No-Name mehr. Man kennt ihn. In der bayerischen und deutschen Games-Branche ist Bosch ohnehin bekannt wie ein bunter Hund – souverän bespielt er Messen, Events, Social Media und das Kabel 1-Format Abenteuer Leben.
Immer an Bord: sein Markenzeichen, eine giftgrüne Plastik-Pixel-Sonnenbrille.
Bürgermeister-Kandidat Marc Bosch: „Der Wahlkampf ist mein Early-Access“
Die marktführende CSU hat er einst verlassen, weil er sich nicht in deren Schema verorten ließ: „Da war ich halt einfach der Verrückte mit der grünen Brille“. Seitdem ist Bosch zwar partei-, aber nicht tatenlos: Das Rathaus will er mit eigenem Team, eigenem Budget und eigenen Ideen erobern.
Die gewonnene Unabhängigkeit wertet er als Vorteil, weil er eben nicht in die Sippenhaft von der Bundes- und Landes-Politik genommen werden kann. Und Bosch hat sich gut vorbereitet: Veranstaltungen organisiert, Ratssitzungen besucht, Programme gewälzt, Gespräche geführt.
Beim letzten Anlauf lag der Fokus bewusst auf den Sorgen und Nöten von Kindern und Eltern, die der Kandidat aus eigener Anschauung kennt. Diesmal will er alle Altersgruppen in den Blick nehmen, inklusive der Senioren.

„Ich habe den festen Glauben, dass man Politik gut machen kann.“
Im Hauptberuf verantwortet Bosch das Business Development bei Aesir Interactive: Der Münchener Spielehersteller baut Unreal Engine 5-Games und gehört mit 110 Beschäftigten zu den größten Studios des Landes. Kommerziell erfolgreichstes Produkt: der Police Simulator. Anfang November folgt Ostwind: Die Legende von Khiimori.
Doch warum will Marc Bosch überhaupt Bürgermeister werden? Was treibt ihn an? Hat er die Computerspiele-Branche womöglich schon durchgespielt? Er überlegt kurz und beschreibt es dann als „Games-Pause“ – in der er Weichen stellen und richtige Impulse setzen will. Nicht nur verwalten, sondern machen. Und: Vorbild sein.
Man merkt: Bosch ist wild entschlossen. Er will liefern – und das zeigt er entlang des Wahlkampfs ganz praktisch: Die Wähler wird er auch diesmal mit seinem Markenzeichen – der Pixelbrille – ausstatten, die er sinnbildlich als #Bürgerbrille versteht. Und er ist überzeugt: „Ich habe den festen Glauben, dass man Politik gut machen kann.“
Gut machen heißt auch: schneller machen. In seinen künftigen Job will er die langjährige Erfahrung aus der Games-Branche einbringen, etwa mit Blick auf Digitalisierung und KI. Bei Aesir dauere das Onboarding neuer Mitarbeiter gefühlt keine drei Minuten – dieses Tempo wünscht sich Bosch zumindest näherungsweise für seine Gemeinde.

Kommunalpolitik im Early-Access-Modus
Seinen Wahlkampf empfindet er demzufolge wie ein Spiel im Early-Access-Modus: Alle wollen mitreden und werfen immer neue Ideen in den Ring. Und natürlich geht es hier wie dort vor allem um Geld, etwa mit Blick auf Fördermittel.
Schließlich kämpft auch Neufahrn mit Budget-Zwängen und Verschiebungen – alles wird teurer und dauert (viel) länger als geplant. Ehrlichkeit sei deshalb unverzichtbar: Man dürfe keine Erwartungen wecken, die realistisch nicht zu erreichen sind.
Die Version 1.0 – also der Full Launch – wäre demzufolge die Vereidigung zum Rathaus-Chef von Neufahrn. Am 8. März 2026 gilt’s. Bis dahin bleiben Marc Bosch noch mehrere Monate, um bei seinen Wählern hinreichend Wishlist-Einträge zu sammeln.
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