Gemeinsam stärker: Mit dem Cologne Games Syndicate will KölnBusiness die Akteure der Games-Branche in Köln bündeln und vernetzen.
Über mangelnde Sichtbarkeit kann sich der Videospiele-Standort Köln mindestens während der Gamescom nicht beschweren: Für 2024 kommuniziert die Koelnmesse eine Zahl von 335.000 Teilnehmern aus 120 Ländern. Damit die Domstadt auch unterjährig vermehrt auf dem Radar auftaucht, plant die regionale Wirtschaftsförderung KölnBusiness gemeinsam mit der Games-Branche eine neue Initiative.
Das Cologne Games Syndicate soll ab Oktober den Austausch von Wissen und die Entwicklung innovativer Ideen fördern. Das Ziel: Köln noch stärker als „Hotspot in der europäischen Games-Landschaft“ zu positionieren und damit den gesamten Games-Standort Nordrhein-Westfalen wettbewerbsfähiger zu machen.
Bislang hätten schon 20 Studios und potenzielle Partner ihr Interesse bekundet, sagt Innovationsmanager Christoph Kohlhaas, der 2021 nahtlos in diese Rolle vom vorherigen Arbeitgeber ESL Gaming gewechselt war. Wer von Anfang an im Cologne Games Syndicate dabei sein will, kann sich schon jetzt bei KölnBusiness melden.
Die Ausgangssituation ist sehr gut, wenngleich mit Luft nach oben: Anders als in Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf oder Frankfurt gibt es in Köln bislang keinen Spiele-Entwickler mit mehr als 50 Beschäftigten. Der Standort ist vielmehr geprägt von kleinen und mittelständischen Studios und Publishern, die auch von der im Bundesvergleich großzügigen Ausstattung mit Fördermitteln der landeseigenen Film- und Medienstiftung NRW profitieren.
Zu den größten Arbeitgebern im Großraum zählen die Niederlassung des US-Publishers Electronic Arts (EA Sports FC 25) im Rheinauhafen und der E-Sport-Veranstalter ESL Faceit. Mit der TH Köln, SAE, School of Games und weiteren Ausbildern gilt Köln als eine der großen Games-Talentschmieden des Landes.
Größtes Pfund der lokalen Games-Branche ist nicht zuletzt der ungebrochene Rückhalt von Stadt und Landesregierung, der sich neben warmen Worten auch in Zuschüssen zeigt. Die Folge: Nirgendwo sonst in Deutschland finden entlang des Kalenderjahrs so viele Branchen-Veranstaltungen statt – angefangen von Konferenzen und Indie-Messen über den Deutschen Entwicklerpreis (demnächst am 3. Dezember) und E-Sport-Turniere bis hin zur Gamescom nebst Congress und Devcom.