Asmodee bekommt eine Art Mitgift für den Start in die Eigenständigkeit: Die Noch-Konzernmutter Embracer investiert einen Teil der Easybrain-Erlöse.
Aus 1 mach 3: Im April hat die schwedische Embracer Group die Aufspaltung in drei rechtlich eigenständige, börsennotierte Unternehmen bekannt gegeben. Den Anfang macht die Asmodee Group, die zu den weltweit bedeutendsten Anbietern von Brettspielen, Trading Card-Systemen und Spiele-Apps gehört.
Der üppige Katalog umfasst 23 Studios und mehr als 300 Marken, darunter 7 Wonders, Ride, Exploding Kittens und Catan sowie Lizenzen wie Game of Thrones, Der Herr der Ringe und Star Wars. Umsatz 2023: rund 1,3 Mrd. €. Embracer hatte den hochprofitablen Brettspiel-Spezialisten Asmodee im Jahr 2021 für umgerechnet 2,75 Mrd. € erworben.
Die neue Eigenständigkeit außerhalb der Strukturen des Mutterkonzerns soll Asmodee in die Lage versetzen, aus eigener Kraft weiter wachsen zu können – auch durch Zukäufe. Dafür wurden nun die finanziellen Voraussetzungen geschaffen: Denn im Vorfeld des heutigen Capital Markets Day in Stockholm hat die Embracer Group angekündigt, Teile des Erlöses aus dem Verkauf der Mobilegames-Sparte Easybrain in Asmodee zu investieren.
Das Paket in Höhe von 400 Mio. € soll das Eigenkapital stärken und die immense Schuldenlast von zuletzt 893 Mio. € abschmelzen; zu den Gläubigern zählen unter anderem J. P. Morgan, BNP Paribas und die Société Générale. Parallel hat Asmodee die kurz- und mittelfristigen Ziele bekräftigt: Angestrebt wird eine EBITDA-Marge jenseits von 18 Prozent. Noch vor Jahresende soll eine außerordentliche Hauptversammlung zur Vorbereitung des Börsengangs im 1. Quartal 2025 einberufen werden.
Alle verbliebenen Embracer-Sparten werden auf zwei neue Gesellschaften aufgeteilt: Coffee Stain & Friends sowie Middle-Earth Enterprises & Friends. Von der Maßnahme unmittelbar betroffen sind auch die Tochterunternehmen im deutschsprachigen Raum, darunter der Wiener Publisher THQ Nordic und der Münchener Spielehersteller Plaion (Analyse und Hintergrund).