Start Wirtschaft Amazon Prime: Verbraucherzentrale NRW plant Sammelklage

Amazon Prime: Verbraucherzentrale NRW plant Sammelklage

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Amazon Prime kostet in Deutschland derzeit 89,90 € pro Jahr (Abbildung: Amazon)
Amazon Prime kostet in Deutschland derzeit 89,90 € pro Jahr (Abbildung: Amazon)

Im September 2022 hat Amazon den Preis für das Prime-Abo spürbar angehoben – zu Unrecht, sagt die Verbraucherzentrale NRW.

Für Amazon Prime berechnet Amazon derzeit 8,99 € pro Monat respektive 89,90 € pro Jahr. Bis September 2022 lagen die Preise bei 7,99 € für das Monats-Abo und 69 € für das Jahres-Abo. Über die saftige Erhöhung von 30 Prozent bei jährlicher Zahlung hatte Amazon die Kunden zwei Monate zuvor – also im Juli 2022 – informiert. Begründung damals: „generelle und wesentliche Kostenänderungen aufgrund von Inflation“.

Gegen diese Erhöhung hatte die Verbraucherzentrale NRW geklagt – und gewonnen. Das Landgericht Düsseldorf hat die Preisanpassungsklausel für unwirksam erklärt. Damit sei die Erhöhung ohne ausdrückliche Zustimmung der Kunden unzulässig, betont Verbraucherzentrale-Vorstand Wolfgang Schuldzinski.

Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Amazon will das Urteil zunächst prüfen und dann in Revision gehen, wie es seitens der deutschen Niederlassung heißt.

Amazon Prime: Verbraucherzentrale NRW plant Sammelklage

Die Verbraucherzentrale NRW bereitet in der Zwischenzeit eine Sammelklage vor, um den betroffenen Kunden zur Erstattung der zu viel gezahlten Abogebühren zu verhelfen. Die Dimensionen sind riesig: Zwar geht es im Einzelfall ’nur‘ um 12 bis 20 € pro Jahr. Doch die Summe macht’s: Nach groben Schätzungen drohen Amazon Rückzahlungen im dreistelligen Millionen-Bereich.

Prime-Kunden, die sich dieser Sammelklage anschließen wollen, müssen nicht selbst Anwälte einschalten oder in Vorleistung gehen. Sobald die Klage eingereicht ist, können sich Verbraucher kostenfrei und mit wenigen Klicks anschließen. Im Falle eines abschließenden gerichtlichen Erfolgs erhalten die Kunden ihr Geld automatisch zurück. Via Newsletter will die Verbraucherzentrale über den Fortgang des Falls informieren – weitere Informationen gibt es auf einer eigens eingerichteten Website.

In einem ähnlich gelagerten Fall hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) juristische Erfolge gegen andere Abo-Dienste erreicht – darunter Spotify, Netflix und ganz aktuell: PlayStation Plus von Sony Interactive.

Amazon Prime: Premium-Versand, Filme, Serien

Amazon Prime* gibt es in dieser Form seit 2017 in Deutschland. Im Preis enthalten ist der kostenlose Premiumversand auf weite Teile des Sortiments, der Zugriff auf Serien, Filme, Sport, Hörspiele und Podcasts bei Prime Video und Prime Music, üppiger Cloud-Speicherplatz sowie Rabatt-Aktionen wie den Amazon Prime Day.

Ebenfalls inklusive: Prime Gaming. Dort gibt es monatlich wechselnde In-Game-Inhalte (Spielwährung, Items), Vollversionen und die Möglichkeit, den Lieblings-Streamer auf der Amazon-Plattform Twitch per Abo zu unterstützen.


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