Start Marketing & PR Gothic Remake: THQ Nordic lässt Neuauflage entwickeln (Update)

Gothic Remake: THQ Nordic lässt Neuauflage entwickeln (Update)

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Mit einem zweistündigen Ausschnitt will THQ Nordic das Potenzial eines
Mit einem zweistündigen Ausschnitt will THQ Nordic das Potenzial eines "Gothic Remake" ergründen (Abbildung: THQ Nordic)

20 Jahre nach dem Original lässt THQ Nordic das Rollenspiel in Unreal Engine 4 nachbauen. Einen Termin für das Gothic Remake gibt es noch nicht.

Update vom 12. März 2021: Mehr als ein Jahr nach Ankündigung eines Remakes des ursprünglich in Deutschland entwickelten Kult-Rollenspiels Gothic hat nun auch das zugehörige Studio im katalonischen Barcelona einen Namen: Alkimia Interactive.

Das Team ist der Wiener Embracer-Tochter THQ Nordic zugeordnet und will sich auf „hochqualitative Rollenspiele“ spezialisieren, angefangen mit dem Gothic Remake für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X. Die Entwicklung schreitet nach Unternehmensangaben gut voran – erste Ergebnisse sollen in den kommenden Monaten vorgestellt werden.

Ein Veröffentlichungsfenster gibt es noch nicht. Dass sich die Entwicklung mindestens bis ins Jahr 2022 ziehen könnte, darauf deuten die Job-Inserate hin: Derzeit sind eine ganze Reihe von Positionen bei Alkimia ausgeschrieben, darunter Programmierer, Level-Designer und Tester.

Die Entwickler des Original-Gothic aus dem Jahr 2001 arbeiten in der Zwischenzeit an ELEX 2 – und zwar ebenfalls im Auftrag von THQ Nordic. Die Tochter Piranha Bytes hat ihren Sitz in Essen.

Update vom 19. Februar 2020: Zwei Monate nach Veröffentlichung einer kostenlosen Demo-Fassung fällt das Feedback der „Gothic Remake“-Tester so vielversprechend aus, dass THQ Nordic die Entwicklung des Rollenspiels anschubst.

43.000 der 180.000 Spieler haben sich die Zeit genommen, um einen Fragebogen auszufüllen. Knapp 95 Prozent votieren für die Umsetzung – wenn auch mit Einschränkungen: So bedürfen Steuerung und Grafik der Überarbeitung. Insbesondere die im Original recht düstere Spielwelt wurde als „zu bunt“ empfunden.

Nun soll ein neues Studio in Barcelona aufgebaut werden, das die PC- und Konsolen-Versionen entwickeln soll. Die ursprünglichen „Gothic“-Entwickler vom Essener Studio Piranha Bytes sind nicht eingebunden. Verkaufsstart für das „Gothic Remake“ ist frühestens im Jahr 2021 – also just 20 Jahre nach dem Original, das im März 2001 auf den Markt kam.

Meldung vom 16. Dezember 2019: Vorwarnungslos hat THQ Nordic am Freitag eine knapp zweistündige Demo-Version eines „Gothic Remake“ veröffentlicht. Dahinter verbirgt sich ein Ausschnitt aus einem möglichen Nachbau des ursprünglichen Fantasy-Rollenspiels aus dem Jahr 2001. Die „Gothic“-Serie zählt neben „Sacred“ zu den bekanntesten und erfolgreichsten (Action-)Rollenspielen made in Germany.

Die Umsetzung erfolgte auf Basis der Unreal Engine 4. Abgesehen von der Grafik gibt es eine Menge inhaltlicher und technischer Unterschiede zum Original, allen voran beim Kampf-System. Geschichte, Atmosphäre, Musik und Spielwelt sollen hingegen weitestgehend erhalten werden.

Bei der Umsetzung des "Gothic Remake" kommt die Unreal Engine 4 zum Einsatz (Abbildung: THQ Nordic)
Bei der Umsetzung des „Gothic Remake“ kommt die Unreal Engine 4 zum Einsatz (Abbildung: THQ Nordic)

Der Vorgang ist in gleich mehrerer Hinsicht bemerkenswert:

  • Das ursprüngliche Essener „Gothic“-Studio Piranha Bytes ist nicht an der Produktion des Remakes beteiligt, sondern arbeitet an „ELEX 2“, also am Nachfolger des 2017 erschienenen Rollenspiels. Dies geht aus dem Kleingedruckten der EU-Games-Förderung hervor. Das Projekt soll 2020 angekündigt werden. Das „Gothic Remake“ wird indes vom frisch gegründeten THQ Nordic Barcelona Studio in der katalonischen Hauptstadt entwickelt.
  • Die PC-Version dieses Prototyps wird kostenlos via Steam angeboten. Voraussetzung ist der Besitz eines beliebigen Piranha-Bytes-PC-Spiels, sei es „Gothic“ (Teil 1 bis 3), „Risen“ (Teil 1 bis 3) oder „ELEX“.
  • Für THQ Nordic ist das Projekt eine Art Testlauf, um das inhaltliche und kommerzielle Potenzial einer solchen Neuauflage beurteilen zu können. Die Spieler sind aufgefordert, an einer Umfrage teilzunehmen und Wünsche zu formulieren. Auf dieser Basis wird dann entschieden, ob und unter welchen Voraussetzungen das Spiel letztlich fertiggestellt und veröffentlicht wird. Nur wenn das Feedback positiv ausfällt, soll das dafür nötige Personal eingestellt werden. Erwartungsgemäß ist die Bandbreite der Reaktionen in Foren und sozialen Medien schon jetzt enorm – von kompletter Ablehnung bis hin zu gespannter Vorfreude.

Zu THQ Nordic gehören unter anderem HandyGames (Giebelstadt), Black Forest Games (Offenburg), Grimlore Studios (München) und eben Piranha Bytes (Essen). THQ Nordic ist wiederum – ebenso wie Koch Media – eine Sparte der schwedischen Mediengruppe Embracer Group. Nach Nintendo, MTG und Ubisoft gilt Embracer als größter Arbeitgeber der deutschen Games-Branche.