Start Karriere Miss Germany 2023: Sims-YouTuberin Sandra Friedrichs holt Platz 2 (Update)

Miss Germany 2023: Sims-YouTuberin Sandra Friedrichs holt Platz 2 (Update)

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Die künftige Miss Germany 2023? Sandra Friedrichs steht im Halbfinale (Foto: Pascal Netzer)
Die künftige Miss Germany 2023? Sandra Friedrichs steht im Halbfinale (Foto: Pascal Netzer)

Auf ihrem Twitch-Kanal ‚anormaldisaster‘ gibt sie Tipps für Die Sims – jetzt hat es Sandra Friedrichs ins Finale von Miss Germany 2023 geschafft.

Update vom 5. März 2023: Am gestrigen Sonntag ging das Finale der Miss Germany 2023-Wahl über die Bühne (Aufzeichnung). Die neue Miss Germany 2023 heißt Kira Geiss: Die 20jährige Religions-Pädagogin aus Stuttgart setzte sich vor dem Live-Publikum im Europa-Park Rust gegen neun Mitbewerberinnen durch.

Einen sensationellen 2. Platz holte YouTuberin Sandra Friedrichs, die künftig über positive und negative Aspekt des Gamings aufklären will. Friedrichs: „Mit Miss Germany bin ich über mich hinaus gewachsen. Noch nie in meinem Leben hat mich etwas so stark geprägt und ich bin mir sicher, dass alle Miss Germany-Kandidatinnen ihren Weg und ihre Mission weiter vorantreiben werden.“


Update vom 10. Februar 2023: Sie hat es tatsächlich geschafft: Sandra Friedrichs steht im Finale zur Miss Germany 2023, das in knapp drei Wochen im Europa-Park Rust ausgetragen wird (Samstag, 4. März ab 18 Uhr live auf Twitch). Die 32jährige gehört zu jenen zehn Kandidatinnen, die sich für die Endrunde qualifiziert haben.

Moderiert wird die Show von Nele und Frauke Ludowig. Den Jury-Vorsitz übernimmt der US-amerikanische Choreograf Bruce Darnell (Das Supertalent, Germany’s Next Topmodel), der gemeinsam mit Ruth Moschner (The Masked Singer) und Model Monica Meier-Ivancan entscheidet, wer Miss Germany 2023 wird.


Miss Germany 2023: Sims-YouTuberin Sandra Friedrichs im Halbfinale

Meldung vom 2. Februar 2023: Bikini, Schärpe, Krönchen: Das sind mutmaßlich jene Bilder, die den Meisten sicher als Erstes beim Stichwort ‚Miss Germany‘ in den Sinn kommen. Für die Gewinnerinnen erwies sich der Sieg oft als Sprungbrett: 1977 holte den Titel eine gewisse Dagmar Winkler – heute besser bekannt als Höhle der Löwen-Investorin Dagmar Wöhrl.

Doch der seit fast 100 Jahren ausgetragene Model-Wettbewerb hat zuletzt unter neuer Leitung eine neue Ausrichtung erfahren: Bei der Miss Germany-Wahl werden vielmehr Vorbilder und Identifikationsfiguren, neudeutsch: ‚role models‘, gesucht. Vorzeigbares Äußeres und Charisma schaden natürlich weiterhin nicht – ‚female empowerment‘ hin oder her.

Das diesjährige Miss-Germany-Finale steigt am 4. März – abermals im Europa-Park Rust und moderiert von Frauke Ludowig. Zuvor absolvieren die 20 Halbfinalistinnen ein ‚Personality Camp‘: Coaches und Mentoren bereiten die Kandidatinnen ab kommendem Wochenende vor – etwa durch Medientraining oder mit Tipps zur Persönlichkeitsentwicklung. Am Ende des Camps kristallisiert sich dann die Top 10 fürs große Finale heraus.

Eine der Favoritinnen: Sandra Friedrichs. Bis vor wenigen Wochen war sie Social Media Managerin beim Hardware-Hersteller Acer, zuvor Head of Communications beim britischen Publisher Team17 (Overcooked) und beim Hamburger Spiele-Entwickler Daedalic Entertainment (Deponia). Gestartet hatte Friedrichs ihre Branchen-Karriere beim Fürther Computec Media-Verlag (PC Games), wo sie 2009 ein Praktikum absolvierte.

Ende des Jahres hat sie bei Acer gekündigt und ihr zweites Standbein zum Hauptberuf gemacht: Auf YouTube, Twitch und Instagram betreibt sie den Gaming-Kanal ‚anormaldisaster‘. Den Sprung ins kalte Wasser umschrieb sie auf LinkedIn folgendermaßen: „Ich habe keinen Plan B. Noch nie in meinem Leben war ich in einer derartigen Situation.“

Doch jetzt will Sandra Friedrichs erst einmal Miss Germany 2023 werden. Was sie antreibt, verrät die Die Sims-Expertin im GamesWirtschaft-Interview. Beim Finale will der Veranstalter im Übrigen auch Details zu Project V vorstellen – ein Programm, das virtuelle Influencer hervorbringen soll. Zum Start sind Microsoft Xbox und die Streaming-Plattform Twitch an Bord.

Miss Germany 2023-Halbfinalistin Sandra Friedrichs: „Ich bin immer noch überwältigt“

GamesWirtschaft: Mit dem Stichwort ‚Miss Germany‘ verbindet man meist Vorstellungen vom eher oberflächlichen Schönheitswettbewerb – seit einigen Jahren geht das Format allerdings in eine neue Richtung. Was war deine ursprüngliche Motivation und Intention, dich für diesen Wettbewerb anzumelden? Was hattest du dir vorgenommen?

Friedrichs: Ich habe letztes Jahr durch andere Teilnehmerinnen erfahren, dass Miss Germany kein Schönheitswettbewerb mehr ist und fand es sehr interessant, dass das gesellschaftliche Engagement im Fokus steht und nicht mehr das Aussehen. Daher habe ich die Anmeldephase aufmerksam verfolgt und lange überlegt, ob ich mich anmelden soll.

Schließlich setze ich mich mit Gaming für ein vermeintliches Nischenthema ein, was viele aus der Gesellschaft immer noch als „lapidar“ oder „Jungenthema“ abtun, auch wenn jede zweite Person zockt und rund die Hälfte der Gamer weiblich ist.

Zusätzlich wollte ich nicht nur für „weibliches“ Gaming stehen und mich dafür einsetzen, dass es diverser sein muss, sondern eine Komponente in den Fokus setzen, die aus meiner Sicht sehr oft übersehen wird: Mental Health Awareness. Es werden durchzockte Wochenenden sehr oft glorifiziert und nur mit Hunderten von Spielstunden im Lieblingsgame ist man für einige erst ein echter Gamer.

Allerdings können Games eben nicht nur einen positiven Einfluss auf uns nehmen und so die Kreativität entfalten oder für Entspannung sorgen. Sie können auch negative Auswirkungen haben wie eine Spielsucht oder eine komplette Abwendung aus der Realität.

Ich möchte mit meiner Miss Germany-Teilnahme bewirken, dass über beide Seiten ein Dialog geführt wird und Gamer einen Safe Space finden, um sich auszutauschen. Es ist toll, mit Games abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen. Aber wenn es nur genutzt wird, um den Problemen zu entfliehen, wird Gaming schnell ein problematisches Hobby.

Ich bin immer noch überwältigt davon, dass ich mit dieser Mission die Miss Germany-Jury begeistern konnte und es sogar ins Halbfinale geschafft habe.

'Anormaldisaster' in Aktion: Bei Twitch und YouTube spielt Sandra Friedrichs unter anderem Die Sims 4 (Screenshot)
‚Anormaldisaster‘ in Aktion: Bei Twitch und YouTube spielt Sandra Friedrichs unter anderem Die Sims 4 (Screenshot)

Du planst, einen ‚Safe Space‘ für die Gaming-Community aufzubauen. Wie kann beziehungsweise sollte so ein sicheres Umfeld in der Praxis aussehen?

Safe Spaces sind für mich Orte des Austausches. Heutzutage tummeln sich die jungen Gamer eher in den sozialen Netzwerken und schauen ihren Streamern auf Twitch zu. Genau hier ist es wichtig, präsent zu sein und ihnen Rückhalt zu geben und über Themen aufzuklären. Ich möchte mit der Zusammenarbeit von Psychologen die Aspekte von Gaming und der mentalen Gesundheit beleuchten und Geschichten erzählen, die Menschen belasten.

Mir ist es wichtig, dass sich die Zuschauer wiederfinden können und mit ihren Problemen nicht alleine sind, gar belächelt werden, so wie ich mich jahrelang gefühlt habe. Daher sehe ich die Zusammenarbeit in diesem Safe Space mit Experten auch als essenziell an, um ihnen diverse Lösungswege aufzuzeigen.

Ich selbst bin aber kein Coach, sondern möchte die Leute dazu inspirieren, sich ihren Problemen zu stellen und diese mit professioneller Hilfe aufzuarbeiten.

Du stehst im Halbfinale, also in der Top 20 – Gratulation dazu. Welche Erwartungen verbindest du mit dem nun anstehenden ‚Personality Camp‘ und den nun Weg Richtung Finale?

Mit dem Personality Camp erwarte ich vor allem Wachstumschancen. Ich möchte mithilfe von Workshops lernen, wie ich meine Mission für ein breiteres Publikum greifbarer machen kann, das vielleicht gar nichts mit Gaming zu tun hat. Zusätzlich möchte ich lernen, noch selbstbewusster auf öffentlichen Bühnen zu stehen und meine Kommunikation zielgerichtet zu führen.

Ich fühle mich vor der Kamera an meinem Streaming Setup pudelwohl, aber wenn ich dann doch auf einer öffentlichen Bühne stehe, sieht mein Selbstbewusstsein schon anders aus. Daran möchte ich unbedingt arbeiten und ich bin mir sicher, dass ich das im Camp sehr gut erlernen kann.

Da ich schon jetzt sehr stolz auf meinen Weg bin, ist das Personality Camp bereits eine wahnsinnige Ehre für mich. Falls ich während des Halbfinales am 9. Februar, das im Europa-Park in Rust stattfindet, so gut überzeugen kann, dass ich es sogar ins Finale schaffe, bin ich sicherlich erst einmal überwältigt – bis ich dann begreife, was für eine einmalige Chance sich meiner Mission und mir bietet, um alles für die Auszeichnung „Miss Germany“ zu geben.

2 Kommentare

  1. Sorry leute aber habt ihr echt nichts anderes über das ihr berichten könnt als Miss-Wahlen?
    Das ist weder relevant für die Gamesbranche noch Zeitgemäß da Miss-Wahlen der Inbegriff dessen sind wogegen der anstehende Weltfrauentag und der Kampf für Gleichberechtigung zwischen den geschlechtern stehen. Ihr setzt euch in Letzter Zeit echt immer wieder in die Nesseln mit euren Themen!

    • Das ist in der Tat relevant für die Games-Industrie, nicht nur mit Blick auf Sandras Vita. Am Finale haben auch Vertreterinnen von Microsoft Xbox teil genommen, die mit dem Miss-Germany-Veranstalter kooperieren. Offenkundig herrscht hier noch ein Missverständnis vor mit Blick auf das Konzept von ‚Miss Germany‘ vor – das hat mit Germany’s Next Topmodel usw. nichts (mehr) zu tun.

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