Start Wirtschaft Modern Times Group spaltet TV-Geschäft ab

Modern Times Group spaltet TV-Geschäft ab

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MTG-Vorstands-Chef Jorgen Madsen Lindemann bleibt auch nach der Abspaltung der Nordic Entertainment Group an der Spitze von Modern Times Group.
MTG-Vorstands-Chef Jorgen Madsen Lindemann bleibt auch nach der Abspaltung der Nordic Entertainment Group an der Spitze von Modern Times Group.

Aus dem schwedische Medienkonzern Modern Times Group (MTG) werden zwei Unternehmen: Das TV-Geschäft wird in eine separate Gesellschaft ausgelagert – die Games- und eSport-Sparte inklusive InnoGames und Turtle Entertainment (ESL) verbleiben bei MTG.

Die abgespaltete Gesellschaft trägt den Namen „Nordic Entertainment Group“ und umfasst eine lange Liste an Free- und Pay-TV-Sendern, Streaming-Diensten und Produktionsfirmen, die schwerpunktmäßig im skandinavischen Raum aktiv sind.

Die eigentliche Modern Times Group (MTG) konzentriert sich künftig ganz aufs Digital-, Video- und Games-Geschäft. MTG besteht dann aus den eSport-Aktivitäten inklusive der Veranstaltungsreihe Dreamhack sowie dem Kölner Ligen- und Turnier-Dienstleister Turtle Entertainment, der nach außen unter der Marke ESL auftritt. Auch die 51-Prozent-Mehrheit am Hamburger Browser- und Mobilgames-Entwickler InnoGames („Forge of Empires“) verbleibt bei MTG, ebenso wie die Videoplattform Zoomin.TV und ein Multichannel-Netzwerk.

Vorbehaltlich der Zustimmung einer außerordentlichen Hauptversammlung werden beide  Gesellschaften ab der zweiten Jahreshälfte separat an der Technologiebörse NASDAQ Stockholm gelistet. Ursprünglich hatte MTG geplant, die TV-Sparte an den dänischen Telekommunikationskonzern TDC zu verkaufen. Der Deal war letztlich am Veto des Aufsichtsrats gescheitert.

InnoGames-CEO Hendrik Klindworth beurteilt die Aufteilung der MTG-Aktivitäten positiv: „Wir begrüßen die Initiative, die Modern Times Group in zwei Teile zu spalten. Durch diesen Schritt wird ein noch größerer Fokus auf die jeweiligen Belange der beiden Geschäftszweige Digital und TV gelegt. Für InnoGames bedeutet dies, dass wir uns noch stärker auf zukünftiges Wachstum in einem rein digitalen Umfeld konzentrieren können. Wir freuen uns auf dieses neue Kapitel und legen unseren Fokus weiter auf die Entwicklung neuer Mobilegames und die Optimierung unserer bestehenden Spiele.“

InnoGames ist derzeit der größte Arbeitgeber der Games-Branche in Deutschland und verzeichnete 2017 einen Umsatz von mehr als 160 Millionen Euro. MTG hat sich 2016 an InnoGames beteiligt, im Mai 2017 übernahmen die Schweden die Mehrheit und halten derzeit 51 Prozent – mit der Option auf 100 Prozent.

Relevante Übernahmen deutscher Games-Unternehmen durch schwedische Konzerne und Investoren seit 2015 (Stand: 14.02.2018)
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